Mit dem gleichen Ergebnis wie am Mittwochabend in Bamberg ist den Basketball Löwen Braunschweig (4:13) ein weiterer Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Bei den kriselnden Veolia Towers Hamburg (6:10), die ihre dritte Niederlage in Folge kassierten, gewannen die Niedersachsen mit 92:83.
Spielverlauf und Wendepunkte: Die Begegnung verlief stets nach dem gleichen Muster. Braunschweig setzte sich ab, Hamburg kam zurück. In jedem Viertel war diese Wellenbewegung zu beobachten. Während die Löwen-Bisse jedoch aus unterschiedlichen Mündern erfolgten, aß sich bei den Towers nur Kendale McCullum punktemäßig satt. Nachdem sich der Spielmacher jedoch fünf Minuten vor Schluss ausfoulte, wirkten die verunsicherten Gastgeber wie paralysiert.
Duell im Fokus: Hier wurden im Vorweg die Neuzugänge herausgestellt. Zwar offenbarte sich Anthony Polite als sofortige Verstärkung für die Hanseaten, der auch in der Lage ist, die Offensive anzutreiben, doch allein schon der nummerischen Übermacht von Divine Myles und Dustin Sleva war der Schweiz-Amerikaner nicht gewachsen. Sleva dominierte als Abroller aus dem Pick'n'Roll und nagelte wichtige Dreier rein, Myles übernahm in der Crunchtime und zog das wichtige fünfte Foul an McCullum.
Zahlen, bitte: Ihr Reboundplus von 37:25 machten sich die Towers durch ihr Turnoverminus von 20:11 wieder zunichte. Erstaunlich, dass zwei der schlechteste Distanzwurfteams gut von der Dreierlinie trafen. Hamburg verwandelte neun von 20 Würfen (45 Prozent), Braunschweig 14 von 34 (41,2).
Rekordverdächtig: In seiner noch jungen, vier Spiele alten BBL-Karriere stellte Sleva mit 20 Punkten einen neuen persönlichen Bestwert auf.

Spieler der Partie: Wo wir schon bei ihm sind. Der von Paris Basketball verpflichtete US-Amerikaner ist Mitgarant für den Aufschwung des Tabellenvorletzten. Mit 20 Zählern und sechs Rebounds in gut 31 Minuten war er zweifellos der wichtigste Mann im Gästedress.
Die Deutschen: Auf Seiten der Towers spielte EM-Bronzemedaillengewinner Jonas Wohlfarth-Bottermann (5 Punkte) nur gut neun Minuten, Nationalteam-Kollege Lukas Meisner (3) hatte gegen seine Heimatstadt einen rabenschwarzen Tag erwischt, sammelte aber immerhin acht Rebounds. Braunschweig ist naturgemäß für starke deutsche Leistungen gut. Die beste kam von David Krämer (19), aber auch Luc van Slooten (8) und ein effektiver Kapitän Robin Amaize (7/5 Assists) überzeugten.
Am Rande der Bande: Mit Benedikt Turudić und Jilson Bango mussten beide Löwen-Center verletzt zusehen. Sie taten es damit der nach Hamburg gezogenen BBL-Legende Per Günther gleich, der in der edel-optics.de Arena zu Gast war.
Wie geht's weiter: Zumindest können die Towers ihr Negativerlebnis schnell vergessen machen - oder ihre Krise verschärfen. Am Mittwochabend (20 Uhr) empfängt Slask Breslau die Norddeutschen in Polen zum EuroCup-Duell. Braunschweig heißt am Sonntag (18 Uhr) die NINERS Chemnitz willkommen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt "Video" oder hier bei MagentaSport.