Status quo: Vier Niederlagen in Serie haben die MLP Academics Heidelberg eingesteckt, die Abstiegsränge kommen durch die zweitlängste Negativserie der Liga immer näher. Zuletzt zog die Mannschaft von Headcoach Joonas Iisalo mit 83:87 bei den Veolia Towers Hamburg den Kürzeren. Bitter: In drei der vergangenen vier Partien waren die Heidelberger bis in die Schlussphase in Schlagdistanz – doch es scheint, als haben die Academics ihren Titel als Crunchtime-Könige, den sie sich zu Saisonbeginn verdient hatten, mittlerweile verloren.
Vier Niederlagen in Serie hatten auch die HAKRO Merlins Crailsheim kassiert. Mit einem 101:91-Auswärtserfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig stoppten die Zauberer diesen Negativtrend. Auch wenn der Nachfolger von Sebastian Gleim als Headcoach Nikola Markovic damit seinen ersten Sieg als Headcoach feiern konnte, bleibt die Frage, ob der Knoten nachhaltig geplatzt ist. Denn der Tabellenletzte aus Braunschweig war arg dezimiert.
Die besondere Brisanz: Heidelbergs Headcoach Joonas Iisalo kehrt in sein altes Wohnzimmer zurück, wo seine Karriere als Trainer in Deutschland begann: Im Sommer 2019 wechselte er aus Finnland zu den Merlins und assistierte dort zwei Jahre lang seinem Bruder Tuomas, ehe beide im Sommer 2021 nach Bonn gingen. Nun absolviert Joonas Iisalo sein erstes Jahr als Cheftrainer in der deutschen Beletage, und ausgerechnet gegen seinen Ex-Club soll die Niederlagenserie gestoppt werden.
Duell im Fokus: Nach den Rücktritten von Rickey Paulding, Per Günther und Alex King im vergangenen Jahr laufen in dieser Saison einige Ligalegenden nicht mehr auf. Zum Ligainventar gehören Crailsheims Maurice Stuckey und Heidelbergs Akeem Vargas zweifellos: Mit 376 Partien hat Stuckey unter den aktiven Spielern die viermeisten der Liga absolviert, Vargas mit 350 die siebtmeisten. Auch mit 32 Jahren – Stuckey ist damit der älteste, Vargas der zweitälteste Spieler seines Teams – können beide Shooting Guards immer noch großen Einfluss auf eine Partie nehmen. Stuckey, indem er sich seine Position zu Herzen nimmt: Gegen Braunschweig traf der Scharfschütze sechs seiner neun Dreier und stellte mit 26 Zählern seinen Karrierebestwert ein. Sowohl Stuckey als auch Vargas treffen in dieser Saison knapp 38 Prozent ihrer Dreier, und auch wenn sich Vargas immer durch seine Verteidigung definiert hat, weiß auch der Kettenhund ab und an offensiv Akzente zu setzen. Seine 5,2 Zähler und 1,3 Assists pro Partie sind Vargas' besten Werte seit der Saison 2019/20. Zu Beginn dieser Spielzeit hatte Vargas mit 16 Zählern (ein Punkt unter seinem Karrierebestwert), samt And-One in der Verlängerung zur Entscheidung, sein Team zum Sieg über Oldenburg geführt.
Zahlen, bitte: Mit 32,9 Dreiern pro Spiel nehmen die Heidelberger ligaweit am häufigsten Maß von außen – treffen dabei aber mit 29,9 Prozent am schlechtesten. Vielleicht läuft es gegen Crailsheim besser, denn die Merlins erlauben mit 40,4 Prozent ihren Gegnern die höchste Quote aller Teams.
Die ewige Bilanz: In den bislang zwei Duellen in der deutschen Beletage in der vergangenen Saison gewannen jeweils die Heimteams.
Meilensteine: Stuckey ist elf Zähler davon entfernt, die Marke von 2.500 Punkten in seiner Basketball-Bundesliga-Karriere zu erreichen. Trifft der Crailsheimer Guard dabei zwei Dreier, macht er die 500 voll – als zweiter aktiver Spieler nach Tez Robertson.
Am Rande der Bande: Niklas Würzner wird Heidelberg auf Grund einer gebrochenen Hand wochenlang fehlen. Den Heidelbergern wird gegen die Merlins zudem Bryan Griffin nicht zu Verfügung stehen. Der Center war im Training vor dem Spiel gegen Hamburg umgeknickt.
Alte Bekannte: Heidelbergs Trio Tim Coleman, Elias Lasisi und Shy Ely hat allesamt eine Crailsheimer Vergangenheit: Coleman spielte 2020/21, Lasisi von 2020 bis 2022, und Ely 2015/16 für die Merlins. Heidelbergs Akeem Vargas und Crailsheims Bruno Vrcic liefen 2019/20 zusammen in Frankfurt auf. Heidelbergs Max Ugrai und Crailsheims Maurice Stuckey trugen von 2015 bis 2017 das Würzburger Trikot. Und bei seinem Kurzintermezzo in Ludwigsburg 2018/19 war Bogdan Radosavljevic Teamkollege von Lukas Herzog.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 20.15 Uhr live bei Magenta Sport übertragen, Christoph Stadtler kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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