Status Quo: Den Telekom Baskets Bonn (Bilanz: 13-2) steht nach dem vergangenen Gipfeltreffen mit Berlin ein weiteres Spitzenspiel ins Haus. Nicht mehr als Primus, sondern als Tabellenzweiter empfangen die Rheinländer den ewigen Rivalen aus dem Norden, die EWE Baskets Oldenburg. Die Nordlichter selbst haben sich als legitimer Anwärter auf das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde etabliert und belegen derzeit Rang vier (10-5). Es ist das 68. Duell der beiden Vereine.
Die besondere Brisanz: Liebe Magenta-Fans, ihr müsst jetzt stark sein. Immerhin reicht eine einzige Jahreszahl, um das sportliche Verhältnis beider Clubs zueinander zum Ausdruck (und die Gemüter beider Lager in Wallung) zu bringen: 2009! Wir lassen das hier einfach so stehen …
In Summe standen sich die doppelten Baskets viermal während der Postseason gegenüber - immer behielten die Niedersachsen die Oberhand. Dazu gesellt sich das Pokal-Halbfinale von 2015, als Bonn nach einer starken ersten Halbzeit einbrach, Oldenburg das Final-Ticket und später sogar den Titelgewinn in eigener Halle dingfest machte.
Wer jetzt nicht auf Touren gekommen und heiß auf Bundes- vs. Huntestadt ist, hat Basketball nie geliebt.
Duell im Fokus: Die beiden Point Guards TJ Shorts (1,75 Meter) und DeWayne Russell (1,80) sind bei den beiden Baskets-Teams nicht nur das Zentralgestirn (jeweils Topscorer, bester Passgeber und effektivster Spieler), sondern eben auch beides spektakuläre kleine Aufbauspieler, die kurioserweise bereits unter beiden Cheftrainern gespielt haben: Shorts 2020/21 für Pedro Calles in Hamburg und aktuell als MVP-Favorit der Liga für Tuomas Iisalo in Bonn, Russell aktuell für Calles in Oldenburg und 2018 bis 2020 in Crailsheim unter Iisalo. Damals spielte Russell vor allem im zweiten Jahr (14,5 PPG und 6,4 APG) so unwiderstehlich, dass er Kandidat für die Auszeichnung als bester Offensivspieler der Liga war (wegen der Corona-Krise wurden die Awards dann aber nicht vergeben) und ins italienische Treviso wechselte. Nun ist er zurück und kann an diesem Spieltag zusammen mit Shorts auf dem Feld bewundert werden, wobei sich die beiden aber vermutlich nicht gegenseitig decken werden. Diese Aufgabe wird dann wohl an die Defense-Spezialisten Karsten Tadda und Max DiLeo übertragen. Shorts liefert mit durchschnittlich 18,7 Punkten und 7,1 Assists wahrlich MVP-Zahlen ab, zumal er seit der Verletzung von Jeremy Morgan (Nacken) offensiv nochmals mehr Verantwortung schultern muss. Russell bringt 17,1 Punkte und 7,7 Vorlagen zu Papier - womit klar ist: Bei diesem Duell geht es nicht nur um den mannschaftlichen Erfolg, sondern auch um einen Fingerzeig, wer im Sommer für individualisierte Hardware infrage kommt.
Zahlen, bitte: Bonn ist im heimischen Telekom Dome auf nationaler Ebene bis dato ungeschlagen (7-0). Oldenburg hingegen hat in zwei seiner letzten drei Auswärtsspiele den Kürzeren gezogen.
Die ewige Bilanz: Nach 67 hochemotionalen Aufeinandertreffen haben die Baskets aus Oldenburg 36, die Baskets aus Bonn 31 Siege auf dem Konto.
Im Blick des Bundestrainers: Bei den Gastgebern stehen mit Leon Kratzer und Michael Kessens zwei Big Men im Kader, die sich vor allem während der FIBA Fenster mit dem Adler auf der Brust bewährt haben. Zudem lief der mit allen Wassern gewaschene Karsten Tadda bereits 87-mal für den DBB auf. Bei Oldenburg können Max DiLeo und Kenneth Ogbe einige Einsätze in schwarz-rot-gold vorweisen.
Meilensteine: Michael Kessens (Bonn) braucht noch einen weiteren Rebound, um den persönlichen Meilenstein von 750 eingesammelten Abprallern zu erreichen.
Apropos: Rebounds … sind auch bei Leon Kratzer (Bonn) ein Thema, da der Center nur noch zehn Boards von der 900er-Marke entfernt ist.
Sebastian Herrera ist nur noch einen Ballgewinn von seinem 100. Steal in der easyCredit BBL entfernt.
Alte Bekannte: Karsten Tadda und Sebastian Herrera spielten vor ihrem Wechsel nach Bonn bei den „Donnervögeln“. Herrera startete 2019/20 für Crailsheim in der BBL durch (14,4 Punkte, 49,8 FG%, 3,4 Rebounds und 3,2 Assists), wurde umworben und unterschrieb beim Playoff-Dauergast Oldenburg – aber in den folgenden zwei Jahren bei den Donnervögeln lief es für den Deutsch-Chilenen nicht und seine Stats brachen ein. In Bonn unter seinem früheren Merlins-Trainer Tuomas Iisalo läuft es nun wieder besser, und das wird Herrera auch den Verantwortlichen bei den EWE Baskets zeigen wollen. Oldenburgs Co-Trainer Bryce Taylor verbrachte einen Teil seiner aktiven Karriere auf dem Hardtberg (2009/2010).
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 20:15 Uhr live bei MAGENTA SPORT. Kommentiert wird das Spiel von Stefan Koch. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: Telekom Baskets Bonn vs. EWE Baskets Oldenburg hier auf sportwetten.de.
