FC Bayern München Basketball logo
ALBA BERLIN logo
NINERS Chemnitz logo
FIT/One Würzburg Baskets logo
ratiopharm ulm logo
RASTA Vechta logo
Telekom Baskets Bonn logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
Veolia Towers Hamburg logo
EWE Baskets Oldenburg logo
Bamberg Baskets logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
SYNTAINICS MBC logo
BG Göttingen logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
MLP Academics Heidelberg logo
SKYLINERS logo
Home/Newscenter/Nach Kryptonit und Dominanz bei Ulm gegen Bonn: Wer brennt im dritten Spiel ein Feuerwerk ab?

VorberichteNach Kryptonit und Dominanz bei Ulm gegen Bonn: Wer brennt im dritten Spiel ein Feuerwerk ab?

12. Juni 2023
Die Telekom Baskets Bonn sind nicht nur in der Hauptrunde die Blowout-Könige der Liga gewesen, sondern bestätigen dies auch in den Playoffs - zumindest punktuell. Denn die bislang drei höchsten Siege der Endrunde gehen allesamt auf ihr Konto: Neben einem 94:63-Erfolg im ersten Viertelfinalspiel gegen die NINERS Chemnitz und einem 94:65-Sieg im zweiten Halbfinalspiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg …

Stand: Telekom Baskets Bonn (1) – ratiopharm ulm (7) 1-1

Was wir bisher gelernt haben: Die Telekom Baskets Bonn sind nicht nur in der Hauptrunde die Blowout-Könige der Liga gewesen, sondern bestätigen dies auch in den Playoffs - zumindest punktuell. Denn die bislang drei höchsten Siege der Endrunde gehen allesamt auf ihr Konto: Neben einem 94:63-Erfolg im ersten Viertelfinalspiel gegen die NINERS Chemnitz und einem 94:65-Sieg im zweiten Halbfinalspiel gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg …

Status quo: … steht nun ein 104:75-Erfolg im zweiten Finalspiel gegen ratiopharm ulm zu Buche. Die Bonner brannten auf dem Hardtberg ein Feuerwerk ab, nachdem (vielleicht einige Bonner Fans?) eines vor dem Ulmer Hotel entfacht worden war – in der Nacht vor dem Spiel, wie Ulms Geschäftsführer Thomas Stoll hier festgehalten hat. Wer lässt es im dritten Spiel krachen?

Die Bonner taten dies im zweiten Spiel vor allem über 15 Minuten lang, auf einen 17:2-Lauf im zweiten Durchgang folgte ein 30:15 im dritten Spielabschnitt. Dabei steigerten sie ihre Dreierquote von 24,3 Prozent im ersten Spiel auf 45,7 Prozent. Und auch defensiv zog die Iisalo-Truppe an, vor allem ihr „Kryptonit“, wie Iisalo es nach der ersten Partie ausgedrückt hatte, hielten die Bonner in Schach: Yago dos Santos (9 PTS, 1/3 FG, 5 TO) und Brandon Paul (3 PTS, 1/8 FG) fanden nicht ins Spiel.

Am Rande der Bande: Nach dem disqualifizierenden Foul von Michael Kessens im zweiten Spiel hat Spielleiter Dirk Horstmann den Bonner Center mit der Mindestsperre von drei Spielen für eine Tätlichkeit belegt. Wie wird Tuomas Iisalo nun seine Rotation gestalten, da neben Karsten Tadda auch noch Kessens als deutscher Spieler fehlt? Dazu zog sich Javontae Hawkins kurz vor der Halbzeit des zweiten Spiels eine Platzwunde zu und kehrte danach nicht mehr auf das Parkett zurück. Bislang setzt Collin Malcolm als siebter ausländischer Profi aus.

Die besondere Brisanz: Die Ulmer haben Bonn den Heimvorteil geklaut, müssen diesen aber nun behalten – doch die Bonner sind, das vergisst man hinsichtlich ihrer Heimstärke schnell mal, auch auswärts schwer zu schlagen. Denn elf Auswärtssiege nacheinander haben die Bonner eingefahren, im Ligabetrieb gingen sie zuletzt am 15. Januar in der Fremde als Verlierer vom Parkett – und das auch nur beim noch amtierenden Meister ALBA BERLIN knapp mit 76:81.

Duell im Fokus: Nicht ganz von null auf 100, aber von null auf 23 ist auch beachtlich. Nachdem Finn Delany im ersten Finalspiel noch ohne Punkte geblieben war und den schlechtesten „Plus / Minus“-Wert seines Teams verzeichnet hatte (-10), steigerte sich der Neuseeländer auf einen persönlichen Saisonbestwert von 23 Zählern bei starken 69,2 Prozent aus dem Feld – Antwort geliefert. Der Power Forward hat im Saisonverlauf immer mal wieder gute Spiele absolviert, agiert sonst aber nicht so auffällig. Er ist für das Bonner System mit seiner Hartnäckigkeit und seiner Stärke im „Go and Catch“ aber ein enorm wichtiges Puzzleteil. Gleiches trifft in Ulmer Reihen auf Josh Hawley zu: Nicht ohne Grund erhält der Big Man zusammen mit Yago dos Santos teamintern die meisten Minuten in der Finalserie (27 MPG). Der US-Amerikaner ist oft zu richtigen Zeit am richtigen Ort – wie seine drei Steals innerhalb von 47 Sekunden kurz nach der Pause des Auftaktspiels beweisen. Oder man erinnere sich an seinen entscheidenden Crunchtime-Jumper im dritten Halbfinalspiel gegen den FC Bayern München. Im zweiten Duell legte Hawley „nur“ fünf Punkte auf – aber vielleicht legt er eine ähnliche Steigerung hin wie sein Gegenüber Finn Delany.

Finn Delany legte im zweiten Finalspiel 23 Punkte auf. (Foto: Jörn Wolter)

Zahlen, bitte: Von 15,1 PPG über 15,5 PPG und 18,7 PPG auf … nur 6,0 PPG. Das sind Bruno Caboclos Punktewerte in der Hauptrunde, der Viertelfinal-, Halbfinal- und nun Finalserie. Und auch bei den Rebounds (2,0 RPG) kann der brasilianische Center nicht an seine bislang starken Leistungen anknüpfen. Caboclo sieht deutlich weniger Minuten, hatte zwar auch mit Foul-Problemen zu kämpfen, doch der Center kann – trotz seiner physischen Möglichkeiten – bisher auch nicht wie gewohnt Alarm in der Zone machen. Ein Grund ist natürlich die gute Bonner Verteidigung im Pick-and-Roll und in der Help-Rotation, aber die Ulmer brauchen einen dominanter auftretenden Caboclo, wie auch Stefan Koch in seiner aktuellen Kolumne herausstellt.

Die ewige Bilanz: Seit 1990/91 gab es 58 Pflichtspiele zwischen beiden Teams, wovon Bonn 36 für sich entschieden hat. Die vergangenen beiden Spiele in Ulm gewannen die Bonner ebenso. Darunter war in dieser Saison ein 101:92-Erfolg Anfang Januar.

Meilensteine: Karim Jallow muss sich noch fünf Rebounds schnappen, um die Marke von 600 Rebounds in seiner Bundesligakarriere vollzumachen.

Im Blick des Bundestrainers: Was Karim Jallow wohl denkt, wenn er demnächst zum Bonner Korb zieht und am Ring Leon Kratzer erblickt? Während der Bonner Center im 18 Mann starken Aufgebot der WM-Vorbereitung steht, hat es Jallow nicht in den Kader geschafft. Mit der besten Saison seiner Karriere und auch der Erfahrung einer langen EM-Vorbereitung steht Kratzer dort zurecht, doch an Motivation dürfte es Jallow nicht mangeln. Zumal der Flügelspieler einige Argumente vorbringen kann: wie 11,3 Punkte samt 42-prozentiger Dreierquote in der Hauptrunde, 12,5 Zähler bei 41,7 Prozent von Downtown in der Viertelfinalserie gegen Berlin oder 17 Punkte als Ulmer Topscorer im zweiten Finalspiel.

Alte Bekannte: Ulms Headcoach Anton Gavel hat mit Bonns Kapitän Karsten Tadda eine gemeinsame Vergangenheit: In Bamberg gewannen sie zusammen vier Meistertitel (2010 - 2013) und holten drei Pokalsiege (2010 - 2012). Allerdings ist der 34-jährige Tadda (581 BBL-Spiele) nach seiner Rücken-OP raus für die Finals, damit müssen die Telekom Baskets auf den erfahrensten Liga-Veteran verzichten, der in beiden Kadern zu finden ist. Papa Chris Ensminger (Nachwuchskoordinator in Ulm, früher in Bonn aktiv) und Sohn Zach Ensminger (dritter Aufbau in Bonn, 2017–2020 in Ulm ausgebildet) stehen beim jeweils anderen Programm unter Vertrag. Bonns Michael Kessens und Ulms Robin Christen sowie Philipp Herkenhoff spielten von 2018 bis 2020 gemeinsam in Vechta.

Fokus aufs dritte Spiel: TJ Shorts und Brandon Paul. (Foto: Jörn Wolter)

Weise Worte: „Es steht trotzdem nur 1-1, es ist nur ein Spiel, das wir verloren haben. Die Serie geht weiter. Ich hoffe, dass wir so etwas gebraucht haben, um uns auf die nächsten zwei Begegnungen richtig vorbereiten zu können und um bereit zu sein, einen richtigen Kampf abzuliefern“, ordnete Anton Gavel die Klatsche im zweiten Spiel ein. Und der Ulmer Headcoach weiß, wie man nach einer hohen Niederlage in den Playoffs die richtige Antwort liefert. Als Spieler war Gavel mit dem FC Bayern München im Playoff-Halbfinale 2017 gegen Brose Bamberg im ersten Spiel mit 59:82 untergegangen, im zweiten Duell waren die Bayern hingegen auf Augenhöhe, auch wenn sie sich am Ende knapp mit 76:80 geschlagen geben mussten. Aber wir sprechen hier auch von einem Bamberger Team, das mit 9-1 die Playoffs dominiert hatte.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Mittwoch ab 20.15 live bei SPORT1 und MAGENTA SPORT übertragen. Michael Körner kommentiert an der Seite des Experten Alex Vogel, Jan Lüdeke führt die Field-Interviews. Es gibt alle Partien in HD – live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: ratiopharm ulm vs. Telekom Baskets Bonn hier auf sportwetten.de.