Die besondere Brisanz: Die HAKRO Merlins Crailsheim stehen mit einer Bilanz von acht Siegen und 17 Niederlagen auf dem 15. Platz, die Basketball Löwen Braunschweig mit 7-18 knapp dahinter – beide Clubs haben die FRAPORT SKYLINERS (6-19) auf dem ersten Abstiegsplatz im Nacken. Im Duell der Tabellennachbarn wird sich der Sieger also doppelt freuen können und dabei sicherlich auch den direkten Vergleich im Sinn haben (siehe „Das Hinspiel”).
Status Quo: Für beide Teams stehen derzeit eh die Wochen der Wahrheit an. Denn die Merlins verloren zuletzt bei den MLP Academics Heidelberg gegen einen Tabellennachbarn und direkten Konkurrenten (nicht nur das Spiel mit 82:93, auch den direkten Vergleich), nach der Partie gegen Braunschweig kommt das Schlusslicht medi bayreuth nach Crailsheim. Auch für die Löwen steht danach ein Duell mit den Bayreuthern an, und vor der 63:74-Heimniederlage hatten sich auch die Braunschweiger mit Heidelberg duelliert – mit 89:82 erfolgreich.
Duell im Fokus: Ohne Braydon Hobbs muss David Krämer kurzfristig wohl auch noch beim Spielaufbau aushelfen. Dabei hat der Nationalspieler als bester deutscher Scorer mit 17,6 Zählern schon genug zu tun. Ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Club aus München konnte Krämer dies aber nicht zeigen, seine sieben Zähler waren ein persönlichen Saisontiefstwert. Der Guard wird also auf Wiedergutmachung aus sein. Krämer traf gegen Bayern nur einen seiner elf Dreierversuche, mit 8,1 Versuchen aus der Distanz nimmt Krämer die meisten Dreier aller deutschen Spieler. Dahinter rangiert Crailsheims Maurice Stuckey mit 6,5 Dreierversuchen pro Spiel. Seine Gefahr aus der Distanz bewies der Shooting Guard auch im Hinspiel, als er mit sechs Dreiern seinen Karrierebestwert um einen erfolgreichen Distanzwurf verpasst hatte. Bei seinem letzten Auftritt, der Niederlage gegen Ulm, war Stuckey mit vier Dreiern zur Stelle. Gegen Heidelberg fehlte er auf Grund einer Erkältung.
Zahlen, bitte: Apropos Dreier. Mit einer Quote von 37,1 Prozent aus der Distanz stellen die Merlins das sechstbeste Team. Die Braunschweiger bilden mit 31,1 Prozent hingegen das Schlusslicht. Immerhin erarbeiten sich die Löwen einige zweite Wurfchancen, mit 12,4 Offensiv-Rebounds pro Partie ist Braunschweig in dieser Kategorie das viertbeste Team der Liga. Die Merlins rangieren mit durchschnittlich 9,4 Offensiv-Rebounds auf dem vorletzten Platz.
Das Hinspiel: Anfang Januar zogen die Braunschweiger zuhause mit 91:101 gegen Crailsheim den Kürzeren. Entscheidend war ein 13:0-Lauf von Ende des dritten bis Anfang des zweiten Viertels. Mit einem Karrierebestwert von 26 Punkten führte Maurice Stuckey die Merlins an. Bei Braunschweig stand damals die starke Nachverpflichtung Dustin Sleva noch nicht im Kader.
Die ewige Bilanz: Die Merlins haben neun der bislang 14 Duelle für sich entschieden, darunter die vergangenen acht gegen Braunschweig. Der letzte Sieg der Löwen datiert vom 27. Januar 2019.
Meilensteine: Crailsheims Bogdan Radosavljevic muss sich noch neun Bälle von den Brettern pflücken, um die Marke von 1.000 Rebounds in seiner Bundesligakarriere zu erreichen. Von aktiven Spielern weisen nur John Bryant (3.270 Rebounds), Quantez Robertson (2.204), Augustine Rubit (1.315), Luke Sikma (1.282), Jonas Wohlfarth-Bottermann (1.268) und Yorman Polas Bartolo (1.123) vierstellige Rebound-Werte in ihrer Karriere auf.
Am Rande der Bande: Das Verletzungspech hat bei den Löwen wieder zugeschlagen: Braydon Hobbs wird sich an der Schulter operieren lassen müssen und fällt damit für den Rest der Saison aus. Da Jilson Bango zuletzt Mitte Januar auf dem Parkett stand, hatten die Löwen mit Sleva und Divine Myles zuletzt nur zwei ausländische Spieler zur Verfügung. Vor Ende der Wechselfrist am 31. März haben sich die Löwen nun für einen neuen Einser und Hobbs-Ersatz entschieden: R.J. Cole, der in dieser Saison sein erstes Profijahr absolviert, wechselt vom griechischen Erstligisten KAE Lavrio Megabolt nach Braunschweig. Der Point Guard könnte gegen Crailsheim schon zum Einsatz kommen.
Im Blick des Bundestrainers: Mit einer Einsatzzeit von 66,8 Prozent nehmen deutsche Spieler bei Braunschweig die größte Rolle aller Teams der Liga ein, weswegen natürlich auch Gordon Herbert die Löwen verfolgt. Hinter Nationalspieler David Krämer machte unter den Youngstern zuletzt vor allem Brandon Tischler auf sich aufmerksam. Immerhin 7,2 Punkte (5/8 3P) und 4,0 Rebounds hat der 22-jährige Forward in den vergangenen fünf Partien erzielt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 20.15 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen, Chris Schmidt kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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