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Home/Newscenter/Mit dem Rücken zur Wand: Bayern brauchen im zweiten Halbfinale gegen Ulm den Sieg zum Serienausgleich

VorberichteMit dem Rücken zur Wand: Bayern brauchen im zweiten Halbfinale gegen Ulm den Sieg zum Serienausgleich

29. Mai 2023

Stand: FC Bayern München (3) – ratiopharm ulm (7) 0:1

Was wir bisher gelernt haben: Während die Ulmer nach einer äußerst wechselhaften Saison pünktlich zur entscheidenden Saisonphase ihre Topform erreicht haben und mit Volldampf durch die Playoffs rauschen, tun sich unsere Europaligisten offenbar schwer, am Ende der Saison in den Playoff-Modus zu schalten. Wie schon Berlin im Viertelfinale ließen sich auch die Bayern am Sonntag in eigener Haller von der Ulmer Aggressivität und Intensität überrumpeln. „Wir haben viele Rookies, die noch keine Playoff-Serien gespielt haben“, rang Bayern-Trainer Andrea Trinchieri nach einer Erklärung für die 69:87-Niederlage: „Jetzt müssen wir uns wieder zusammenfinden und versuchen, härter und cleverer zu spielen.“ Aber was kann der Wille ausrichten, wenn der Akku leerer ist und wichtige Leistungsträger verletzt sind? Die Bayern haben 75 Saisonspiele auf dem Buckel – Ulm nur 59.

Status quo: Ulms Trainer Anton Gavel strickt unterdessen weiter an der Ulmer Underdog-Rolle, auch wenn ihm die nach nun schon drei Playoff-Auswärtssiegen angesichts des furiosen Laufs seiner Mannschaft kaum noch jemand abnimmt. Der Druck auf die Bayern ist im Modus 2-2-1 jetzt noch größer als vor dem ersten  Spiel, denn mit einer 0:2-Bilanz in zwei Auswärtsspiele zu gehen, wäre mehr als suboptimal. Die Ulmer kämpfen dagegen am Dienstag im Audi Dome schon um den Matchball in der Serie – mit der Gewissheit im Hinterkopf, so oder so den Sack in eigener Halle zumachen zu können.

Die Ulmer feiern den dritten Auswärtssieg dieser Playoffs. (Foto: Christina Pahnke)

Die besondere Brisanz: Den Heimvorteil in einer Playoff-Serie best-of five gleich im ersten Spiel zu verlieren, ist auch für die Bayern ein Schock. In ihrer mittlerweile zwölfjährigen Playoff-Geschichte ist das den Münchenern bislang erst einmal passiert. Im Finale 2018 verloren sie das Auftaktspiel gegen Berlin im Audi Dome nach Verlängerung, gewannen die Serie aber trotzdem noch 3:2. Auch die Deutlichkeit der 69:87-Niederlage dürfte den Verantwortlichen in München Sorgenfalten auf die Stirn treiben.

Der Blick zurück: Vor mehr als 6.000 Fans, darunter 500 aus Ulm, knüpften die Ulmer nahtlos an ihre schon im Viertelfinale gegen Berlin gezeigte Leistung an. In der ersten Halbzeit war vor allem der 18-jährige Juan Nunez (19 Punkte) oft einen Schritt schneller als die Bayern-Guards. Es lag an zwei kühnen Dreiern von Cassius Winston (13 Punkte), dass die Gastgeber nur mit einem 41:42-Rückstand in die Kabine gingen. Bayern drehte das Spiel gleich nach der Pause, aber die Münchener 50:44-Führung erwies sich als Strohfeuer, denn nun trat Yago Dos Santos (18 Punkte) auf den Plan, der Ulm mit drei Dreiern innerhalb von drei Minuten wieder 57:54 in Führung warf. Juan Nunez erhöhte mit seinem zweiten Dreier zur Viertelfinalserie auf 65:58. Im Schlussviertel agierten die Münchener zu kopflos, um den Ulmer 87:69-Sieg noch zu verhindern. Auch der anfangs unglücklich agierende Bruno Caboclo kam noch auf ein stattliches Double-Double (17 Punkte und zwölf Rebounds).

Duell im Fokus: Ja, Cassius Winston und Yago dos Santos sind in der Defense keine Wadenbeißer, aber diesen beiden wieselflinken Spielmachern in der Offensive zuzuschauen, macht schon großen Spaß! Ohne die wilden Dreier kurz vor der Halbzeit von Winston, der auch Freddie Gillespie immer wieder gut in Szene setzte, wären die Bayern schon zur Halbzeit klar im Hintertreffen gewesen. Yago war am Ende mit 18 Punkten und vier von sechs Dreiern (alle in der zweiten Halbzeit) einmal mehr der Matchwinner für die Ulmer. Dass der Brasilianer dabei mit dem 18-jährigen Spanier Juan Nunez (19 Punkte ohne Fehlwurf aus dem Feld) einen kongenialen Partner an seiner Seite hat, wirft die Frage auf, ob die Bayern am Dienstag wieder auf Corey Walden zählen können. Ohne den zweiten Bayern-Spielmacher, der am Sonntag nach einer Erkältung noch fehlte, wird es schwer, das starke Ulmer Spielmacher-Duo zu stoppen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob Trinchieri vorne vermehrt versuchen wird, direkt etwaige Mismatches im Lowpost von beispielsweise Nick Weiler-Babb oder Isaac Bonga ausnutzen zu lassen.

Duell im Fokus, Teil II und III: Dazu haben zwei weitere Matchups bereits im ersten Halbfinale viel Spaß gemacht und sollten im weiteren Verlauf der Serie im Blick behalten werden. Zum einen das Duell der beiden großen athletischen DBB-Flügelspieler Karim Jallow und Isaac Bonga, das an das Duell Jallow gegen Louis Olinde aus der ersten Runde erinnert (alle drei möchten übrigens mit Sicherheit zur WM fahren - wir erwähnen es an dieser Stelle nur mal so). Und dazu kam der inoffizielle Wettstreit der Distanzschützen Andi Obst gegen Tommy Klepeisz, wer öfter um wie viele Blöcke hetzen kann, um irgendwann einen offenen Dreier zu bekommen - auch hier sind wir uns sicher: Fortsetzung folgt!

Alte Bekannte: Zu dem oberen Punkt sollte auch noch erwähnt werden, dass der gebürtige Münchener Karim Jallow (0/5 aus dem Feld) an alter Wirkungsstätte nicht seinen besten Tag erwischte und auch der frühere Ulmer Andreas Obst (2/7 Dreier) seine Bayern nicht zum Sieg werfen konnte. 

Zahlen, bitte: Wie schon bei den beiden Auswärtssiegen in Berlin waren die Ulmer auch in München mit 64 Prozent bei den Zweipunkt-Würfen und 32 „Points in the Paint“ vor allem in Korbnähe treffsicher. Die Bayern verwandelten nur 52 Prozent ihrer Zweier. Auch das Reboundduell gewannen die Ulmer mit 41:33.

Die ewige Bilanz: Dass Ulm in München gewinnen kann, ist nicht neu. Schon in der vergangenen Saison erwischten die Ulmer die Bayern am ersten Spieltag der Punktrunde mit 86:83 im Audi Dome auf dem falschen Fuß. Auch in der Saison 2020/21 gewannen die Ulmer ihr Punktspiel in München. Von den seit dem Aufstieg der Bayern 2011 in der easyCredit BBL gespielten 28 Begegnungen haben die Bayern 19 und Ulm neun gewonnen. 

Meilensteine: Nick Weiler-Babb fehlen noch zwei Rebounds bis 500. Niels Giffey fehlen noch zwei Offensiv-Rebounds bis 250. Paul Zipser fehlen noch zwei Dreier bis 200.

Am Rande der Bande: ... sitzen weiter die Langzeitverletzten Sagaba Konate (Ulm) sowie Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Othello Hunter (München). 

Fernsehen / Livestream: Bei MAGENTA SPORT kommentiert Michael Körner das Spiel, Alex Vogel ist Experte und Jan Lüdeke führt die Field-Interviews. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: FC Bayern München vs. ratiopharm ulm hier auf sportwetten.de.