6.200 Fans in der ausverkauften EWE Arena erleben ein intensives Spitzenspiel zwischen den EWE Baskets Oldenburg und ratiopharm ulm. Die Partie entscheidet sich erst in der Verlängerung, in der sich die Gäste knapp durchsetzen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Ausgeruhte Oldenburger gegen Ulmer im Terminstress: Das waren die Voraussetzungen vor dem Spitzenspiel der easyCredit Basketball Bundesliga. Während die EWE Baskets in der Champions League spielfrei waren, mussten die Ulmer unter der Woche im rumänischen Cluj ran.
Doch von Müdigkeit war keine Spur. Die Schützlinge von Meister-Coach Anton Gavel präsentierten sich hellwach und wild entschlossen, die Eurocup-Niederlage vom Mittwoch rasch vergessen zu machen. Bis auf 23:9 zogen sie zum Entsetzen der heimischen Fans davon.
Danach fanden die Oldenburger aber zunehmend in die Partie und verkürzten bis zur Halbzeit auf 41:47.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich schließlich das von allen erhoffte echte Spitzenspiel. Mit intensiver Verteidigung versuchten es beide Seiten der jeweils anderen möglichst schwer zu machen, sowohl Oldenburg als auch Ulm riefen nun verschiedene offensive Optionen ab.
In der Folge waren es die EWE Baskets, die sich einen kleinen Vorteil erspielten, doch Ulm steckte nicht auf. Charles Manning hatte in der regulären Spielzeit den Sieg in der Hand, aber sein Wurf verfehlte das Ziel: Verlängerung.
In der Zusatzzeit waren die Gäste schließlich überlegen. Mit dem sechsten Sieg im siebten Saisonspiel verteidigten die Ulmer die Tabellenspitze, Oldenburg verlor erstmals in dieser Saison zuhause.
Duell im Fokus: Unter den Körben ackerten zwei Center nach Kräften. Dabei war es durchaus überraschend, dass Oldenburgs Norris Agbakoko (17 Punkte, acht Rebounds) am Ende die Nase vorne hatte im direkten Vergleich mit Ulms Trevion Williams, der seine Klasse bei zehn Punkten und sechs Rebounds zwar immer wieder aufblitzen ließ, an diesem Abend aber im Vergleich seinem Gegenüber den Vortritt lassen musste.
Zahlen, bitte: 14 Feldwürfe mehr erarbeitete sich Ulm, auch dank der Überlegenheit beim Offensivrebound (13:7). Ansonsten lagen die beiden Mannschaften an einem höchst spannenden Abend in vielen Dingen weitgehend gleichauf.

Spieler der Partie: Dakota Mathias war von der Oldenburger Defensive oft genug nicht in den Griff zu bekommen. Der US-Amerikaner traf aus allen Lagen (10/18) und bescherte seiner Mannschaft immer wieder wichtige Punkte, wenn sie solche benötigte.
Die Deutschen: Glänzend war, wie oben erwähnt, der Auftritt von Norris Agbakoko, auch Kapitän Max DiLeo machte mit 15 Punkten von sich reden. Bei Ulm punkteten Tommy Klepeisz (14) und Karim Jallow (elf) zweistellig.
Am Rande der Bande: Bei Oldenburg sahen Alen Pjanic und Brekkott Chapman verletzt zu, auch Kyle Foster stand nicht im Kader.
Sonstiges: Einen warmen Applaus erhielt von den Oldenburger Fans nicht nur Ulms Assistenztrainer Tyron McCoy, dessen Trikot unter der Hallendecke hängt, sondern auch Ex-Trainer Mladen Drijencic, der das spielfreie Wochenende seiner Bayreuther zu einem Besuch nutzte.
Wie geht’s weiter: Oldenburg gastiert am Mittwoch in der Champions League in Oostende (Belgien), Ulm empfängt am selben Tag Budućnost Podgorica (Montenegro) im Eurocup.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.