Was für ein Spektakel vor 4.065 Zuschauern in der Stadthalle Rostock. Die gastgebenden SEAWOLVES ringen die MLP Academics Heidelberg nach doppelter Verlängerung nieder und feiern den ersten Saisonsieg. Die Gäste verlieren zum zweiten Mal in Serie.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die ROSTOCK SEAWOLVES traten am Sonntagabend gegen die MLP Academics Heidelberg mit dem klaren Ziel an, einen Fehlstart in die Saison zu vermeiden. Nach der Pokalniederlage in Vechta und dem 81:85 bei den HAKRO Merlins Crailsheim war die Sehnsucht nach einem Erfolg greifbar. Heidelberg hatte im Pokal zwar das Achtelfinale erreicht, in der easyCredit BBL aber auch am ersten Spieltag verloren: 81:90 gegen ALBA BERLIN.
Den besseren Start in die Partie erwischten zunächst die Gäste, die sich rasch auf 9:4 (5. Minute) absetzten und bis zum Viertelende einen 25:19-Vorsprung herausspielten. Heidelberg präsentierte den Rostockern immer wieder einige Herausforderungen, doch die Mannschaft von Trainer Christian Held vermochte stets zu kontern. 45:47 zur Halbzeit: Spannung war garantiert.
Im dritten Viertel schienen sich die MLP Academics zunehmend absetzen zu können, bis auf satte 15 Punkte wuchs ihr Vorsprung phasenweise an (72:57, 27. Minute). Im Rückblick wird Headcoach Joonas Iisalo der verpassten Chance einer möglichen Vorentscheidung wohl nachtrauern, denn die Tür für Rostock blieb einen Spalt breit offen. Und genau dorthin drängte die Held-Truppe nun mit Macht und meldete sich eindrucksvoll zurück.
Aus Spannung wurde nun Dramatik. Paul Zipser traf 36 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 93:93, danach vergab erst Rostock und dann Heidelberg – Verlängerung!
Dort ging es wieder munter hin und her, Lasisi traf von der Freiwurflinie zweimal zum 101:98 – und Rostock fand die passende Antwort. Mike Smith versenkte 0,1 Sekunden vor der Sirene den Dreier zum Ausgleich – Verlängerung Nummer 2!
Dort war der Heidelberger Widerstand schließlich gebrochen. Angetrieben von den enthusiastischen Fans, ließen sich die SEAWOLVES nun nicht mehr aus dem Takt bringen und feierten den ersten Sieg im dritten Pflichtspiel der Saison. Die MLP Academics hingegen verzeichnen zum Liga-Auftakt einen 0:2-Start.
Duell im Fokus: Einen heißen Tanz um die Topscorer-Krone lieferten sich an diesem Abend der Rostocker Mike Smith und der Heidelberger Jeffrey Carroll. Dieses Duell entschied am Ende Carroll mit 33 Punkten für sich (Smith: 30), doch die mögliche Freude über diese herausragende persönliche Leistung wurde durch die Niederlage getrübt.

Zahlen, bitte: Fast unglaubliche Zahlen kamen in Rostock zusammen. Beide Mannschaften warfen zusammen 170-mal aus dem Feld auf den Korb, Heidelberg versuchte sich alleine 52-mal (!) von der Dreierlinie. 235 Gesamtpunkte reichten nicht für einen Eintrag in die Geschichtsbücher der Liga (auf Rang eins liegt das 143:122 vom BSC Saturn Köln gegen den MTV Gießen vom 20. September 1987).
Spieler der Partie: Ein Rostocker Trio ragte am Ende heraus: Mike Smith (30 Punkte, 6 Assists, 4 Rebounds), Derrick Alston Jr. (24 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists) und Matt Bradley (21 Punkte, 5 Assists, 4 Rebounds) wiesen ihrem Team den Weg zum Heimsieg.
Die Deutschen: Bei Rostock kam Robin Amaize zwar „nur“ auf fünf Punkte, beeindruckte aber gleichzeitig mit zehn Rebounds und acht Assists. Paul Zipser zeigte sich sehr gut aufgelegt bei den MLP Academics; er kam auf 22 Punkte.
Sonstiges: Heidelbergs Mike McGuirl hätte fast ein Triple Double erzielt: Er kam in 33:28 Minuten auf 10 Punkte, 10 Assists und 8 Rebounds.
Wie geht’s weiter: Für Rostock wird es anstrengend: Am Mittwoch und Donnerstag stehen die Spiele in der Qualifikationsrunde für den FIBA Europe Cup auf dem Programm. Die MLP Academics Heidelberg empfangen am kommenden Samstag die EWE Baskets Oldenburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.