Die Bamberg Baskets gewinnen ihr Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg nicht nur mit 86:80, nach der 90:94-Hinspielniederlage holen sich die Oberfranken auch den direkten Vergleich. Das kann noch wichtig werden, haben die Bamberger doch die Play-Ins im Visier – mit nur noch einem Sieg Rückstand auf die zehntplatzierten Hamburger. Die Towers gehen zum dritten Mal nacheinander als Verlierer vom Parkett.
Playoff-Qualifikation: Die Bamberger sind mit einer Bilanz von 12-16 im Nacken der Towers, die bei 13-14 stehen. Der Tabellenrechner dürfte auch deshalb noch häufiger herangezogen werden, weil die Oberfranken den direkten Vergleich mit Hamburg gewonnen haben.
Spielverlauf und Wendepunkt: Beide Teams kamen schwer in Tritt, die Bamberger sorgten Mitte des ersten Viertels aber für die ersten Highlights, als Zach Copeland in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen EJ Onu zum Alley-Oop fliegen ließ. Die Hamburger holten sich Ende des ersten Viertels durch einen 7:0-Lauf kurzzeitig das Momentum, dank eines Buzzerbeater-Dreiers von Justin Gray gingen aber die Hausherren mit einer 18:17-Führung in die Viertelpause.
Im zweiten Durchgang holten sich die Hamburger immer wieder die Führung, immer wieder kamen die Bamberger zurück, in einer Partie auf Augenhöhe konnte sich keine Mannschaft auf mehr als fünf Zähler Differenz absetzen. Aljami Durham und Vincent King übernahmen in der Schlussphase des Viertels, erzielten die letzten elf Hamburger Punkte und waren für die 45:43-Führung zur Pause hauptverantwortlich.
Nach der Halbzeit fanden die Hausherren ihren Rhythmus von außen, Schritt für Schritt bauten sie ihre Führung aus, knapp zwei Minuten vor Ende des Durchgang setzten sie sich erstmals zweistellig ab. Mit einer 71:60-Führung gingen die Bamberger in den Schlussabschnitt.
Dort behaupteten sie ihre Führung, doch bei siebeneinhalb Minuten auf der Uhr musste Trey Woodbury mit seinem fünften Foul auf die Bank, nachdem zuvor mit Malik Johnson der zweite Bamberger Spielmacher mit fünf Fouls die Partie frühzeitig beenden musste. Ohne etatmäßigen Einser übernahm Zach Copeland den Spielaufbau, doch wirklich flüssig lief die Bamberger Offensive nicht mehr. Fünf Minuten vor Spielende waren die Towers auf zwei Punkte herangekommen.
In der Crunchtime fiel zweieinhalb Minuten lang kein Wurf, das spielte Bamberg in die Karten. Nachdem Brae Ivey per Dreier die Towers auf 80:81 heranbrachte, antwortete Onu auf Zuspiel von Copeland per Dunk, im darauffolgenden Angriff legte Adrian Nelson unbedrängt zum 85:80 und damit zur Entscheidung ein.

Duell im Fokus: Mit Filip Stanic und Jonas Wohlfarth-Bottermann standen sich auf der Fünf zwei Center der Marke „old-school“ gegenüber. Ja, beide schwächeln beim Freiwurf, aber ja, beide ackern in der Zone. So ging der erste Bamberger Angriff über Stanic im Low-Post, der mit einem linken Hakenwurf auch Gefühl bewies. Mit letztlich neun Punkten und sieben Rebounds gewann Stanic nicht nur das Duell gegen WoBo (4 PTS, 7 REB) für sich, auch bei den Backups war der Bamberger (EJ Onu mit 12 PTS, 5/5 FG, 4 REB) stärker als der Hamburger Center (Aleksander Dziewa mit 3 PTS, 3 REB).
Zahlen, bitte: Die Bamberger störten das Hamburger Aufbauspiel: Die Towers verteilten nur neun Assists und verloren 15 Mal den Ball.
Spieler der Partie: Bei Bamberg avancierte Zach Copeland (18 PTS, 6 AST) zum Topscorer, jedoch traf der Guard nur fünf seine 18 Würfe aus dem Feld und verlor neunmal den Ball. Effizienter trat Adrian Nelson auf, der 14 Punkte (5/9 FG), neun Rebounds und zwei Steals markierte. Nelson war mit dem Dagger-Korbleger zur Stelle und ackerte beim Offensiv-Rebound. Bei den Towers stemmte sich Aljami Durham mit 19 Zählern, neun Rebounds und drei Assists gegen die Niederlage, in der zweite Hälfte erzielte der Guard jedoch nur zwei Punkte.
Am Rande der Bande: Bei Hamburg setzte Point Guard Mark Hughes als siebter ausländischer Profi aus.
Wie geht’s weiter: Die Hamburger treten nun zweimal nacheinander zuhause an, mit Berlin am kommenden Mittwoch und Ludwigsburg am kommenden Samstag sind zwei Playoff-Kaliber zu Gast. Auch für die Bamberger steht als nächstes ein Duell mit den Albatrossen an, am kommenden Sonntag geht es für die Oberfranken in die Hauptstadt.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.