ratiopharm ulm logo
Telekom Baskets Bonn logo
FC Bayern München Basketball logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
ALBA BERLIN logo
EWE Baskets Oldenburg logo
BG Göttingen logo
NINERS Chemnitz logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
Bamberg Baskets logo
Würzburg Baskets logo
MLP Academics Heidelberg logo
HAKRO Merlins Crailsheim logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
Veolia Towers Hamburg logo
SYNTAINICS MBC logo
RASTA Vechta logo
Tigers Tübingen logo
Home/Newscenter/Zwei aus sechs in der heißen Phase des Abstiegskampfs: Welche beiden Klubs wird es erwischen?

Kochs NachschlagZwei aus sechs in der heißen Phase des Abstiegskampfs: Welche beiden Klubs wird es erwischen?

25. April 2024

Der vergangene Spieltag in der easyCredit BBL hielt eine ganz besondere Konstellation parat. In allen Begegnungen traten Teams aus der oberen Hälfte des Klassements gegen Konkurrenten aus der unteren an. Fünf Mal setzten sich die schlechter platzierten Mannschaften durch. Bei diesem Spieltag der Sensationen gelangen vier Klubs, die in den Abstiegskampf verstrickt sind, Überraschungscoups gegen den Deutschen Vizemeister, den Spitzenreiter, den Zweiten und den Vierten. Solche Siege sind nicht nur wichtig für das Tabellenbild. Sie geben auch Hoffnung, die Mission Klassenerhalt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wie der Tabellenrechner zeigt, besteht aktuell noch für sechs Teams die Gefahr, den Weg in die Zweitklassigkeit antreten zu müssen.

Die Stärke der sechs Kader

Die Tigers Tübingen haben als Schlusslicht klar die schwierigste Ausgangsposition. Der von Verletzungen gebeutelte Aufsteiger verfügt nach dem Saisonaus von Jimmy Boeheim mit Jhivvan Jackson und Mateo Seric lediglich über zwei verlässliche Scorer. Die Leistungen der Nachverpflichtungen lagen bislang unter den Erwartungen, und die Verteidigung bleibt eine Dauerbaustelle.

Derzeit tritt bei den HAKRO Merlins Crailsheim Keandre Cook immer stärker in den Vordergrund. 22,6 Zähler markierte der Amerikaner in den letzten fünf Partien bei überragenden Dreierquoten. Der nachverpflichtete Alexey Borges brilliert als Vorbereiter, aber entscheidend wird sein, ob Leo Westermann in der entscheidenden Saisonphase seiner angedachten Rolle als Führungsspieler vollumfänglich gerecht wird.

Mit dem mittlerweile dritten Spielmacher, Justin Jaworski, scheinen die MLP Academics Heidelberg die Lösung auf dieser Schlüsselposition gefunden zu haben. Auch der aus Ludwigsburg losgeeiste Elijah Childs stellt eine klare Verstärkung dar. Zusammen mit Jeff Carroll, Isaiah Whaley und Elias Lasisi bildet dieses Duo ein Scoring-Quintett, um das sich die deutschen Rollenspieler mit ihren Beiträgen gruppieren.

Der SYNTAINICS MBC verfügt mit Martin Breunig und John Bryant über ein in diesen Tabellenregionen außergewöhnlich starkes deutsches Big-Men-Duo. Topscorer Johnathan Stove präsentiert sich derzeit in starker Form, Charles Callison kann die Offensive organisieren und gegebenenfalls auch selbst punkten. Die Probleme des Kaders aber liegen eindeutig am defensiven Ende des Feldes. 

Die Rostock Seawolves haben ein massives Rebound-Problem. Beim wichtigen Auswärtssieg in Würzburg verletzte sich mit Chevez Goodwin ausgerechnet ihr in dieser Kategorie bester Spieler. Ein Saisondebüt des nachverpflichteten Augustine Rubit scheint eher unwahrscheinlich, denn der 34-Jährige stand trotz Goodwins Ausfall am Mittwoch in Berlin nicht im Kader. Jetzt muss Derrick Alston Jr. am Brett deutlich konsequenter zupacken.

David DeJulius, Umoja Gibson, Karlis Silins, Bodie Hume und Fedor Zugic – die BG Göttingen ist mit fünf Spielern, die zweistellig punkten, relativ breit aufgestellt. Zuletzt gelang sogar mit einer Rotation von siebeneinhalb Profis der Kraftakt, den nun frischgekürten Europapokal-Champion NINERS Chemnitz zu besiegen. Defensive Schwächen am Brett gleichen die Veilchen mit offensiver Stärke von der Dreipunktelinie aus.

Die aktuelle Form und das Restprogramm

Von den sechs abstiegsgefährdeten Mannschaften darf lediglich Crailsheim, das seine drei letzten Auftritte in der Arena Hohenlohe gewonnen hat, noch drei Mal zu Hause antreten. Allerdings geben mit Ulm und Berlin noch zwei Schwergewichte ihre Visitenkarte ab. Die anderen Teams verfügen lediglich noch über zwei Heimspiele. 

Von besonderer Bedeutung werden die direkten Aufeinandertreffen sein. Bereits an diesem Freitag sind die Heidelberger bei den MBC-Wölfen zu Gast. Am vorletzten Spieltag dann stehen mit Göttingen gegen Weißenfels und Rostock gegen Crailsheim gleich zwei wegweisende Duelle auf dem Programm, bevor zum Saisonfinale die Tübinger nach Heidelberg müssen. Die Formkurven der Teams verlaufen unterschiedlich. Während die MLP Academics zuletzt mit dem Sieg gegen die Bayern ihren Aufwärtstrend unterstrichen (fünf Siege aus den vergangenen zehn Partien), sind Tübingen und der SYNTAINICS MBC eiskalt (sechs bzw. fünf Niederlagen in Folge). Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass alle sechs Mannschaften noch genau ein Spiel gewinnen werden.

Kochs Nachschlag

Deshalb ist es auch am wahrscheinlichsten, dass die Merlins und die Tigers am Ende in den sauren Apfel beißen müssen. Für Rostock, Weißenfels und Heidelberg (aktuell alle mit acht Siegen) kann es aber auch noch richtig brenzlig werden, wenn man die direkten Duelle zu Hause verliert. Das gilt mit kleinen Abstrichen auch für die Göttinger, die mit neun Erfolgen über die beste Ausgangsposition verfügen. Für Tübingen gibt es bei derzeit sechs Siegen und den verlorenen direkten Vergleichen kaum noch Hoffnung.

Stefan Koch hat beim Dyn-Videopodcast "Captain & Coach" auch mit Basti Doreth über den "verrückten Abstiegskampf" diskutiert:

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.