Das Heimspiel von ratiopharm ulm gegen die Tigers Tübingen steht zunächst ganz im Zeichen des Trikot-Retirements von Club-Legende Per Günther. Der muss im Anschluss mit ansehen, wie die Ulmer das Derby gegen die Tigers Tübingen mit 76:97 verlieren.
Spielverlauf und Wendepunkt: Natürlich freuten sich die Basketballfans im Süden auf das Derby zwischen dem Deutschen Meister ratiopharm ulm und Aufsteiger Tigers Tübingen. Doch zunächst einmal stand einer im Mittelpunkt, der gar nicht mehr spielt: Per Günther. Die Club-Legende wurde im Rahmen einer emotionalen Zeremonie geehrt – als Höhepunkt wurde seine Nummer 6 unter das Arena-Dach gezogen. Sportlich schien vor dem Tipoff dann eigentlich alles klar zu sein: Eurocup-Teilnehmer und Meister Ulm traf auf strauchelnde Tübinger, die im Abstiegskampf der easyCredit BBL zuletzt einige Rückschläge kassiert hatten. Doch dann kam alles ganz anders als von den meisten erwartet. Die Gäste präsentierten sich in glänzender Verfassung, lagen einzig in der 4. Minute kurz zurück (8:10) und ließen sich auch von einem ganz kurzen Wackler in der 29. Minute nicht aus der Ruhe bringen. Da traf Tommy Klepeisz zum 43:47 und schien neue Ulmer Hoffnungen zu wecken. Die Tigers allerdings schlugen direkt zurück und hatten spätestens nach einem Ersek-Dreier (75:61, 38.) die Angelegenheit sicher unter Kontrolle.
Duell im Fokus: Keine Angst vor einem Deutschen Meister zeigte Tübingens Point Guard Jhivvan Jackson, der mit seinen 19 Punkten, fünf Rebounds, vier Assists und drei Steals (Spielverderber würden parallel seine sieben Ballverluste erwähnen) gegenüber Juan Nunez die Nase vorne hatte. Der Spanier erzielte acht Punkte und fünf Rebounds und konnte letztlich auch nicht genug dazu beitragen, den Abend für Per Günther noch erfreulicher zu gestalten.

Zahlen, bitte: Man könnte natürlich in die Tiefen der Statistiken des Abends eintauchen, man kann es sich aber auch einfach machen. Denn: Der Schlüssel zum Sieg der Tübinger in Ulm lag bei den Dreiern. Während die Hausherren nur auf 22 Prozent kamen (6/27), feierten die Tigers eine Party aus der Distanz: 16/28 lautete die Ausbeute, 57 Prozent die herausragende (und siegbringende) Quote.
Spieler der Partie: Da kann es an diesem Abend natürlich nur einen geben: Per Günther! Wir gratulieren einfach noch einmal an dieser Stelle zu einer großartigen Karriere in der easyCredit BBL.
Die Deutschen: Tommy Klepeisz (14 Punkte), Nicolas Bretzel (10, beide Ulm) und die Tübinger Mateo Seric (15), Daniel Keppeler (15, neue persönliche Bestleistung) sowie Erol Ersek (10) kamen auf zweitstellige Punkteausbeuten.
Am Rande der Bande: Bei Ulm fehlten Philipp Herkenhoff und Dakota Mathias, Tübingen trat ohne Kao Akobundu-Ehiogu, Kriss Helmanis und Aatu Kivimäki an.
Wie geht’s weiter: Am Mittwoch empfängt ratiopharm ulm im Eurocup Aris, am Sonntag, 4. Februar, steht das Gastspiel bei ALBA BERLIN an. Die Tigers Tübingen empfangen am Freitag die HAKRO Merlins Crailsheim.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.