ALBA BERLIN gewinnt das Nachholspiel des zehnten Spieltags der easycredit BBL gegen den FC Bayern Basketball mit 59:53 und sichert sich dadurch einen Spieltag vor Ende der regulären Saison des zweiten Platz nach der Hauptrunde. München ist durch den gewonnenen direkten Vergleich nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen. In einem punktearmen Spiel, das von intensiver Verteidigung geprägt ist, starten die Albatrosse im Schlussviertel einen 18:0-Lauf und lassen in den letzten sechseinhalb Minuten keine gegnerischen Punkte mehr zu. Bester Werfer des Abends ist Sterling Brown mit elf Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Eher langsames Tempo und kontrollierte Abschlüsse aus der Halbfeld-Offensive: Das Spiel startete genau nach dem Geschmack der Bayern, die sich angeführt vom Bigmen-Duo Devin Booker und Danko Brankovic eine schnelle 17:6-Führung erspielte. Bei Berlin brauchte es eine Auszeit und diverse Wechsel bevor der Angriff besser ins Rollen kam. Tim Schneider und Justin Bean brachten frischen Wind ins Spiel und sorgten dafür, dass ALBA beim Stand von 19:19 ausgleichen konnte. Bis zur Pause taten sich beide Mannschaften schwer, was gute Abschlüsse anging. Matt Thomas versenkte einen Sprungwurf aus der Halbdistanz und brachte ALBA zur Halbzeitpause sogar in Führung (30:28).
Nach Wiederbeginn zeigte sich ein ähnliches Bild: Viel Krampf, wenig Spielfluss und maue Wurfquoten prägten das Geschehen. Die Bayern spielten die Shotclock regelmäßig ganz nach unten und gingen durch einen Dreier von Carsen Edwards dann auch wieder in Front (35:34; 25. Minute). Da Berlin nach neun Minuten im dritten Viertel nur einen einzigen Wurf aus dem Feld getroffen hatte und Bayern-Kapitän Vladimir Lucic per Dreier einen 11:0-Lauf komplettierte, bat Coach Gonzalez seine Spieler bei einem Defizit von zwölf Punkten zur Auszeit (36:48). Diesem Rückstand lief Berlin bis Mitte des Schlussviertels hinterher, ehe Johannes Thiemann und Co. nochmal alles in die Waagschale warfen. Gepusht von ihrem Weltmeister starteten die Albatrosse einen 18:0-Lauf und ließen in den letzten 6:24 Minuten keinen einzigen Bayern-Punkt mehr zu.
Zahlen, bitte: Nur 130 Pünktchen brachten die beiden Mannschaften am vergangenen Sonntag zusammen auf Parkett, gemeinsam mit der Partie Ulm gegen Heidelberg der niedrigste Wert der bisherigen BBL-Saison. Zur Halbzeit stand zu befürchten, dass dieser Wert sogar nochmal unterboten werden könnte, denn 30:28 ist ein anderen Spielen gut und gerne auch mal ein Spielstand nach dem ersten Viertel. Am Ende kam es trotz ALBAs Lauf tatsächlich so: Das Spiel war mit 112 erzielten Zählern das mit Abstand punkteärmste der gesamten Saison.

Duell im Fokus: In Danko Brankovic und Khalifa Koumadje trafen zwei der längsten Center der Liga im direkten Duell aufeinander. Der Kroate in Bayerns Diensten stand wegen der Abwesenheit von Serge Ibaka direkt in der Startformation, Koumadje wurde von Israel im Laufe des ersten Viertels eingewechselt. Der Wechsel war auch bitter nötig, denn Brankovic dominierte die Anfangsphase mit sechs Punkten und drei Rebounds im ersten Viertel. Beide Center wurden im weiteren Verlauf punktuell eingesetzt und machten ihre Sache durchaus ordentlich. Koumadje erzielte fünf Punkte und angelte sich fünf Rebounds. Brankovic griff unter den Brettern genauso oft zu und scorte mit zehn Punkten als einziger Münchner zweistellig.
Die Deutschen: Bester Deutscher war Berlins Tim Schneider mit sieben Punkten und sechs Rebounds. Für die Bayern kam Weltmeister Andi Obst auf sechs Zähler.
Am Rande der Bande: Bei Berlin fehlten weiter die Langzeitverletzten Gabriele Procida, frisch gekürter Rising Star der EuroLeague, Matteo Spagnolo und Ziga Samar. Dazu verzichteten die Albatrosse weiter auf Louis Olinde. Die Bayern rotierten in Nick Weiler-Babb und Serge Ibaka zwei ihrer stärksten Spieler der letzten Wochen aus dem Kader.
Wie gehts weiter: Beide Teams haben vor den Playoffs nur noch eine Partie vor der Brust. Bereits am Sonntag spielen die Bayern in heimischer Halle gegen die ROSTOCK SEAWOLVES, ALBA gastiert in Crailsheim. Besonders brisant: Sowohl Rostock als auch die Merlins kämpfen noch um den Klassenerhalt.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem YouTube-Kanal von Dyn.