Die besondere Brisanz des Abstiegskampfs: Die HAKRO Merlins Crailsheim müssen gegen ALBA BERLIN gewinnen, um ihre Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Dazu müssen entweder die MLP Academics Heidelberg ihr Heimspiel gegen die Tigers Tübingen verlieren, da die Merlins den direkten Vergleich gegen Heidelberg verloren haben. Sollten auch die Heidelberger gewinnen, müssen die Crailsheimer auf eine Niederlage der ROSTOCK SEAWOLVES beim FC Bayern München hoffen. Dann käme es zum Dreiervergleich, bei dem es die Rostocker erwischen würde. Wie der Tabellenrechner zeigt, wird Berlin sicher als Zweiter in die Endrunde gehen.
Status quo: Den zweiten Platz sicherten sich die Albatrosse durch einen 59:53-Heimerfolg über den FC Bayern München. Nachdem die Berliner fünf Tage zuvor in München mit 53:77 deklassiert worden sind, glückte ihnen nun die Revanche – dank eines 18:0-Schlussspurts! Davor hatten die Albatrosse mit 90:69 gegen die Telekom Baskets überzeugt. Nach zwei Auswärtsniederlagen nacheinander wollen die Berliner die Hauptrunde sicherlich mit einem Erfolgserlebnis in fremder Halle beenden.
Die Merlins hielten ihre Träume vom Klassenerhalt durch einen 85:70-Auswärtssieg gegen die ROSTOCK SEAWOLVES aufrecht. In keinem anderen Spiel in dieser Saison ließen die Zauberer weniger Punkte zu. Denn in der ersten Hälfte gestatteten die Crailsheimer 11:21 Minuten lang keinen Treffer aus dem Feld, so bestimmten sie das zweite Viertel mit 30:5. Im eigenen Wohnzimmer setzte es zuletzt aber zwei Klatschen mit mindestens 20 Punkten Differenz nacheinander (82:109 gegen Bamberg, 66:86 gegen Ulm).

Duell im Fokus: Gegen Rostock avancierte Galin Smith mit teils spektakulären Aktionen zum Matchwinner, der Center bestätigte damit seine starke Formkurve. Seit April erzielt Smith durchschnittlich 15,3 Punkte, 4,0 Rebounds sowie 0,9 Blocks und trifft dabei überragende 82,1 Prozent aus dem Feld. Wenn es um effektive Spieler geht, muss immer auch der Name von Johannes Thiemann fallen. Nach seinem Comeback legte der Weltmeister direkt 21 Punkte gegen Heidelberg auf, in den vergangenen drei Partien agierte er nicht mehr so auffällig. Muss er aber auch nicht, denn in seiner Abstinenz drehten Tim Schneider und Kresimir Nikic auf. Zudem ist Khalifa Koumadje von seiner Sperre zurückgekehrt, während Yanni Wetzell als Starter auf der Fünf konstant agiert. Smith könnte es auf der Fünf also mit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure zu tun bekommen.
Zahlen, bitte: Die Berliner erzielen die drittmeisten (89,2 PPG), die Merlins die wenigsten (81,2 PPG) Punkte der Liga. Solche Gegensätze finden sich auch bei der Wurfquote aus dem Feld (Berlin: 49,8 FG%, zweitbester Wert; Crailsheim: 45,2 FG%; drittschlechtester Wert). Wo beide Teams statistisch auf Augenhöhe sind? Bei den Ballverlusten. Die Merlins verlieren am häufigsten das Spielgerät (16,6 TPG), die Berliner (15,4 TPG) sind hier am viertschlechtesten.
Das Hinspiel: Anfang Oktober vergangenen Jahres deklassierten die Berliner mit 111:75 die Merlins. Bereits nach dem ersten Viertel waren die Albatrosse auf 16 Zähler Differenz davongezogen. Alle zwölf Berliner Spieler punkteten, in einem starken Kollektiv war Weltmeister Johannes Thiemann (16 PTS) Topscorer und Sterling Brown (15 PTS, 6/7 FG, 5 REB, 5 AST) effektivster Berliner.
Die ewige Bilanz: Damit haben die Berliner 15 der 16 Duelle seit der Saison 2014/15 für sich entschieden, der einzige Crailsheimer Sieg datiert vom März 2020. Seitdem gab es acht Berliner Erfolge in Serie.
Meilensteine: Sollte Maurice Stuckey explodieren und 29 Punkte auflegen, würde der Crailsheimer Guard die Marke von 3.000 Zählern in seiner Karriere erreichen. Dann würde er sicherlich auch viermal aus dem Feld treffen – und damit würde er den 1.000 Treffer in seiner Laufbahn versenken. Teamkollege Fabian Bleck macht bei einem Dreier die 150 in seiner Karriere voll.
Am Rande der Bande: Die Crailsheimer können aus dem Vollen schöpfen, von den sieben ausländischen Profis im Kader setzte zuletzt Center Prince Oduro aus. Die Berliner werden in dieser Saison nicht mehr auf Gabriele Procida, Ziga Samar und Matteo Spagnolo zurückgreifen können, aktuell fällt auch Louis Olinde aus.
Im Blick des Bundestrainers: Bei Berlin kann Gordon Herbert nicht nur den Weltmeister Johanes Thiemann beobachten, sondern in Tim Schneider einen Power Forward, der in Thiemanns Abstinenz stark aufspielte und die beste Phase seiner Karriere durchläuft. Das Berliner Verletzungspech auf der Aufbauposition bedeutet gleichzeitig, dass Malte Delow und Jonas Mattisseck eine größere Verantwortung zukommt – was Herbert gefallen sollte.
Alte Bekannte: Crailsheims Rene Kindzeka und Berlins Louis Olinde kamen in Hamburg zum Basketball, von 2014 bis 2016 spielten beide zusammen für Wedel in der ProB und für Hamburg in der ProA. Olinde lief zudem 2018/19 mit Maurice Stuckey zusammen in Bamberg auf. Olinde ist aktuell aber verletzt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 15.15 Uhr live bei Dyn übertragen, Florian von Stackelberg kommentiert. Dazu strahlt Dyn eine Konferenz zu allen neun Partien aus. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.