Die besondere Brisanz: Wenn sich der Trend des Saisonauftakts bei den Bamberg Baskets fortsetzt, dann muss die Mannschaft des neuen Trainers Anton Gavel vor allem auswärts Stärke zeigen. Daheim gelang den Franken bei zwei Versuchen in der easyCredit BBL noch kein Sieg, auswärts machten sie es hingegen beim Erfolg in Frankfurt besser. Eine Niederlage in Oldenburg würde den Saisonstart bei dann nur einem Sieg aus vier Spielen in die Kategorie „missglückt“ verschieben.
Status quo: Eine Woche nach dem Ausscheiden aus dem BBL Pokal meldeten sich die EWE Baskets Oldenburg mit einem überzeugenden 93:66-Heimsieg gegen Tabellenführer ratiopharm ulm zurück. Die Niedersachsen nutzten dabei die Gunst der Stunde und überrannten müde Ulmer, die sich auf ihrem Sechs-Spiele-Roadtrip befanden, mit hohem Tempo und großer Intensität. Der kommende Gegner dürfte sich in der EWE Arena ausgeschlafener präsentieren: Die Bamberg Baskets waren unter der Woche nicht in der European North Basketball League gefordert und können sich intensiv auf das Gastspiel in der wohl zum 31. Mal in Serie ausverkauften EWE Arena vorbereiten. Das 75:89 daheim gegen die ROSTOCK SEAWOLVES bot zuletzt auf jeden Fall eine Menge Verbesserungspotenzial.
Alte Bekannte: Gleich vier Spieler aus dem Kader Bambergs haben eine Oldenburger Vergangenheit: Karsten Tadda (2017-2021), Kevin Wohlrath (2017/2018), Filip Stanic (2020) und MaCio Teague (2022/2023). Teague ist bekanntlich ein NCAA-Champion, und wenn wir schon bei College-Basketball sind: Oldenburgs Eli Brooks und Bambergs Ibrahim Watson-Boye spielten in der Saison 2017/18 zusammen für die University of Michigan.

Duell im Fokus: In der laufenden Saison sind es erneut viele Guards, die ligaweit für Furore sorgen. Beim Spiel der EWE Baskets gegen die Bamberg Baskets könnten aber auch einmal die Big Men in den Fokus rücken. Denn während bei den Franken KeyShawn Feazell mit durchschnittlich 12,3 Punkten und 7,0 Rebounds (er traf übrigens fünf von sechs Dreiern) sowie Filip Stanic mit 9,5 Zählern und 9,5 Rebounds für ordentlich Betrieb sorgen, plagten die Niedersachsen auf der Fünf zuletzt Verletzungssorgen. Norris Agbakoko feierte gegen Ulm mit drei Punkten und zehn Rebounds zwar sein Liga-Debüt im laufenden Wettbewerb, sein Kollege Mathis Dossou-Yovo hingegen fällt seit seinem schmerzhaften Sturz in Hamburg mit einer Handblessur aus. Falls er weiterhin passen muss, sind wohl auch Youngster Joel Harms und vor allem die Oldenburger Vierer gefordert.
Zahlen, bitte: Mit 86,5 Punkten im Schnitt erwiesen sich die EWE Baskets im bisherigen Saisonverlauf als ausgesprochen offensivfreudig (viertbeste Ausbeute in der easyCredit BBL), Bamberg hingegen weist mit 72,7 Zählern den zweitschlechtesten Wert der Liga auf. Zu den besseren Mannschaften gehören beide Kontrahenten beim Offensivrebound: Oldenburg greift mit 14,8 pro Partie die zweitmeisten Bälle ab, Bamberg ist Fünfter mit 13,7. Die Franken werden gut auf den Ball aufpassen müssen: 9,8 Steals gelingen den EWE Baskets, das ist gemeinsam mit den MLP Academics Heidelberg die beste Bilanz.
Die ewige Bilanz: Schon 76 Duelle gab es zwischen Oldenburg und Bamberg, dabei setzten sich die Franken 46-mal durch. Zweimal begegnete man sich im Finale (2013 und 2017), beide Male triumphierte Bamberg mit 3:0. 2015 hingegen entschieden die Oldenburger das Endspiel um den BBL Pokal auf heimischem Parkett für sich. Bemerkenswert: Die vergangenen acht Heimspiele gegen Bamberg gingen an die EWE Baskets, die in den letzten Jahren insgesamt zwölf von 13 Spielen gewannen. Der letzte Bamberger Sieg in der EWE Arena gelang am 7. Juni 2017, als das 88:76 im zweiten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft den Grundstein für den Titel legte. Topscorer damals: Fabien Causeur mit 21 Punkten.
Am Rande der Bande: Bei den EWE Baskets kehrten zuletzt fast alle angeschlagenen Spieler in den Kader zurück, einzig Center Dossou-Yovo fiel aus. Bamberg muss weiterhin auf Noah Locke verzichten (Reha nach Schulter-OP).
Im Blick des Bundestrainers: Bei den Oldenburgern sorgt weiterhin Len Schoormann für Furore. Sein Auftritt gegen Ulm, bei dem er mit 19 Punkten und viel Energie großen Anteil am ungefährdeten Sieg hatte, dürfte seine Chancen für eine Berücksichtigung beim kommenden Länderspielfenster nicht verschlechtert haben. Bei Bamberg wiederum betreibt Center Stanic anhaltend Eigenwerbung, aber auch der 24-jährige Moritz Krimmer macht mit durchschnittlich 10,0 Punkten und 3,7 Rebounds auf sich aufmerksam.
Weise Worte: Die Niederlage gegen Rostock zeigte Headcoach Gavel erneut auf, woran es aktuell aus seiner Sicht noch hapert: „Bislang ist es uns in dieser Saison noch nicht gelungen, einmal konstant zu spielen. Wir haben immer wieder diese Ups and Downs und dann sind die Läufe des Gegners einfach auch zu groß, um sich davon nochmals zu erholen. Daran müssen wir arbeiten.“
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Wie zuvor erwähnt, liefen Oldenburgs Eli Brooks und Bambergs Ibrahim Watson-Boye in der Saison 2017/18 für die Michigan Wolverines auf. Topscorer und -Rebounder damals? Moritz Wagner. Die Wolverines erreichten in der March Madness das Endspiel, dort musste sich Michigan aber den favorisierten Villanova Wildcats geschlagen geben. Point Guard der Wildcats? Der heutige NBA-Profi Jalen Brunson. Die Revanche Wagners folgte spätestens im WM-Halbfinale 2023, wo der Center mit dem DBB-Auswahl die US-Amerikaner um Brunson schlug. Und spätestens da musste auch Brunson anerkennen: German Basketball is mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Freitag, 25. Oktober, ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Johannes Hülstrung. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.