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Home/Newscenter/Vechta im zweiten Jahr: Mit neuem Trainer raus aus dem Fahrstuhl!

NewsVechta im zweiten Jahr: Mit neuem Trainer raus aus dem Fahrstuhl!

24. September 2024
Nach einem sehr erfolgreichen Jahr als Aufsteiger möchte sich RASTA Vechta langfristig in der easyCredit BBL etablieren und das Image als Fahrstuhl-Mannschaft ablegen. Gelingen soll das ohne den letztjährigen Erfolgscoach und den besten Spieler. Große Fußstapfen also für den neuen Cheftrainer Martin Schiller und den neuen Floor General Tyger Campbell.

Nach einem sehr erfolgreichen Jahr als Aufsteiger möchte sich RASTA Vechta langfristig in der easyCredit BBL etablieren und das Image als Fahrstuhl-Mannschaft ablegen. Gelingen soll das ohne den letztjährigen Erfolgscoach und den besten Spieler. Große Fußstapfen also für den neuen Cheftrainer Martin Schiller und den neuen Floor General Tyger Campbell.

Saisonziel: Für Martin Schiller zählt als erstes Ziel der Klassenerhalt, um das eingangs erwähnte Fahrstuhl-Image (drei Abstiege aus der, vier Aufstiege in die erste Liga) abzulegen. Wer aber im Aufstiegsjahr auf Anhieb die Playoffs erreicht und das Halbfinale nur haarscharf verpasst hat (2:3 gegen Chemnitz), an den steigen im Umfeld die Ansprüche.

Die großen Personalien: … sind in Vechta auf der Trainer- und der Aufbauposition zu finden: Martin Schiller hat die Nachfolge von Ty Harrelson (nach Ulm) als Headcoach angetreten. Schiller hat noch nie als Headcoach in der Beletage gearbeitet, aber als Assistant Coach von Stefan Koch in Quakenbrück (2010 bis 2015) und John Patrick in Ludwigsburg (2015 bis 2017). Gleichwohl fiel Schillers Name immer dann, wenn ein Erstligaklub einen neuen Trainer suchte. Schiller hat sich durch seine Arbeit beim Euroleague-Klub Zalgiris Kaunas, in der amerikanischen G-League und in der spanischen ACB einen Namen gemacht. Neben dem Abgang von Harrelson wiegt der Abgang von Tommy Kuhse schwer. Der Point Guard war 2023/24 einer der besten Spieler der Liga und im MVP-Rennen ganz vorne mit dabei. Ersetzen soll ihn Tyger Campbell, ein 1,80 Meter großer „Pass first“-Spielmacher, der vergangene Saison für den französischen Erstliga-Aufsteiger 9,0 Punkte und 5,0 Assists im Schnitt verbuchte. In der Vorbereitung laborierte der 24-Jährige allerdings noch an einer Schulterverletzung, und aus diesem Grund holte Vechta mit Justin Robinson einen temporären Vertreter auf der Spielmacher-Position. 

Tyger Campbell soll den abgewanderten Tommy Kuhse ersetzen. (Foto: RASTA Vechta)

Wichtigster Zugang: …ist der in der Vorbereitung noch angeschlagene Spielmacher Tyger Campbell. Vechtas Sportdirektor Gerrit Kersten-Thiele hält große Stücke auf den Playmaker. „Tyger wird uns eine Menge Leadership geben. Er liest Situationen sehr gut und ist ein sehr kontrollierter Spieler.“ Vergangene Saison spielte der 1,80 Meter große Spielmacher in der ersten französischen Liga für Saint-Quentin Basket-Ball. Mit dem Aufsteiger gelang ihm als Sechster direkt der Sprung in Playoffs, Campbell verbuchte in rund 20 Minuten Spielzeit 9,0 Punkte und 5,0 Assists. In seiner College-Zeit hatte der 24-Jährige für die UCLA Bruins gespielt, mit denen er 2021 sogar das Final Four der NCAA erreichte. Bei den Bruins stand Campbell in jeder seiner vier Saisons (133 Spiele) mehr als 30 Minuten pro Partie auf dem Parkett, kam dabei auf 11,1 Punkte und 4,9 Assists. Und: Mit 655 Assists belegt Campbell den zweiten Platz in der ewigen Bestenliste der Bruins.

Zahlen, bitte: Rund 50 Punkte pro Spiel fehlen Vechta, vor allem aufgrund der Abgänge von Tommy Kuhse (17,9 PPG), Wes Iwundu (9,2), Chip Flanigan (8,7) und Spencer Reaves (6,7). Dieser offensive Verlust muss erst einmal kompensiert werden.

Alte Bekannte, Teil I: Allerdings kann Schiller auf ein Quartett zurückgreifen, dass bereits vergangene Saison ein wichtiger Teil der Rotation war: Guard Joel Aminu, auf dem vor allem wegen seiner sensationellen Viertelfinal-Serie gegen Chemnitz mit 21,3 Punkten im Schnitt (56,0 FG%) große Hoffnungen ruhen. Dazu Center Johann Grünloh als Senkrechtstarter der Saison (siehe unten). Combo Forward Joschka Ferner ist samt seiner Crunchtime-Qualitäten für große Würfe der dritte deutsche Rückkehrer bei Vechta. Außerdem spielt Small Forward Ryan Schwieger weiter in Vechta, der 2023/24 auch immer mal den Ball brachte, wenn Kuhse Luft holen musste, und dadurch regelmäßig seine Fähigkeiten als Spielorganisator zeigen konnte.

Joel Aminu und Johann Grünloh laufen weiterhin für die Niedersachsen auf. (Foto: Christian Becker)

Spielweise: „Wir wollen als Grundgerüst defensiv sehr, sehr solide sein. Offensiv wollen wir aus guter Verteidigung schnell agieren. Wenn das nicht passiert, dann wollen wir kontrolliert spielen und die individuellen Stärken zum Vorteil der Mannschaft einsetzen“, beschreibt es Schiller als der neue Coach selbst.

Der nächste Schritt: Johann Grünloh war vergangene Saison der Shooting Star der Liga und wurde zurecht zum besten deutschen Nachwuchsspieler gewählt. In seinem zweiten Erstliga-Jahr ist der 2,11 Meter große Center (nach eigener Aussage ist er noch einmal um einen Zentimeter gewachsen) erneut als Starter vorgesehen. Im Sommer hat der gerade 19 Jahre alt gewordene Big Man an seiner Physis und seinem offensiven Spiel gearbeitet, weswegen ihm die Verantwortlichen in Vechta den nächsten Entwicklungsschritt zutrauen.

Alte Bekannte, Teil II: Justin Onyejiaka (20) unterschrieb bei Vechta einen Dreijahresvertrag. Der Shooting Guard spielte in den letzten zwei Jahren bei den SKYLINERS aus Frankfurt und zog mit diesen ins ProA-Finale ein. Zudem war Onyejiaka Leistungsträger in Frankfurts Farmteam in der ProB-Nord. Der gebürtige Osnabrücker gehörte bereits als Teenager zum Nachwuchsprogramm von RASTA, wurde unter anderem im Trikot der YOUNG RASTA DRAGONS 2020 zum JBBL-MVP (U16) gewählt. In Vechta erhält Onyejiaka eine Doppellizenz, kann sowohl in der ersten Liga als auch bei RASTA II in der ProA eingesetzt werden.

Jung und talentiert: Dass Vechta eines der besten Nachwuchsprogramme in Deutschland hat, haben die Niedersachsen spätestens im Mai mit dem erstmaligen Gewinn der deutschen U19-Meisterschaft bewiesen - übrigens mit einem gewissen Johann Grünloh im Kader. Nun steht die nächste Generation an der Schwelle zum Profitum: Kaya Bayram (20 Jahre), der von den Albatrossen gekommene Linus Ruf (19) und vor allem Linus Trettin (19), der im Testspiel gegen die Leuven Bears elf Punkte erzielte und sich auch sonst in der Pre-Season für seine ersten BBL-Minuten empfahl.

Spielmacher auf Abruf: Vechtas Justin Robinson. (Foto: RASTA Vechta)

Under Pressure: Justin Robinson ist Vechtas Spielmacher auf Abruf. Der 29-Jährige hat einen Kurzzeitvertrag bekommen und soll so lange als Point Guard eingesetzt werden, bis Tyger Campbell seine Schulterverletzung komplett auskuriert hat. Robinson muss also einerseits für einen gelungenen Saisonstart von RASTA sorgen, sich andererseits ins Schaufenster setzen und mit guten Leistungen für einen neuen Arbeitgeber empfehlen, denn eine Anschlussbeschäftigung in Vechta ist eigentlich nicht vorgesehen – zumal der Klub noch Combo-Guard Lloyd Pandi (24) verpflichtet hat. Der kanadische Nationalspieler hat bereits Europa-Erfahrung, war in den letzten Jahren zweimal für Darüssafaka Istanbul sowohl in der Türkei als auch in der Basketball Champions League aktiv. Bei RASTA erhält Pandi zunächst einen Vertrag bis Ende 2024 und soll den Kader vor der anstehenden Doppelbelastung mit Meisterschaft und Champions League breiter machen. Pandi ist der achte US-Amerikaner im RASTA-Kader.

Vermisstenanzeige: Tommy Kuhse hätte Vechta selbstverständlich gerne behalten, aber perspektivisch fast noch mehr weh tut der Abgang von Jack Kayil und Joshua Bonga. Kayil gewann mit den YOUNG RASTA DRAGONS im Mai den NBBL-Titel, im Sommer mit der U18-Nationalmannschaft erstmalig EM-Gold für Deutschland und war 2023/24 einer der Leistungsträger im ProA-Team von Vechta. Der Spielmacher setzt seine Karriere nun bei MEGA MIS in Serbien fort. Joshua Bonga ist nicht nur der jüngere Bruder von Weltmeister Isaac, sondern gilt als mindestens genauso talentiert. Er hat sich für den Gang an die California State University entschieden. 

Offene Fragen: Findet der als Starter vorgesehene Point Guard Tyger Campbell nach auskurierter Schulterverletzung schnell zu seiner Form? In der Vorbereitung konnte er kein einziges Testspiel absolvieren, genauso wenig wie der andere Vechtaer Rekonvaleszent Ryan Schwieger – Pflichtspielauftakt für Vechta ist am 25. September gegen die Telekom Baskets Bonn. Kann Top-Talent Johann Grünloh noch besser performen als in seinem BBL-Debütjahr? Und wie meistert RASTA die Doppelbelastung aus Meisterschaft und Basketball Champions League?