Zum ersten Mal seit der Saison 2013/14 tritt Anton Gavel in Bamberg als Teil der Heimmannschaft auf das Parkett, der neue Headcoach der Bamberg Baskets muss aber eine Niederlage einstecken: Die Basketball Löwen Braunschweig mit Hauptgesellschafter Dennis Schröder in der Halle geben den Spielverderber und entführen einen 96:77-Sieg. Barra Njie ist der Katalysator eines starken dritten Viertels, Luka Scuka avanciert wie im Pokal zum Braunschweiger Topscorer.
Spielverlauf und Wendepunkt: Wie man es von einem Team von Anton Gavel gewöhnt ist, starteten die Bamberger fokussiert in der Verteidigung. So hatten die Braunschweiger nach knapp vier Minuten mehr Ballverluste (drei) als Punkte (zwei) im Boxscore stehen. Offensiv machte Ibrahim Watson-Boye den besten Eindruck, sieben der ersten neun Bamberger Punkte gingen auf sein Konto. Die Gäste passten im Lauf des ersten Viertels besser auf den Ball auf, fanden unter dem Korb ihre Optionen und verkürzten ihren Rückstand auf 16:18.
Nach Watson-Boye übernahm bei Bamberg im zweiten Durchgang Kyle Lofton die Rolle des Go-to-Guys: mit neun Punkten in vier Minuten. Die Gäste musste etwas abreißen lassen, weil sie vor allem von außen keinen Rhythmus fanden – das änderte aber Luka Scuka: Während seine Teamkollegen alle neun Dreier in der ersten Hälfte verfehlten, war Scuka immerhin zweimal von Downtown erfolgreich und führte mit 16 Zählern sein Team zur Pause auf 35:37 heran.

Barra Njie startete für die Löwen in die zweite Hälfte und war mit seinem zum explosiven Zug zum Korb ein stetiger Brandherd. 13 der ersten 21 Punkte in den ersten sechs Minuten gingen auf Njies Konto, der die Partie zu Gunsten Braunschweigs drehte (47:56). Weitere Schlüssel für eine Braunschweiger 71:56-Führung waren eine starke Arbeit beim Offensiv-Rebound und einige Freiwürfe.
Nach zwei Minuten im vierten Durchgang hatten sich die Löwen erstmals auf 20 Zähler Differenz abgesetzt. Dann übernahm bei Bamberg das Trio Kyle Lofton, Ibrahim Watson-Boye, KeyShawn Feazell. Hatte man den Eindruck, die Löwen hätten die Bamberger Verteidigugn geknackt, taten sie sich nun enorm schwer aus dem Feld. Drei Minuten vor Spielende waren die Hausherren auf 74:80 herangekommen. Dann schaltete Njie wieder in den Turbomodus, die Löwen wehrten das Bamberger Comeback mit einem 11:0-Lauf ab, TJ Crockett Jr. traf 65 Sekunden vor Spielende den Dagger-Dreier.
Duell im Fokus: Mit Bambergs Ronaldo Segu und Braunschweigs Barra Njie wirbelten zwei Point Guards über das Parkett, die zu den schnellsten Spielern der Liga gehören dürften. Sein Explosivität stellte Njie vor allem im dritten Durchgang zur Schau, in dem er 13 seiner insgesamt 21 Zähler markierte. Der Guard traf insgesamt acht seiner zehn Würfe aus dem Feld. Segu agierte weniger effektiv (7/19 FG), verteilte aber immerhin drei Assists.
Zahlen, bitte: Mit 36:19 dominierten die Braunschweiger das dritte Viertel, dabei punkteten sie in den letzten sieben Angriffen, um sich abzusetzen.
Spieler der Partie: Neben Barra Njie war Luka Scuka der Braunschweiger Erfolgsgarant: Der 22-jährige Power Forward avancierte wie schon beim 80:70-Pokalerfolg gegen Jena zum Braunschweiger Topscorer und erzielte 26 Zähler sowie zehn Rebounds. Bei Bamberg war KeyShawn Feazell (19 PTS, 9 REB, 2 AST, 2 STL) der effektivste Spieler.
Am Rande der Bande saßen bei Bamberg wie im Pokal Noah Locke, Filip Stanic und Karsten Tadda, bei Braunschweig fehlte weiterhin Sananda Fru.

Sonstiges: Dennis Schröder verfolgte die Partie seines Teams aus Braunschweig erneut in der Halle, der Weltmeister und Hauptgesellschafter der Löwen war bereits beim Pokal-Spiel in Jena vor Ort.
Wie geht’s weiter: Für die Bamberger steht am kommenden Sonntag ein Gastspiel beim Aufsteiger Frankfurt an, die Braunschweiger empfangen tags darauf Ludwigsburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.