Status Quo: Ludwigsburg (11-9 Siege) und Würzburg (10-9) rangieren in der Tabelle auf dem siebten und achten Platz in Schlagdistanz zu den sicheren Playoff-Plätzen, sahen aber gerade in den vergangenen Wochen mit sehr wechselhaften Leistungen nicht unbedingt wie Playoff-Kandidaten aus. Nach ihrem Hinspielsieg in Ludwigsburg können die FIT/One Würzburg Baskets die MHP RIESEN jetzt aber nicht nur in der Tabelle überholen. Mit einem zweiten Sieg würden sie sich auch einen dicken Vorteil im Direktvergleich bzw. in eventuellen Dreier- oder Vierervergleichen sichern. Allerdings hat die Würzburger Turnhölle zuletzt etwas ihre Magie verloren. Seit dem Jahreswechsel gab es in der easyCredit BBL nur noch einen Würzburger Heimsieg: mit 79:78 gegen das Schlusslicht Göttingen. Umgekehrt spricht aber auch nicht viel für eine Ludwigsburger Revanche in Würzburg. Die MHP RIESEN haben seit Weihnachten kein Auswärtsspiel in der Liga gewonnen.
Die besondere Brisanz: Würzburg und Ludwigsburg sind neben den beiden deutschen Europaligisten München und Berlin sowie den Bamberg Baskets (in der ENBL) die beiden einzigen in dieser Saison noch auf internationalem Parkett aktiven Mannschaften. Die Würzburger empfangen am Dienstag in der Round of 16 der Champions League AEK Athen zum Spitzenspiel der Gruppe I. Die Ludwigsburger bestreiten im französischen Dijon das Hinspiel im Viertelfinale des FIBA Europe Cups. Für beide ist dieses BBL-Duell gegen einen defensivstarken Gegner deshalb auch sicher ein willkommener Härtetest vor diesen wichtigen Europapokal-Aufgaben.
Das Hinspiel: Die MHP RIESEN erwischten am 9. Spieltag den besseren Start, aber die Gäste aus Würzburg konterten mit einem 10:0-Lauf und behielten das Spiel trotz zwanzig Ballverlusten auch in der zweiten Halbzeit unter ihrer Kontrolle. Spielentscheidend war dabei die klare Überlegenheit beim Rebound (40:22). Deane Williams (21) und Ezra Manjon (18) waren die Topscorer der MHP RIESEN. Jhivvan Jackson steuerte 20 und Zac Seljaas 19 Zähler zum Würzburger 91:82-Sieg bei.
Die ewige Bilanz: Seit dem Würzburger Aufstieg 2011 standen sich beide Teams 25-mal gegenüber. In 24 Punktspielen hatte Ludwigsburg 14-mal die Nase vorn. Auch im Pokal-Viertelfinale 2021 triumphierten die MHP RIESEN.
Zahlen, bitte: „Box Out!“ fordern Sasa Filipovski und John Patrick regelmäßig lautstark von ihren Spielern, und beide Trainer finden Gehör. Ludwigsburg angelt sich die zweitmeisten Rebounds (39,3 RPG) und Würzburg die viertmeisten (38,8 RPG) in der easyCredit BBL. Am offensiven Brett führen Ludwigsburg (15,5 ORPG) und Würzburg (14,1 ORPG) sogar die Liga-Statistik an.
Duell im Fokus: Würzburgs kanadischer Center Owen Klassen ist mit 7,3 Rebounds der viertbeste Rebounder in der easyCredit BBL, aber auch die kleineren Würzburger und Ludwigsburger Spieler gehen jedem Rebound nach. Ludwigsburgs Justin Simon und Würzburgs Zac Seljaas sind die reboundstärksten Small Forwards in der Liga und mit dieser Qualität oft auch auf der Position vier zu finden. Schon im Hinspiel war das Duell dieser beiden Combo-Forwards der Hingucker. Simon zimmerte 14 Punkte durch die Reuse und garnierte diese mit sechs Rebounds. Seljaas kam bei gleicher Anzahl gefangener Abpraller sogar auf 19 Zähler. Beide standen 36 Minuten auf dem Parkett und werden sicher auch dem Rückspiel ihren Stempel aufdrücken.

Award-Anwärter: Unter Trainer John Patrick setzt der Ludwigsburger „Guard-Terror“ seit jeher vor allem den gegnerischen Spielaufbau gezielt unter Druck. Dieser Herausforderung muss sich auch Würzburgs Spielmacher Jhivvan Jackson stellen, der mit 20,1 Punkten der Topscorer der easyCredit BBL und der Go-to-Guy der Baskets ist. Ist er auch ein MVP-Kandidat? Dann muss er den Ludwigsburger Druck aushalten.
Alte Bekannte: Würzburgs Center Owen Klassen spielte 2018/2019 für Ludwigsburg. Sein Trainer damals: John Patrick. Lukas Wank spielte in der Vorsaison gemeinsam mit dem Neu-Ludwigsburger Deane Williams für die EWE Baskets in Oldenburg. John Patrick trainierte in der Saison 2011/12 Würzburg.
Meilensteine: Klassen fehlen noch 16 Punkte bis zur Marke von 2000 Karriere-Zählern. Für sein Gegenüber Jonas Wohlfarth-Bottermann ist das Spiel gegen Würzburg das 438. seiner Karriere. Damit steht der Routinier auf Platz 15 der ewigen Bestenliste.
Am Rande der Bande: Das Würzburger Lazarett lichetet sich, doch in Bazou Kone und Christian Skladanowski fallen zwei Akteure defintiv aus.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 1. März, ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Michael Körner. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.