Status Quo: Die NINERS Chemnitz mussten sich zuletzt mit 66:89 bei RASTA Vechta geschlagen geben. Erneut kam die Truppe von Headcoach Rodrigo Pastore in der ersten Hälfte nicht in Fahrt, nur 30 Punkte legten die Chemnitzer in den ersten 20 Minuten auf, nachdem sie gegen Hamburg nur 31 Zähler zur Pause auf dem Konto hatten. Den Telekom Baskets Bonn missglückte der Einstand von Marko Stankovic als neuem Cheftrainer, mit 75:84 zogen sie in Ulm den Kürzeren.
Die besondere Brisanz: Die Gäste sind als Titelträger in die aktuelle Saison gestartet, doch so treten sie bislang nicht wirklich auf. Nach dem Gewinn des FIBA Europe Cup 2024 gingen die Sachsen in dieser Spielzeit in der Basketball Champions League an den Start, schafften es aber nicht in die Zwischenrunde. Zwar rangieren sie im Ligabetrieb immerhin auf dem sechsten Platz, doch mit sieben Niederlagen nach 16 Saisonspielen haben die Chemnitzer jetzt schon nur eine weniger als in der kompletten vergangenen Spielzeit auf dem Konto.
Die Rheinländer gewannen 2023 die BCL und standen in der Endspielserie der easyCredit BBL, konnten an dieses – wenngleich sehr hohe – Niveau in der vergangenen Saison jedoch nicht mehr anknüpfen. Nach einer Achterbahnfahrt in der laufenden Saison musste kürzlich auch noch Headcoach Roel Moors gehen. Wie Chemnitz scheiterte auch Bonn in den Play-Ins der BCL, wettbewerbsübergreifend haben die Rheinländer ihre vergangenen fünf Partien verloren.
Das Hinspiel: Mit 123:88 deklassierte Bonn kurz vor Weihnachten Chemnitz in deren eigener Halle, neben Darius McGhee glänzte das ganze Team von außen: Mit 24 versenkten Dreiern stellten die Magentafarbenen einen neuen Ligarekord auf.
Duell im Fokus: Im Hinspiel legte Bonns Darius McGhee ein rekordwürdiges Spiel auf: Mit zwölf Dreiern stellte er den Ligarekord von Hurl Beechum ein, mit 40 Zählern sorgte er für die zweithöchste Punkteausbeute der Saison (den Rekord hält McGhee selbst mit 44 Punkten). So sehr der Guard beizeiten aufdrehen kann und damit im Kreis der besten Offensivspieler, vielleicht sogar wertvollsten Akteure der Liga zu finden ist, so ganz zufrieden schienen die Bonner nicht mit ihrer Rotation auf der Eins zu sein, wo regelmäßig der großgewachsene und starke Verteidiger Phlandrous Fleming Jr. startet. In Rihards Lomazs verpflichteten die Baskets unlängst einen weiteren Guard nach, der jedoch weniger als traditioneller Einser bezeichnet werden kann, sondern mehr als Combo Guard glänzt. Zudem hat der Lette noch nicht seinen Rhythmus gefunden (6,5 Punkte, 14,3 FG%, 2,5 Assists, 3,0 Ballverluste). Stabilisiert er dennoch die Point-Guard-Rotation? Auf Entlastung hat bei Chemnitz auf der Eins auch DeAndre Lansdowne lange Zeit gehofft, nun haben die Verantwortlichen mit der Verpflichtung von Khyri Thomas kurz vor Ende des Transferfenster gehandelt. Lansdowne hat seine Assist-Ausbeute im Vergleich zur Vorsaison zwar leicht gesteigert (4,4 Assists), kommt aber selbst nicht so häufig zum Zug. Von der Bank sorgt Victor Bailey Jr. für Scoring (15,4 Punkte, 2,2 Assists), womit spannend zu beobachten sein wird, wie sich diese Dynamik durch die Hinzunahme von Thomas verändert.

Award-Kandidaten: Ganz ruhig. Gefühlt hat die Rückrunde gerade erst begonnen, es wird nach ganz viel Basketball gespielt, ehe es in die beste Zeit des Jahres - lies: die Playoffs - geht. Dennoch lohnt es sich zumindest einen halben Blick darauf zu verwenden, wer diese Saison individuelle Hardware abgreifen könnte. Mit Rodrigo Pastore steht der amtierende „Trainer des Jahres“ an der Seitenlinie, zudem könnte McGhee durchaus zum Kreis der Anwärter als „bester Offensivspieler“ avancieren.
Zahlen, bitte: 12 … Cheftrainer waren für die Telekom Baskets Bonn seit der Saison 2015/2016 aktiv - inklusive Marko Stankovic. Bei Chemnitz ist derweil enorme Konstanz angesagt: Rodrigo Pastore steht über die gleiche Zeitspanne betrachtet bei den NINERS an der Seitenlinie!
Chemnitz rangiert beim Assist-Turnover-Verhältnis im Ligavergleich auf dem viertletzten Platz (15,7 Assists, 15,0 Turnover). Bonn weist den drittbesten Wert (18,0 Assists, 13,7 Ballverluste) vor.
12 … Dreier nagelte Darius McGhee den NINERS im Hinspiel um die Ohren (dieser Ligarekord kann gern doppelt erwähnt werden). Wir sind gespannt, was der Ballermann nun vor heimischem Publikum aus dem Halfter zaubert.
Bodie Hume (Bonn) fehlen noch zwei erfolgreiche Dreier, um die 100 versenkten Distanzwürfe in der easyCredit BBL vollzumachen.
Die ewige Bilanz: Acht der bisher zwölf Duelle gingen an Bonn. Die Rheinländer gewannen ihre ersten fünf Heimspiele gegen Chemnitz, darunter zwei im Playoff-Viertelfinale 2023, ehe es in der vergangenen Saison die erste Heimniederlage gegen die Sachsen setzte. Der 35-Punkte-Sieg Bonns im Hinspiel dieser Saison war der höchste in den zwölf Duellen.
Bewegte Bilder: In Bonn feiern sie das 30-jährige Jubiläum des Clubs. Sonderzüge, ein Event-Spiel in der Kölnarena, Final-Dramen, ein Wurf vom Parkplatz, umgekippte Banden in den Playoffs, ein internationaler Titel, die einzige Club-eigene Arena … und noch viel mehr. Umso schöner, dass all dem in einer ausführlichen Doku nun der gebührende Raum gegeben wird.
Alte Bekannte: Bonns Jonathan Bähre und Chemnitz' Eddy Edigin waren in den vergangenen beiden Spielzeiten Teamkollegen in Ludwigsburg.
NINERS-Trainer Rodrigo Pastore war als Spieler 1999/2000 in Bonn aktiv.
Im Blick des Bundestrainers: …dürften sich weiterhin Sam Griesel und Till Pape (Bonn) als auch Nicholas Tischler (Chemnitz) befinden.
An Rande der Bande: Den Bonnern standen in Ulm der langzeitverletzte Angelo Allegri sowie Jonathan Bähre nicht zur Verfügung.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 14:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Als Kommentator ist Chris Schmidt im Einsatz.
Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.