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Home/Newscenter/Halbfinal-Talentschau wechselt nach Würzburg: Wird die "Turnhölle" erneut zum Ulmer Albtraum?

VorberichteHalbfinal-Talentschau wechselt nach Würzburg: Wird die "Turnhölle" erneut zum Ulmer Albtraum?

02. Juni 2025

Stand: ratiopharm ulm (2) - FIT/One Würzburg Baskets (6) 1-0

Status quo: Knapp gewonnen ist auch gewonnen. Die Ulmer können nach dem siegreich überstandenen Overtime-Krimi am Mittwoch in Würzburg 2:0 in Führung gehen und sich den Matchball in der Halbfinalserie gegen die FIT/One Baskets holen. Der größere Druck liegt jetzt vor dem zweiten Spiel natürlich bei den Würzburgern, die diese kritische Situation in ihrer eigentlich viel zu kleinen und deshalb von den Fans liebevoll "Turnhölle" genannten tectake ARENA aber im Viertelfinale schon zweimal in dramatischer Weise gegen Braunschweig gemeistert haben.

Was wir bisher gelernt haben: Die vom frühen Doppeln des gegnerischen Ballführers geprägte aggressive Defense war mit Tobias Jensen als Speerspitze schon im Viertelfinale der größte Ulmer Trumpf. Aber die FIT/One Würzburg Baskets sind mit ihren vielen im Eins-gegen-Eins starken Guards besser dagegen gewappnet als Berlin und haben das (nach einer kurzen Eingewöhnungszeit im ersten Viertel) gleich im ersten Halbfinale bewiesen.

Karim Jallow (links) und Hannes Steinbach kämpften beim ersten Halbfinalduell genau wie ihre Kollegen um jeden Ball. Beim zweiten Aufeinandertreffen dürfte es höchst intensiv weitergehen. (Foto: Harry Langer)

Die besondere Brisanz: Natürlich steckt den Ulmern das letztjährige Playoff-Aus gegen Würzburg im Hinterkopf. Aber gleich im Auftaktspiel wurde deutlich, dass die Revanche eine schwierige Mission wird – zumal die routinierten Würzburger sich offenbar auch von der Heimstärke der seit fünfeinhalb Monaten in eigener Halle ungeschlagenen Ulmer nicht einschüchtern lassen. Kann das junge Ulmer Team genauso eiskalt in Würzburg auftreten? Vor einem Jahr ging die Saison für den damaligen Titelverteidiger Ulm – damals im Modus 2-2-1 – dort mit zwei ganz bitteren Niederlagen (79:82 und 72:75) schon im Viertelfinale zu Ende.

Der Blick zurück: Nur 73 Stunden nach dem Overtime-Drama des fünften Viertelfinalspiels in Braunschweig erwiesen sich die Würzburger auch beim Halbfinalspiel in Ulm ungeachtet diverser Blessuren und leerem Akku als nahezu "unkaputtbar". Allenfalls im ersten Viertel ließen sich die FIT/One Baskets von der hitzigen Atmosphäre in der ratiopharm arena und der Ulmer Physis beeindrucken (24:16). In den folgenden zwei Vierteln (21:21 und 19:19) nahmen die von Mike Lewis (21 Punkte) angeführten Würzburger den Kampf an und setzten mit 17:9 im Schlussviertel zum großen Wurf an, der aber in der Overtime doch verpasst wurde. Noa Essengue war mit 22 Zählern Ulms Topscorer beim 91:87-Sieg. Auf der Eins hatten Ben Saraf (16) und der offenbar angeschlagene MVP Jhivvan Jackson (15) bei vier bzw. fünf Ballverlusten einen gleichermaßen schweren Stand. Mit sechs Assists (Jackson nur einer) zog sich der Israeli unter dem Strich aber besser aus der Affäre.

Duell im Fokus: Wurde überhaupt schon einmal ein Playoff-Halbfinale von gleich zwei Teenagern geprägt? Auf Ulmer Seite war der 18-jährige Noa Essengue mit 22 Punkten, 14 Rebounds (Karrierebestleistung) und acht Big Points in den letzten zweieinhalb Minuten der Overtime der klare Matchwinner. Die zahlreich angereisten NBA-Beobachter durften aber auch über den 19-jährigen Hannes Steinbach staunen, der unter den Körben mit 18 Rebounds (ebenfalls Karrierebestleistung) wie ein alter Hase dominierte. Die beiden Youngster dürften auch am Mittwoch wieder im Fokus stehen - wenn auch wohl nicht im direkten Duell. Essengue duellierte sich im ersten Spiel hauptsächlich mit Zac Seljaas (12 Punkte und zehn Rebounds), Steinbach mit Marcio Santos (neun Punkte und vier Rebounds).

Zahlen, bitte: Die Ulmer waren mit im Schnitt 10,8 Dreiern und einer Dreierquote von 38,6 Prozent in der Punktrunde das aus der Distanz treffsicherste Team in der easyCredit BBL. Schon in den drei Viertelfinalspielen gegen Berlin sank die Ulmer Dreierquote indes auf 32,1 Prozent, und im ersten Halbfinale am Sonntag trafen die Ulmer ihre Dreier (auch gegen eine Würzburger Zonenverteidigung) nur noch zu 24,2 Prozent. Würzburg rangierte in der Punktrunde mit 33,6 Prozent nur im Mittelfeld der Dreier-Statistik, hält diese Quote in den Playoffs aber halbwegs stabil. Im Viertelfinale gegen Braunschweig trafen die Baskets ihre Dreier zu 34,0 Prozent und am Sonntag beim hitzigen Halbfinalauftakt in Ulm immerhin zu 31,0 Prozent.

Die ewige Bilanz: Ulm und Würzburg bestritten vor zehn Monaten am 31. August das erste Testspiel zur neuen Saison gegeneinander. 800 Zuschauer verfolgten im Ulmer Orange Campus einen packenden Saisonauftakt, der erst nach zwei Verlängerungen mit einem Würzburger 70:65-Sieg endete. In der Punktrunde gewannen Ulm (85:76 am 28. September) und Würzburg (89:72 am 14. April) jeweils ihre Heimspiele. Die Gesamtbilanz (alle Pflichtspiele seit dem Würzburger Aufstieg 2011) steht bei 28:8 Siegen für Ulm.

Meilensteine: Karim Jallow markierte am Sonntag seinen 900. Treffer aus dem Feld und seinen 300. Offensivrebound. Jhivvan Jackson fehlt noch ein Steal bis 100 und Fabian Bleck noch ein Dreier bis 150.

Im Blick des Bundestrainers: Neben Alex Mumbru, der sicher besonders auf die Ulmer Nelson Weidemann, Karim Jallow und Philipp Herkenhoff sowie auf die Würzburger Lukas Wank und Hannes Steinbach schaut, ist diese Halbfinal-Paarung auch für viele andere Nationaltrainer interessant. Tobias Jensen ist dänischer, Ben Saraf israelischer, Alfonso Plummer puertoricanischer, Noa Essengue französischer und Marcio Santos brasilianischer Nationalspieler. Aus dem Würzburger Team spielen international Jhivvan Jackson für Panama, Mike Lewis für Qatar und Bazoumana Kone für die Elfenbeinküste.

Alte Bekannte: Max Ugrai wurde bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte (2018 bis 2020) in Ulm am Sonntag eher unfreundlich begrüßt. Gegen Ende des ersten Viertels stellte er sich Nate Hinton auf dem Weg zum Korb in den Weg und bekam dabei den Ellbogen des US-Forwards auf seine ohnehin schon angeschlagene (und deshalb mit Maske geschützte) Nase. Coach Filipovski beantragte ein Review, aber die Referees sahen kein unsportliches Foul.

Am Rande der Bande: ... plagen beide Teams zunehmend Verletzungsprobleme. Ulm wird wohl auch am Mittwoch neben Isaiah Roby (Saison-Aus mit verletztem Handgelenk) noch auf Philip Herkenhoff verzichten müssen, der sich im Viertelfinale gegen Berlin am linken Bein verletzt hat. Kapitän Thomas Klepeisz verpasst definitiv auch das komplette Halbfinale. Auf Würzburger Seite droht nach Center Owen Klassen (Bandscheibenvorfall) auch Zac Zeljaas auszufallen, der sich kurz vor Spielende am Sonntag bei einem Sturz am Nacken verletzt hat.

M/W/D – German Basketball is mad sexy: Sasa Filipovski führte der Trainerjob in den vergangenen zwanzig Jahren schon nach Polen, Russland, Italien und in die Türkei sowie nach Frankreich und Serbien. Nur um Deutschland machte der Slowene lange einen Bogen - obwohl es an Angeboten nicht mangelte: Bereits 2016 warf in Berlin ALBA-Sportdirektor Himar Ojeda bei der Suche nach einem Nachfolge für Sasa Obradovic ein Auge auf Filipovski. Auch als Thorsten Leibenath drei Jahre später in Ulm seinen Trainerjob quittierte, um Sportdirektor zu werden, zählte Filipovski zum Kreis der möglichen Nachfolger. Erst im Dezember 2021 gelang es Kresimir Loncar, Filipovski in die easyCredit BBL zu holen. Mittlerweile hat der langjährige Weltenbummler seinen Vertrag in Würzburg mit den Worten „Für mich ist das wichtigste im Leben, an einem Ort zu sein, an dem ich mich gut fühle“ sogar bis 2027 verlängert. Er hätte auch einfach sagen können: German Basketball is mad sexy!

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird Mittwoch ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Patrick Fritzsche. Als Experte ist Patrick Femerling am Mikro. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet übrigens einen vergünstigten Playoff-Pass an, alle Details zu dem Angebot gibt es hier. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.