Die Bamberg Baskets gewinnen einen Krimi gegen den FC Bayern München. Bamberg hält Anschluss an die Play-In-Ränge, München gibt die Tabellenführung ab. Zudem schonen die Bayern mehrere Spieler (siehe "Am Rande der Bande"), doch Bamberg wittert nicht nur die Chance, sondern nutzt sie auch. Ibrahim Watson-Boye verwandelt in letzter Minute den Dreier zum Sieg.
Spielverlauf: Den guten Start von Bamberg (10:6, 4. Minute) drehte München mit einem 9:0-Lauf zur eigenen 15:10-Führung auf links (10.). Doch die Gastgeber ließen sich davon nicht beunruhigen, und es entwickelte sich ein ausgeglichenes zweites Viertel, in welchem achtmal die Führung wechselte. Nach der ersten Halbzeit lag sie mit 37:36 – wenn auch nur mit einem Punkt – aber wieder bei München.
Nach der Pause hielten die Gäste ihre Führung für das gesamte Viertel. Doch Bamberg machte die letzten fünf Punkte des dritten Abschnitts, und Kevin Wohlrath stellte per Dreier zum 53:53 zum letzten Viertel nochmal alles auf Anfang. In dem gab es den Showdown in letzter Minute: Erst netzte Andreas Obst seinen fünften Dreier des Abends zum 68:66, dann antwortete Ibrahim Watson-Boye ebenfalls mit einem Dreier und brachte Bamberg mit 69:68 und noch 26 Sekunden auf der Uhr die Führung zurück. Nach der darauffolgenden Auszeit von Gordon Herbert passierte Folgendes: Obst verschoss einen Dreier, Nick-Weiler Babb sammelte zwar den Rebound ein, aber vergab dann selbst – und im daraus entstehenden Kampf um den Ball ging selbiger ins Aus! Mit noch acht Sekunden auf der Uhr nahm Herbert also eine weitere Auszeit. Dieses Mal sollte es Weiler-Babb per Jumper in der Zone richten; aber auch den verfehlte er, der Rebound ging nun an Bamberg und Watson-Boye hielt den Sieg fest.
Duell im Fokus: Auf der Position des Spielmachers standen sich zumeist MVP-Kandidat Nick-Weiler Babb und Ronaldo Segu gegenüber. Segu war mit neun Punkten, fünf Rebounds und sieben Assists wie immer der große Antreiber seines Teams in der Offensive. Ebenso wie bspw. Carsen Edwards hätte Gordon Herbert sicher gerne auch Weiler-Babb geschont, doch der zeigte einmal mehr, dass er gerade unverzichtbar ist. Der Münchener Aufbau machte neun Punkte, griff sich elf Rebounds und verteilte sechs Assists. Dazu stand er als einziger Bayernspieler über 30 Minuten auf dem Feld.

Spieler der Partie: Ibrahim Watson-Boye war mit 16 Punkten Bambergs erfolgreichster Scorer. Dazu hatte er die starken Nerven in der Schlussminute und traf seinen vierten Dreier zum Sieg. Da sei es ihm verziehen, dass er seine beiden Freiwürfe vergab. Außerdem sicherte er sich fünf Rebounds und gab drei Vorlagen.
Zahlen, bitte: München versuchte anscheinend einer zu physischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen und suchte das Glück vor allem von draußen: 41 Dreier ließen sie fliegen, davon fanden zwölf ihr Ziel. Zudem punktete Bamberg mit 30 Punkten in der Zone fast dreimal so viel wie München mit zwölf. Und auch bei den zweiten Chancen hatte das Team aus Oberfranken die Nase vorn. 15 Punkte legten die Gastgeber im zweiten Versuch noch durch den Korb, die Bayern vier.
Die Deutschen: Weltmeister Niels Giffey kratzte mit 20 Punkten an seiner Saisonbestleistung von 22 Punkten. Dazu griff er sechs Rebounds ab. Team- und Weltmeisterkollege Andreas Obst netzte für 17 Punkte unter anderem fünf Dreier.
Am Rande der Bande: Oscar da Silva und Devin Booker fehlten verletzt, zudem schonte Gordon Herbert – wie angekündigt – Shabazz Napier, Carsen Edwards und Vladimir Lucic.
Wie gehts weiter: Die Bamberg Baskets sind kommendes Wochenende bei den Telekom Baskets Bonn zu Gast, anschließend kommt es zum Rückspiel gegen Dziki Warschau in der European Northern Basketball League. Der FC Bayern hat in umgekehrter Abfolge erst den internationalen Wettbewerb; am Freitag ist in der Euroleague Anadolu Efes Istanbul in München, und in einer Woche folgt das Ligaspiel gegen ratiopharm ulm.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.