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Home/Newscenter/Von Überraschungen und Enttäuschungen: Heidelberg empfängt Berlin

VorberichteVon Überraschungen und Enttäuschungen: Heidelberg empfängt Berlin

29. März 2025

Die besondere Brisanz: Sowohl die MLP Academics Heidelberg als auch ALBA BERLIN tragen in dieser Saison das Etikett des Überraschungsteams – aber aus unterschiedlicher Perspektive. Die Heidelberger avancierten nach acht Siegen aus den ersten elf Spielen zur positiven Überraschung der Liga, die Berliner waren nach acht Niederlagen aus den ersten zwölf Partien eine der negativen Überraschungen. Die Albatrosse wollen das Etikett natürlich abschütteln und unbedingt in die Postseason, die Heidelberger das Etikett natürlich weiterhin tragen – über die Hauptrunde hinaus, in die Playoffs hinein.

Ryan Mikesell und die MLP Academics Heidelberg wollen mit einem Heimsieg gegen ALBA BERLIN ihre gute Ausgangsposition verteidigen. (Foto: Florian Ullbrich/camera4)

Status Quo: Da mag ein Auswärtserfolg beim Drittletzten Bamberg ein Pflichtsieg sein; der 93:90-Erfolg hört sich enger an als die Partie eigentlich verlief, die Academics setzten sich bereits in der ersten Hälfte auf 16 Zähler Differenz ab. Mit einer Bilanz von 13-9 behauptet die Truppe von Danny Jansson den vierten Tabellenplatz, vor den anderen beiden Überraschungsteams aus Braunschweig und Vechta. Die Teams außerhalb der Play-Ins haben immerhin schon ganze drei Niederlagen mehr auf dem Konto. Die Berliner mussten im Aufwärtstrend unter dem neuen Headcoach Pedro Calles im Ligabetrieb einen ersten Dämpfer hinnehmen, gegen den direkten Konkurrenten Würzburg setzte es eine 80:84-Niederlage – trotz einer 80:73-Führung knapp zwei Minuten vor Spielende. Doch dann passierte Jhivvan Jackson. In der EuroLeague stand für die Albatrosse der letzte Doppelspieltag an, bitter war der Auftritt am Freitag zu Hause gegen Bologna, das 64:108 bedeutet die höchste Saisonpleite.

Überraschungsteams schicken oft auch ihren Headcoach ins Rennen um die Auszeichnung zum Trainer des Jahres, für Stefan Koch wäre derzeit auch Danny Jansson der heißeste Kandidat. In seiner aktuellen Kolumne schätzt Koch die Situation aller 17 Trainer ein, denn: Das Trainerkarussell in unserer Liga drehte in den vergangenen zehn Monaten schneller als vermutlich jemals zuvor. Nur vier Trainer aus der vergangenen Saison sind noch im Amt, vor der Saison wurden acht neue präsentiert und weitere sechs wurden in der Saison installiert. Und obwohl Koch mit einem schrägen Bild aus der ZDF-Hitparade von 1975 einsteigt, ist seine Einschätzung doch sehr lesenswert.

Duell im Fokus: Gegen Bamberg zeigte Heidelbergs Ryan Mikesell, dass er sich in der MVP-Diskussion noch nicht verabschiedet hat. 23 Punkte, acht Rebounds und sechs Assists sind ein vielseitiges Arbeitszeugnis, das dem Small Forward einen Platz in der Starting Five des Spieltags eingebracht hat. Mikesell verzeichnete damit seine zweithöchste Punkteausbeute der Saison und war auch zur Stelle, als die Bamberger zurückkamen. Damit sein Wörtchen im MVP-Rennen noch gewichtiger wird, trifft Mikesell zuletzt auch seinen Dreier besser: 39,3 Prozent seiner Distanzwürfe hat er in den vergangenen sieben Partien verwandelt. Mikesell mag nicht der athletischste Spieler sein, findet dafür Mismatches im Low-Post und denkt das Spiel ungemein gut, wie einem die Erfahrung von 28 Jahren eben hilft. Auf der Drei trifft Mikesell auf andere Spielertypen: den 27-jährigen Louis Olinde und den 22-jährigen Gabriele Procida. Beide Berliner Small Forwards haben Highlight-Potential, Olinde mit seinen Blocks (im Zurücklaufen), Procida mit seinen Dunks. Vor allem auf Procida dürfte der Fokus liegen, welcher unter Calles aufzublühen scheint. Gegen Baskonia, Braunschweig und Panathinaikos – also die ersten drei Spiele unter dem neuen Headcoach – knackte Procida jeweils die Marke von 13 Zählern. Sollte der zuletzt erkrankte Justin Bean wieder fit sein, könnte Berlin doch einen ähnlichen Spielertyp gegen Mikesell stellen, welcher von Mismatches im Post sicherlich nichts wissen will.

Zahlen, bitte: Beide Teams gehören zu den treffsichersten der Liga. Die Berliner weisen vor dem 26. Spieltag die zweit- (47,6 FG%), die Heidelberger die fünftbeste (46,2 FG%) Quote aus dem Feld auf. Beim Offensiv-Rebound sieht es anders aus: Dort rangieren die Albatrosse (12,3 ORPG) immerhin auf dem sechsten, die Academics (9,7 ORPG) aber nur auf dem vorletzten Platz.

Die ewige Bilanz: 13 von 15 Duellen seit 1981/82 sind an Berlin gegangen, in der Neuzeit – seit dem Heidelberger Aufstieg 2021 – haben die Albatrosse sogar alle sieben bisherigen Begegnungen für sich entschieden.

Das Hinspiel: Mitte Januar setzte sich Berlin deutlich mit 92:65 durch. Damals gab Michael Kessens sein Debüt und legte direkt ein Double-Double (10 PTS, 14 REB) auf, Matt Thomas (18 PTS, 4/8 3P) avancierte zum Topscorer. Für die Albatrosse war es der dritthöchste Saisonerfolg, für Heidelberg die zweithöchste Saisonniederlage.

Meilensteine: Berlins Tim Schneider muss noch elf Bälle von den Brettern abgreifen, um die Marke von 750 Rebounds in seiner Bundesligakarriere vollzumachen. Teamkollege Jonas Mattisseck ist neun Assists von der 250er Marke entfernt. Bei Heidelberg fehlen Paul Zipser 14 Zähler bis zur Marke von 1.500 Punkten in der Beletage.

Am Rande der Bande: Die Berliner mussten zuletzt auf Michael Kessens (Knieblessur) verzichten, gegen Bologna humpelte zudem David McCormack in der ersten Hälfte vom Feld und kam nicht zurück. Bei Heidelberg muss derzeit Mateo Seric (doppelter Bänderriss) aussetzen, Paul Zipser (Fußprobleme) stand zuletzt am 2. Februar auf dem Parkett.

Alte Bekannte: Berlins Louis Olinde und Heidelbergs Mateo Seric waren von 2018 bis 2020 zwei Jahre lang Teamkollegen in Bamberg.

Weise Worte: „Ich habe seit vier Monaten nicht mehr auf die Tabelle geguckt. Ich weiß, dass es eng ist. Wie die Platzierungen für die Play-Ins sind, können wir uns zwei Spieltage vor Schluss anschauen“, sagt Jonas Mattisseck im Tagesspiegel. Kann man so angehen und mag für einen Beteiligten auch gesund sein, zumal der eigene Trainer es genauso hält; wir erfreuen uns aus neutraler Sicht derweil jeden Spieltag am engen Rennen um die Postseason.

Sonstiges: Während die Berliner in David McCormack, Michael Kessens und Rob Baker bereits dreimal nachverpflichtet haben, sind die Heidelberger bislang ohne Zugang während der Saison ausgekommen – obwohl in Alex Barcello ein wichtiger Guard das Team vor wenigen Wochen verlassen hat. Bis Ende des Monats könnten die Academics – wie auch Berlin – doch noch einmal nachverpflichten. Mit Blick auf die kommende Saison haben die Academics nach Osun Osunniyi und Michael Weathers nun auch Erol Ersek und Mateo Seric halten können, wie der Verein unter der Woche bekanntgab.

M/W/D – German Basketball is mad sexy: Die Männer-Teams aus Berlin und Heidelberg wollen in die Playoffs, die Frauen-Teams aus den beiden Städten sind schon dort. Die BasCats aus Heidelberg – übrigens mit Paul Zipsers Schwester Anne im Kader – haben sich in der 2. Liga für die Endrunde qualifiziert, die ALBA-Frauen stehen in der Beletage nach einem 3-0 gegen Weißenfels im Playoff-Halbfinale. Wer Playoff-Brisanz will, kommt an diesen beiden Städten also nicht vorbei.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Montag ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Chris Schmidt, es moderiert Anett Sattler. Als Experte ist Bastian Doreth am Mikro. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.