Die minimalen Hoffnungen der Telekom Baskets Bonn (14:17), zumindest die Play-ins noch zu erreichen, sind erloschen. Eine 86:90-Niederlage gegen den FC Bayern München (23:8) besiegelt das Schicksal des Traditionsclubs.
Kampf um die Postseason: Habemus Papam - aber Habemus immer noch kein klares Playoff-Picture. In der Endphase der easyCredit Basketball Bundesliga geht es spannender zu als beim Konklave. Immerhin steigt am unteren Ende der Tabelle weißer Rauch auf, denn nach der Niederlage hat Bonn keine Chance mehr, die Endrunde zu erreichen. Der FC Bayern spielt am Sonntag um Platz eins nach der Hauptrunde, den auch ratiopharm ulm noch ergattern kann.
Spielverlauf und Wendepunkte: Offensiv lief erstmal alles zusammen. Beide Mannschaften verwandelten in der ersten Halbzeit jeweils acht Dreier bei starken Quoten. Das dritte Viertel gingen jedoch die Gastgeber deutlich entschlossener an, setzten sich auf 66:55 (26.) ab. Davon hatten sie lange etwas. Die vagen Play-in-Hoffnungen schwanden jedoch mit jedem Korb, den die Münchener erzielten. Nach einem Dreier von Andreas Obst zum 77:75 (34.) hatten sie die Partie gedreht, und obwohl es bis zum Schluss eng blieb, wechselte die Führung nicht mehr.
Duell im Fokus: Phlandrous Fleming tat mit seinen 27 Punkten, vier Rebounds und sieben Assists wirklich alles in seiner Macht Stehende, das vorzeitige Aus abzuwenden. Es reichte auch deshalb nicht, weil auf der anderen Seite in Niels Giffey ebenfalls ein Swingman mit 21 Zählern ganz stark aufspielte.
Zahlen, bitte: Heiß angefangen, stark abgekühlt. Letztlich lag die Dreierquote der Rheinländer nur noch bei 36,7 Prozent (11/30), während der Deutsche Meister 42,4 Prozent (14/33) verwandelte.
Meilensteine: Gab es jede Menge. Bei Bonn übertraf Till Pape die 1000-Punkte-Marke. Giffey knackte ebenfalls die 1000 - allerdings mit 1000 getroffenen Feldwürfen in seiner BBL-Karriere eine noch beeindruckendere. Den Spitzenplatz in dieser Kategorie belegt aber Obst, der mit vier Dreiern mit Maurice Stuckey (613) auf Platz sechs der digitalen Bestenliste gleichzog.
Rekordverdächtig: Fleming stellte eine neue persönliche Bestleistung auf, zuvor stand diese bei 24 Punkten.

Spieler der Partie: Die Saison, die Giffey spielt, ist herausragend. Mit 33 Jahren erlebt der Weltmeister seinen zweiten Frühling. Wenn er so in die Playoffs geht, wie er in Bonn drauf war, können die Bayern die Finals planen.
Die Deutschen: Neben Pape spielte auch Sam Griesel mit fünf Punkten eine solide Rolle. Beim Tabellenführer waren hinter Giffey und Obst (14) Johannes Voigtmann (9) und Ivan Kharchenkov (6) am stärksten.
Awards: Vom Verteidiger des Jahres in der BBL und der EuroLeague, Nick Weiler-Babb, blieben die Bonner verschont, weil seine Vaterschaft unmittelbar bevorstand. Den Deutsch-Amerikaner werden wir erst in den Playoffs wiedersehen.
Am Rande der Bande: Neben Weiler-Babb fehlte auch Carsen Edwards den Gästen verletzt.
Wie geht's weiter: Die Telekom Baskets treten am Sonntag (16.30 Uhr) beim SYNTAINICS MBC in Weißenfels an. Zur selben Zeit empfängt der FC Bayern die MHP RIESEN Ludwigsburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem YouTube-Kanal von Dyn und der Liga.