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Home/Newscenter/Ungeschlagen und die beste Defense: Wie der jüngste Trainer der Liga mit Aufsteiger Trier für Furore sorgt

Kochs NachschlagUngeschlagen und die beste Defense: Wie der jüngste Trainer der Liga mit Aufsteiger Trier für Furore sorgt

16. Oktober 2025

Durch den 78:73-Heimerfolg gegen Braunschweig am Wochenende haben die VET-CONCEPT Gladiators Trier ihre makellose Auftaktbilanz auf vier Siege ausgebaut, denn zuvor hatten sie zu Hause bereits Bamberg (92:87 nach OT) und Rostock (88:78) geschlagen sowie in Berlin (97:92) gewonnen. Damit haben die Moselstädter die Bestmarke von Würzburg (2015/16) und Rostock (2022/23) für den besten Start eines Liganeulings egalisiert. Bevor sich das Team von Headcoach Jacques Schneider am 24. Oktober bei den noch sieglosen EWE Baskets Oldenburg anschicken wird, einen neuen Rekord aufzustellen, steht am Freitag noch das Achtelfinale im BBL Pokal gegen die Telekom Baskets Bonn auf dem Programm.

Trier und der Pokal – da war doch was! Richtig, 1998 und 2001 gewann der TBB Trier die Trophäe. Cheftrainer war damals Don Beck, der jetzt den Gladiators beratend zur Seite steht. Ralph Held, sein Assistent aus jenen Tagen, fungiert aktuell als sportlicher Leiter. Die beiden Pokalsiege waren der bisherige Höhepunkt einer bewegten Geschichte, die Spieler wie Alexander Belostenny, Sergei Babkow, Bernard Thompson und Publikumsliebling „Charly“ Brown beinhaltet. 2015 folgte nach der Insolvenz und dem Punktabzug der Abschied aus der Beletage. Zehn Jahre später ist Trier wieder erstklassig!

Der Coach und sein Stil

Jacques Schneider ist mit 33 Jahren der jüngste Coach der Liga. Nach zehn Jahren in Leverkusen kam er 2023 als rechte Hand von Cheftrainer Don Beck zu den Gladiators. Nach nur einer Saison rückte der gebürtige Bonner in die erste Reihe und schaffte sofort den Aufstieg. Nachdem das Team in der ProA seine Spiele vor allem über die Offensive gewinnen konnte, zeigt es sich in dieser Spielzeit in der Verteidigung deutlich verbessert. Das betrifft sowohl die Genauigkeit der Ausführung als auch die Zahl der Varianten. Der letzte Sieg gegen Braunschweig, bei dem die Trierer nur 73 Punkte zuließen, steht stellvertretend für diese Entwicklung.

So liefert der Aufsteiger im Moment das beste Defensiv-Rating der Liga! Schneider ist ein flexibler Stratege, der auch während des Spiels Anpassungen vornimmt. Offensiv möchte er, dass seine Spieler ihre Chancen in der Transition suchen. Entsprechend steht der Fuß auf dem Gaspedal, sodass Trier als einziges Team mehr als 70 Feldwurfversuche pro Partie aufweist.

Die Mannschaft

Natürlich lebt die Mannschaft von der Aufstiegseuphorie und der personellen Konstanz. Ganze neun Akteure aus der Vorsaison stehen weiter im Kader. Das hängt einerseits mit dem kleinen Budget des Neulings zusammen, andererseits aber auch mit Überzeugung. „Wir glauben an die Qualität dieser Spieler“, sagt Schneider. Der einzige große Name ist Maik Zirbes. Der mittlerweile 36-Jährige kommt als früherer Euroleague-Spieler von der Bank und ist ein Teil eines Kollektivs, das die Egos in den Hintergrund rückt. Die Mannschaft definiert sich über Arbeit, was das Engagement beim Rebound unterstreicht. Wichtigster Spieler ist Point Guard Eli Brooks, der als bester Scorer und Vorbereiter glänzt. Daneben sticht Power Forward Urald King als sicherer Dreipunktewerfer und Rebounder heraus.

Die Ziele

„Wir müssen es genießen, solange es läuft“, sagt Jacques Schneider, wohlwissend, dass in dieser Saison auch noch andere Zeiten kommen werden. Die Ziele haben sich durch den Bilderbuchstart nicht verändert. Zwölf Siege stehen auf dem Zettel. Diese Zahl soll für den Klassenerhalt ausreichen. Erst wenn dieser gesichert ist, wäre man bereit, zusätzliche Ambitionen zu formulieren.

Zunächst wollen die Trierer aber gegen Bonn im Pokal weiterkommen. Daran lässt der Coach keinen Zweifel. Es wäre das erste Viertelfinale für Trier seit 2013. Und wir wissen ja, dass Pokalerfolge in Trier Tradition haben!

Kochs Nachschlag

Trierer Legende: Aggy Mock. (Foto: Simon Engelbert)

Wenn ich an Trier denke, kommt mir immer auch Axel „Aggy“ Mock in den Sinn. Der mittlerweile 66-Jährige genießt absoluten Kultstatus und wird auf dem Mannschaftsbogen unter der Bezeichnung „Legende“ geführt. Als Masseur war er eine Institution, als Diagnostiker unübertroffen. Mir bleiben aber vor allem seine fantastischen turnerischen Einlagen bei der Mannschafsvorstellung in der alten Halle am Mäusheckerweg in Erinnerung. Schon vor Jahren wurde ihm die Ehre zuteil, dass das Trierer Maskottchen ihm nachempfunden wurde und seinen Namen trägt. Aber auch der echte „Aggy“ ist immer noch dabei und könnte in dieser Saison seinen Traum verwirklichen, bei unglaublichen 1111 offiziellen Spielen mit von der Partie gewesen zu sein! „Aggy“ Mock ist ein Original, wie es kein zweites in der ersten Liga gibt!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Im Podcast "Talkin‘ Basketball", der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, sprechen er und Oliver Dütschke regelmäßig mit Protagonisten aus der deutschen Basketballszene. Seine Kolumne zum BBL-Geschehen findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".