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Home/Newscenter/"Große Kulisse gibt dem Team zusätzliche Energie!" – Berlins Marius Grigonis über das zweite Finale

News"Große Kulisse gibt dem Team zusätzliche Energie!" – Berlins Marius Grigonis über das zweite Finale

07. Juni 2018
Marius Grigonis wurde am Sonntag im ersten Finalspiel in München zum Alptraum für den FC Bayern. Mit fünf von sieben Dreiern und 13 von 14 Freiwürfen machte der litauische Nationalspieler sein bisher bestes Spiel im ALBA-Trikot und führte die Berliner mit 30 Punkten zum ersten Sieg in der Finalserie. Mit im Schnitt 13,8 Zählern aus neun Spielen ist Marius jetzt ALBAs Topscorer in den Playoffs.

– Jan Buchholz

Marius Grigonis wurde am Sonntag im ersten Finalspiel in München zum Alptraum für den FC Bayern. Mit fünf von sieben Dreiern und 13 von 14 Freiwürfen machte der litauische Nationalspieler sein bisher bestes Spiel im ALBA-Trikot und führte die Berliner mit 30 Punkten zum ersten Sieg in der Finalserie. Mit im Schnitt 13,8 Zählern aus neun Spielen ist Marius jetzt ALBAs Topscorer in den Playoffs.

Marius, du hast das Spiel in München gleich mit zwei Dreiern eröffnet. War es euer Plan, die Bayern besonders von außen zu attackieren?

MG: Das war natürlich ein perfekter Start, der unser Selbstvertrauen gleich gestärkt hat, aber planen kannst du das für solch ein Spiel nicht. Wir sind ja schon die ganze Saison über ein Team, das schnell nach vorne läuft und seine Dreier gut trifft. Das ist unser Spiel und da ist es doch logisch, dass wir da in jedem Spiel erst einmal ausprobieren, wie gut wir diesbezüglich drauf sind. Wenn das dann gleich von Anfang an so gut funktioniert, gehst du diesen Weg natürlich weiter.

Aber gerade gegen die innen so starken Bayern ist es doch ein guter Plan, sie mit Dreiern zu attackieren?

MG: Irgendwie schon, aber wir dürfen uns nicht allein darauf verlassen und müssen einen Balance zwischen Innen- und Außenspiel suchen und finden. Wir treffen ja auch nicht an jedem Tag die Dreier so exzellent wie am Sonntag in München und die Bayern werden sicher alles versuchen, uns jetzt im nächsten Spiel beim Werfen mehr zu behindern. Vielleicht müssen wir deshalb am Donnerstag auch mehr nach innen gehen, wo wir uns ja auch nicht vor den Bayern verstecken müssen. Es könnte durchaus sein, dass das zweite Spiel ganz anders aussieht als das erste – nur das Resultat sollte das gleiche sein.

Fällt es dir leichter, offene Würfe zu finden, weil du noch fünf andere Spieler an deiner Seite hast, die ihre Dreier auch zu über 40 Prozent treffen?

MG: Ich empfinde es als sehr angenehm in einer Mannschaft zu spielen, in der praktisch jeder auch bereit ist, den entscheidenden Wurf zu nehmen und das macht es dem Gegner natürlich nicht einfach. Im modernen Basketball geht die Tendenz sowieso immer mehr zu den Dreiern und den Korblegern, weil das die Aktionen mit den größten Erfolgsaussichten sind. Alle anderen Würfe sind schwieriger und riskanter. Daran orientieren wir uns und fahren damit ja auch sehr gut.

Mit 13/14 Freiwürfen hast du auch deinen Ruf als exzellenter Freiwerfer unterstrichen …

MG: Ich mochte Freiwürfe schon immer gerne. Das ist doch letztlich der einfachste Wurf, weil dich keiner dabei stören kann. Ich stehe alleine an der Linie, tippe den Ball einmal auf und werfe ihn dann rein. Das einzige, was du dabei beachten musst, ist, dass du deinen Kopf frei hast. Du darfst auch nicht zu viel darüber nachdenken, wie wichtig dieser eine Freiwurf jetzt ist. Du musst den Ball einfach werfen.

Bei elf Punkten Vorsprung wart ihr eigentlich schon im dritten Viertel auf der Siegerstraße. Warum wurde es dann doch noch so eng?

MG: Das lag auch daran, dass die Bayern noch einmal ihre Verteidigung verstärkt haben. Aber unabhängig davon ist es bei uns schon die ganze Saison über ein Problem, dass wir uns oft schwer damit tun, Vorsprünge zu verwalten oder auszubauen. Wir spielen oft besser, wenn ein Spiel eng ist oder wenn wir sogar hinten liegen. Woran das liegt, weiß ich auch nicht. Am Sonntag mussten wir auch erst mit fünf Punkten in Rückstand geraten, bis wir wieder aufgewacht sind und zu unserem Spiel zurückgefunden haben.

Welche Rolle spielt dabei, dass Coach Aito in diesen kritischen Situationen stets sehr ruhig bleibt?

MG: Für mich ist das auf jeden Fall eine neue Erfahrung. Ich hatte bisher nur Trainer, die in solchen Situation toben und die Spieler anschreien, was manchmal auch geholfen hat. Aitos Methode ist da angenehm anders. Er erklärt dir ganz ruhig, was deine Fehler waren und was du besser machen musst. Er macht sowieso so viel richtig und gut. Er dirigiert unser ganzes Spiel und macht das auf seine Art so unauffällig, dass die Zuschauer das wahrscheinlich gar nicht sehen.

Nach dem fünften Foul musstest du am Sonntag die Verlängerung von der Bank aus verfolgen. Wie schwer war das?

MG: Wenn du auf dem Spielfeld stehst, hast du ja gar keine Zeit, nervös zu sein, weil du da auf so vieles achten musst. Eine Crunchtime in solch einem Spiel auf der Bank zu erleben, war da viel härter. Ich war supernervös, obwohl ich eigentlich großes Vertrauen in meine Mitspieler habe. Es ist ja schließlich eine unsere Stärken, dass wir so ausgeglichen besetzt sind, dass kein Spieler unersetzlich ist.

So musste dann Luke Sikma mit dem spielentscheidenden Dreier für dich in die Bresche springen?

MG: Bei Luke war der Ball 70 Sekunden vor Schluss natürlich genau in den richtigen Händen. Er ist unser erfahrenster Spieler, der im vergangenen Jahr mit Valencia schon das spanische Finale gespielt hat. Trotzdem hätten diesen entscheidenden Wurf auch andere - zum Beispiel Spencer Butterfield - nehmen können. Diese Unberechenbarkeit ist eine unserer Stärken. Wir haben viele Go-to-Guys im Team. 

In München wart ihr der Angreifer, der den Bayern den Heimvorteil stehlen wollte und gestohlen hat. Seid ihr jetzt in der Rolle, diesen Vorteil verteidigen zu müssen …

MG: Wir konnten in der Tat in München als Außenseiter ohne großen Druck aufspielen und ohne Druck ausprobieren, ob uns eine dort Überraschung gelingt. Durch unseren Sieg sehe ich den größeren Druck jedoch jetzt weiterhin bei den Bayern. Sie sind immer noch der Favorit in der Serie, aber sie müssen das jetzt am Donnerstag auch noch auswärts beweisen. Wir hingegen sind nicht nur 1:0 in Führung, sondern haben auch noch mehr als 10.000 Fans im Rücken. Eine große Heimkulisse gibt dem Team zusätzliche Energie. Das hilft uns, auch schwierige Phasen zu überstehen.

Dieses Interview erschien zuerst hier auf der Homepage von ALBA BERLIN.