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Kochs NachschlagVier Profis im Blickpunkt: Maodo Lo, Caleb Homesley, Christian Sengfelder und Paul Zipser

24. Dezember 2021
Im letzten Nachschlag des Jahres widme ich mich keinem bestimmten Thema, sondern blicke in einem kleinen Potpourri auf vier Spieler, die ich in dieser Saison aus unterschiedlichen Gründen besonders im Blick habe.

Im letzten Nachschlag des Jahres widme ich mich keinem bestimmten Thema, sondern blicke in einem kleinen Potpourri auf vier Spieler, die ich in dieser Saison aus unterschiedlichen Gründen besonders im Blick habe.

Größter Spaßfaktor beim Zuschauen: Maodo Lo

Die unerträgliche Leichtigkeit des Spiel(en)s: Maodo Lo hat sie wie kein zweiter Akteur in unserer Liga. Alles sieht locker aus, alles leicht, vom Stepback-Dreier bis zum Anklebreaker-Crossover ist alles eine Augenweide. Im kürzlich erschienenen Portrait über ihn im Berliner Tagesspiegel wird er treffend beschrieben als „Tänzer mit Gespür für Raum und Zeit“ und wenn er sich in seinem Rhythmus befindet, würden amerikanische Kollegen wahrscheinlich den Begriff „Poetry in Motion“ verwenden. Auf seinem Weg nach oben ist der 28-Jährige mittlerweile in der europäischen Spitzenklasse angekommen. Das belegt sein Status als bester deutscher Scorer und Vorbereiter bei den Olympischen Spielen genauso wie sein unfassbarer Auftritt in der vergangenen Woche beim Euroleague-Spiel gegen CSKA Moskau, in dem er 26 Punkte und sieben Assists auflegte (Video unten). Maodo Lo ist die unangefochtene Nummer Eins in der Kreativabteilung von ALBA BERLIN – und er ist ein Siegertyp und gewann die Deutsche Meisterschaft bereits mit Bamberg, München und Berlin.

Nahe an der NBA: Caleb Homesley

Für diese Kategorie habe ich keine Spieler berücksichtigt, die in der Vergangenheit schon NBA-Erfahrung gesammelt haben. Ich möchte den Akteur benennen, der ohne bisherige Einsätze, einem Engagement in der nordamerikanischen Profiliga nahekommt. Dabei lande ich bei Caleb Homesley. Der Hamburger Swingman kann im Eins-gegen-eins punkten, ist ein starker Finisher im Fast Break, ein ausgezeichneter Pick-and-Roll-Spieler und kann sich jederzeit selbst seinen Dreier kreieren. Dazu kommt seine hervorragende Größe für einen Guard von 1,98 Metern und der Hauch des Unorthodoxen, der so vielen Linkshändern anhaftet. Der 25-Jährige hat in jungen Jahren schon Charakter gezeigt, indem er sowohl an der High School als auch am College schwere Knieverletzungen wegsteckte. Dank der Eurocup-Teilnahme der Towers darf er sich auch international beweisen und zählt zu den besten Spielern im gesamten Wettbewerb. Mehr als 20 Punkte pro Partie sprechen eine deutliche Sprache!

Der Deutsche im MVP-Rennen: Christian Sengfelder

Nein, Christian Sengfelder ist nicht der Frontrunner im MVP-Wettlauf, aber der Bamberger ist als einziger Deutscher in aussichtsreicher Position. Derzeit haben Crailsheims T.J. Shorts, Bonns Parker Jackson-Cartwright und Berlins Luke Sikma aus meiner Sicht bessere Karten als der Bamberger, dem das bislang unter den Erwartungen liegende Abschneiden seiner Mannschaft natürlich keinen Push liefert. Aber 19,0 Punkte, 6,6 Rebounds, 61,2 Prozent Zweier, 39,5 Prozent Dreier und 84,2 Prozent Freiwürfe sind aller Ehren wert. Neben diesen starken Werten besticht vor allem die Konstanz, mit der der 26-Jährige unterwegs ist. Die athletischen Möglichkeiten des gebürtigen Leverkuseners sind überschaubar, aber er personifiziert die Aussage, dass harte Arbeit sich auszahlt. Sengfelder ist noch bis 2023 an Bamberg gebunden. Wenn das Programm nicht wieder an Qualität und Stabilität gewinnt, wird der Power Forward danach nicht zu halten sein. Interessenten aus dem In- und Ausland sollte es genügend geben.

In unseren Herzen: Paul Zipser

Wir erinnern uns an die verheerende Knieverletzung des Hageners D.J. Covington vor mehr als fünf Jahren und an die Krebserkrankung von Sergio Kerusch 2017. Das waren furchtbare Momente, in denen aber gefühlt ganz Basketballdeutschland mit den Betroffenen bangte und hoffte. In diesem Jahr hatten wir leider wieder einen ähnlichen Fall. Paul Zipser musste nach einer Gehirnblutung im Juni notoperiert werden. Dass sich der gebürtige Heidelberger mittlerweile im Aufbautraining befindet, nährt die Hoffnung ihn in dieser Saison wieder auf dem Parkett erleben zu dürfen. Der Combo-Forward wäre bei voller Belastungsfähigkeit ein wichtiger Baustein für die Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist aber erst der übernächste Schritt. Jetzt geht es für den 27-Jährigen erst einmal darum, sich peu à peu näher an eine Rückkehr heranzutasten, vor allem aber, wieder vollständig gesund zu werden. Dafür drücken wir alle Daumen, weil: Nichts lieber, als ihn wieder bei solchen Szenen zu bejubeln:

Kochs Nachschlag

Bei Paul Zipser sind wir guter Hoffnung, sein außergewöhnliches Talent bald wieder bewundern zu dürfen. Bei drei anderen Akteuren wissen wir hingegen, dass diese Saison die letzte in ihren illustren Karrieren sein wird. Bundesligarekordspieler Alex King wird genauso wie die Ulmer Ikone Per Günther und dessen Oldenburger Pendant Rickey Paulding am Ende dieser Spielzeit die Basketball-Sneaker an die Wand hängen. Dieses Trio hat die Liga on and off the court geprägt, bereichert und vorangebracht. Genießt die verbleibenden Momente mit diesen tollen Sportlern und zollt ihnen – wenn ihr (wieder) in die Hallen dürft – den gebührenden Respekt.

Zur Person

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.