Status Quo: Das erste Halbfinale des MagentaSport BBL Pokals scheint auf den ersten Blick etwas zurückzustehen hinter dem Duell zwischen Berlin und Chemnitz, aber der Eindruck kann auch täuschen, wenn das Duell zwischen Löwen und Zauberern etwas genauer analysiert wird. Die Generalprobe der Merlins in Berlin am vergangenen Sonntag ging zwar in die Hose, als die Albatrosse Crailsheim mit 106:74 überrollten, aber Head Coach Sebastian Gleim hatte nach dem Spiel keine Bedenken, weil sein Team in der Woche vorher einen europäischen Doppelspieltag zu bewältigen hatte. Und am vergangenen Dienstag bestätigte die Mannschaft seine Einschätzung: Gegen Gießen setzten sich die Hohenloher daheim mit 87:81 durch. Aber auch Braunschweig reist mit einem Erfolgserlebnis in die Hauptstadt. Die Niedersachsen machten beim 78:59 in Ulm einen besonders abgezockten Eindruck. Es war bereits der sechste Braunschweiger Erfolg mit zehn oder mehr Punkten Unterschied. Eine Eigenschaft über die Crailsheim ebenso verfügt: Die Zauberer gewannen acht der 14 Siege in Liga und Pokal mit zweistelligem Vorsprung.
Duell im Fokus: Wer stoppt T.J. Shorts? Der Crailsheimer MVP-Kandidat war im Achtelfinale gegen Ludwigsburg (20 PTS, 10 AST, 8 REB) und im Viertelfinale gegen Würzburg (22 PTS, 6 REB, 6 AST) jeweils der entscheidende Mann. Die Löwen könnten ihrer Grundidee treu bleiben und diesen Job auf verschiedene Schultern verteilen: Im Liga-Hinspiel begann der stämmige Ondrej Sehnal gegen Shorts, der damals in der ersten Halbzeit ohne Punkte blieb. Tookie Brown wäre die offensivere Wahl, der US-Guard ist mit durchschnittlich 12,5 Punkten Braunschweigs drittbester Scorer und stammt mit 1,80 Meten aus derselben Größenkategorie wie Shorts (1,75 Meter). Mit den Tischler-Zwillingen könnte Head Coach Jesus Ramirez auch noch zwei Flügelspieler auf den flinken Guard abstellen. Brandon und Nicholas zeigten in den letzten Wochen, dass sie durchaus in der Lage sind mehrere Positionen zu verteidigen.

Deutsche Minuten: Wie bereits in der vergangenen Saison verteilt Braunschweig die meisten Minuten an deutsche Akteure (50,0 Prozent). Crailsheim liegt mit 39 Prozent im Mittelfeld, hat allerdings drei Spieler unter den TOP 16 der deutschen Minuten - Fabian Bleck (28:13 MPG, zweiter Platz hinter Christian Sengfelder), Boggy Radosavljevic (24:52, 11) und Moe Stuckey (22:07, 16).
Die besondere Brisanz: Crailsheim steht zum ersten Mal in der Vereinshistorie im TOP FOUR. Braunschweig ist nach zehn Jahren Pause wieder dabei, 2012 standen die jungen Dennis Schröder und Daniel Theis im Kader und wurden Vierter. Ein Jahr zuvor stieß Braunschweig bis ins Finale vor, unterlag dort aber Bamberg mit 66:69.
Die ewige Bilanz: In elf Partien setzte sich Crailsheim sechs Mal und Braunschweig fünf Mal durch, jedoch konnten die Merlins die letzten fünf Aufeinandertreffen allesamt für sich entscheiden. Auch das Hinspiel dieser Saison ging nach Verlängerung mit 92:90 an die Zauberer. Topscorer Shorts, der nach der punktlosen ersten Hälfte noch auf 19 Punkte und acht Assists kam, sorgte mit einem Layup 26 Sekunden vor Schluss für den Sieg.
Zahlen, bitte: Das Duell verspricht ein Offensivspektakel: Beide führten die Liga in dieser Saison schon als beste Offensivmannschaft an. Zurzeit rangiert Crailsheim (87,2 PPS) auf dem zweiten und Braunschweig (86,1 PPS) auf dem dritten Rang. Die Hohenloher werfen dabei mit 49 Prozent die beste Quote aus dem Feld - die Löwen folgen mit 48,3 Prozent auf dem vierten Rang. Einzig beim Rebounding unterscheiden sich die Teams: Während Braunschweig mit durchschnittlich 37,8 Rebounds ligaweit die zweitmeisten Abpraller sammelt, liegen die Zauberer (32,7 RPS) nur auf dem 17. Platz.
Am Rande der Bande: Benedikt Turudic setzte die letzten Spiele Corona-positiv aus, soll aber am Wochenende wieder einsatzbereit sein.
Weitere Infos: Dazu gibt es hier die Teamanalyse zu den jungen Löwen mit ihrem überragenden Passpiel und hier die Teamanalyse zum MVP-Kandidaten und seinen Crailsheimer Scharfschützen.
Fernsehen / Livestream: Das TOP FOUR wird live bei MAGENTA SPORT als Free-TV-Angebot und auf Twitch übertragen. Der Stream auf Twitch startet um 15 Uhr - MAGENTA SPORT überträgt mit Moderator Arne Malsch und Kommentator Benni Zander ab 15:45 Uhr.
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