Herzlich Willkommen zu den Fundamentals nach der vierten Partie der Finalserie in der easyCredit BBL. Wenn wir an dieser Stelle weder dem FC Bayern München noch ratiopharm ulm zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft gratulieren, bedeutet dies: Wir haben ein Spiel 5!
Der Hauptrundenprimus hat den Matchball der Schwaben mit 67:53 abgewehrt und damit die Bühne für den ultimativen Showdown bereitet. Dieser steigt am Donnerstag, den 26.06.2025, ab 20:00 Uhr in der bayerischen Landeshauptstadt. Das alles wie immer LIVE hier bei Dyn.
Erstmals seit sieben Jahren ein fünftes Spiel
Stand: FC Bayern München (1) - ratiopharm ulm (2) 2-2
Ulm, das auf den zur NBA-Draft abgereisten Noa Essengue verzichten musste, begann die Partie mit großem defensivem Fokus. Da auch München in der Verteidigung ordentlich zupackte und sich beide Mannschaften zudem einige Ballverluste leisteten, ging es mit einem ausgesprochen niedrigen 32:32 in die Halbzeitpause. Aus dieser kamen die Schützlinge von Gordon Herbert nochmals fokussierter zurück aufs Feld als die Hausherren, bei denen nur 21,1 Prozent aller Dreierversuche ihr Ziel fanden (8/38). Auf der Gegenseite nahm Shabazz Napier (15 Punkte, 3/6 Dreier) das Zepter in die Hand und gab seinen Farben mit wichtigen Treffern in der Crunchtime eben jenen Impuls, der die Rot-Weißen entscheidend davonziehen ließ - und die erst zweite Ulmer Heimniederlage der Saison besiegelte.
„Hätten wir es heute gewonnen, wäre es vielleicht zu süß gewesen“, kommentierte Nelson Weidemann (13 Punkte, 3/6 Dreier) nach Spielende, und gestand darüber hinaus: „Wir sahen heute ein wenig müde aus, viele Würfe waren ein bisschen kurz. Jetzt gilt es, keine Emotionen in die Niederlage reinzupacken und zu schauen, wer am Donnerstag zuletzt lacht.“
„Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt, haben alles auf dem Feld gelassen - auch dank der Unterstützung unserer Fans“, sagte Weltmeister Justus Hollatz. „Schon in der ersten Hälfte hatten wir eine gute Energie, konnten diese nach der Pause aber nochmals steigern. Wir wussten, dass Ulm jederzeit einen Lauf würde starten können, weswegen wir die Intensität bis zum Ende hoch halten mussten. Jetzt ist alles wieder offen, denn in einem Do-or-Die Spiel gibt es keinen klaren Favoriten oder Außenseiter.“
Der dramaturgische Höhepunkt: Das fünfte Spiel in den Finals
Seit 1989 die Playoffs eingeführt wurden mit einem Finale, bei dem der Meister erst nach drei Siegen gekürt wird, gingen die BBL-Finals zehn Mal in ein entscheidendes fünftes Spiel, wobei bisher immer das Team gewann, das sich in der Hauptrunde den Heimvorteil erarbeitet hatte. Letztmals ging es vor sieben Jahren über die volle Distanz, als der FC Bayern München sich mit 3-2 gegen ALBA BERLIN durchsetzte.
- 2017/18: Bayern gegen Berlin (Erster gewinnt gegen den Zweiten)
- 2014/15: Bamberg gegen Bayern (Erster gewinnt gegen Dritten)
- 2010/11: Bamberg gegen Berlin (Erster gewinnt gegen Dritten)
- 2009/10: Bamberg gegen Frankfurt (Fünfter gewinnt gegen Siebten)
- 2008/09: Oldenburg gegen Bonn (Dritter gewinnt gegen Vierten)
- 2004/05: Bamberg gegen Frankfurt (Zweiter gewinnt gegen Vierten)
- 2003/04: Frankfurt gegen Bamberg (Dritter gewinnt gegen Fünften)
- 1998/99: Berlin gegen Bonn (Erster gewinnt gegen Zweiten)
- 1990/91: Leverkusen gegen Charlottenburg (Erster Nord gewinnt gegen Zweiten Nord)
- 1988/89: Bayreuth gegen Leverkusen (Erster gewinnt gegen Dritten)
Seit dem Jahr 2000 gab es 15 vierte Finalspiele, bei denen sieben Mal die zurückliegende Mannschaft ein fünftes Finale erzwang. Allerdings wurde bei diesen sieben Fällen das siegreiche Team nur zwei Mal am Ende auch Deutscher Meister. Aber genau das waren auch die beiden Serien, in denen das Team, das in der Hauptrunde besser platziert war, das fünfte Spiel erzwungen hatte. Und: Einer von zwei Trainern, denen das gelungen ist, war … Gordon Herbert, 2004 mit Frankfurt gegen Bamberg (der andere war Predrag Krunic mit Oldenburg gegen Bonn 2009)!
Must Watch: Hartenstein setzt sich NBA-Krone auf
So wie die Meisterschafts-Serie in der easyCredit BBL über die volle Distanz geht, haben die Oklahoma City Thunder und Indiana Pacers dieses sagenumwobene, finale Spiel bereits hinter sich - mit dem besseren Ende für die Truppe um Isaiah Hartenstein. Damit ist der Center nach Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks (2011) der erst zweite Deutsche, der in der NBA den Titelgewinn feiern durfte. Wobei er auf der Pressekonferenz eingestehen musste, dass die Amis deutlich anders feiern, als er es noch aus seiner Zeit in Kaunas kennt.
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