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Home/Newscenter/Die Giganten aus Berlin und München machen den Meistertitel erneut unter sich aus

VorberichteDie Giganten aus Berlin und München machen den Meistertitel erneut unter sich aus

08. Juni 2022
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<p><strong>Status quo:</strong> Der Titelverteidiger aus Berlin machte im Halbfinale mit 3:0 gegen Ludwigsburg kurzen Prozess, um zum 19. Mal (zum fünften Mal in Folge) ins Finale einzuziehen. Die Münchener mussten in ihrer Halbfinalserie trotz zweier Auftaktsiege gegen die Telekom Baskets Bonn über die volle Distanz von fünf Spielen gehen, um zum sechsten Mal (zum fünften Mal gegen Berlin) die Endspielserie um den Titel zu erreichen. Die Berliner, die nach dem Erreichen des Finales über Pfingsten zehn Tage auf ihren Gegner warten durften, gehen damit deutlich ausgeruhter ins Finale als die Bayern, die – wie zu Zeiten der Doppelbelastung – am Freitag in der Mercedes-Benz Arena schon ihr viertes Spiel innerhalb von sieben Tagen absolvieren.</p>
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<p>Trainer Israel Gonzalez kann zudem dem Vernehmen nach im Finale sogar wieder auf einen einsatzbereiten Marcus Eriksson zählen. Allerdings müsste er dafür einen anderen Import-Spieler aus seinem seit Ende März (Niederlage in Chemnitz) ungeschlagenen Team nehmen. Bayern-Trainer Andrea Trinchieri hat sogar neun Import-Spieler im Aufgebot, von denen allerdings neben Darrun Hilliard wohl auch Corey Walden verletztungsbedingt auch im Finale nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Schon im Viertel- und Halbfinale stand der Bayern-Trainer somit weniger vor der Qual der Wahl als ihm lieb sein konnte. Gegen Chemnitz setzte Othello Hunter aus, gegen Bonn dreimal Zan Sisko und je einmal Augustine Rubit und Ognjen Jaramaz.</p>
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Stand: (1) ALBA BERLIN - (3) FC Bayern München 0-0

Titel: Berlin: Deutscher Meister 1997-2003, 2008, 2020, 2021 – Deutscher Pokalsieger 1997, 1999, 2002, 2003, 2006, 2009, 2013, 2014, 2016, 2020, 2022 – Korac Cup-Sieger 1995 / München: Deutscher Meister 1954 und 1955 (Vor der Gründung der Bundesliga), 2014, 2018, 2019 - Deutscher Pokalsieger 1968, 2018, 2021.

Was wir bisher gelernt haben: Nach 2018, 2019 und 2021 bestreiten Berlin und München auch in dieser Saison das Finale. Am Ende führt offenbar in der easyCredit BBL doch kein Weg an den beiden Europaligisten vorbei, die sich nicht zuletzt für ihre internationalen Aufgaben einen deutlich tieferen Kader als die anderen Bundesligisten leisten. Dass sie damit jetzt auf der Zielgeraden besser aufgestellt sind, entschädigt ALBA und die Bayern für die Strapazen, die die Doppelbelastung auch in dieser Saison mit sich gebracht hat. Für Berlin ist das erste Finalspiel am Freitag das 78., für München bereits das 81. Saisonspiel. Berlin hat als Punktrundenerster im Finale best-of-five (1-1-1-1-1) gegen den Dritten München den Heimvorteil.

Status quo: Der Titelverteidiger aus Berlin machte im Halbfinale mit 3:0 gegen Ludwigsburg kurzen Prozess, um zum 19. Mal (zum fünften Mal in Folge) ins Finale einzuziehen. Die Münchener mussten in ihrer Halbfinalserie trotz zweier Auftaktsiege gegen die Telekom Baskets Bonn über die volle Distanz von fünf Spielen gehen, um zum sechsten Mal (zum fünften Mal gegen Berlin) die Endspielserie um den Titel zu erreichen. Die Berliner, die nach dem Erreichen des Finales über Pfingsten sieben Tage auf ihren Gegner warten durften, gehen damit deutlich ausgeruhter ins Finale als die Bayern, die – wie zu Zeiten der Doppelbelastung – am Freitag in der Mercedes-Benz Arena schon ihr viertes Spiel innerhalb von sieben Tagen absolvieren.

Trainer Israel Gonzalez kann zudem dem Vernehmen nach im Finale sogar wieder auf einen einsatzbereiten Marcus Eriksson zählen. Allerdings müsste er dafür einen anderen Import-Spieler aus seinem seit Ende März (Niederlage in Chemnitz) ungeschlagenen Team nehmen. Bayern-Trainer Andrea Trinchieri hat sogar neun Import-Spieler im Aufgebot, von denen allerdings neben Darrun Hilliard wohl auch Corey Walden verletztungsbedingt auch im Finale nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Schon im Viertel- und Halbfinale stand der Bayern-Trainer somit weniger vor der Qual der Wahl als ihm lieb sein konnte. Gegen Chemnitz setzte Othello Hunter aus, gegen Bonn dreimal Zan Sisko und je einmal Augustine Rubit sowie Ognjen Jaramaz.

Die historische Brisanz: Gleich das erste Playoff-Duell zwischen Berlin und München im Viertelfinale 2013 wurde zum Ausgangspunkt für die bis heute andauernde Rivalität. Nicht nur, dass die Bayern ALBA mit 3:0 sweepten brachte die ALBA-Fans auf die Palme, sondern auch der Umstand, dass sich die schon während der Serie aufkommenden Gerüchte, dass mehrere ALBA-Spieler nach München wechseln wollten, am Saisonende bewahrheiteten. Mit Heiko Schaffartzik, Nihad Djedovic, Yassin Idbihi und Deon Thompson folgten gleich vier Spieler aus Berlin dem Ruf der Bayern an die Isar. In der folgenden Saison feierten die Bayern nach einem 75:62-Sieg im vierten Finalspiel – mit den vier "Abtrünnigen" – ausgerechnet in der Mercedes-Benz Arena ihren ersten Meistertitel nach dem Aufstieg:

  • VF 2013: 3-0 für München
  • Finale 2014: 3-1 für München
  • HF 2015: 3-2 für München
  • VF 2017: 3-1 für München
  • Finale 2018: 3-2 für München
  • Finale 2019: 3-0 für München
  • Finale 2021: 3-1 für Berlin

Pokal-Duelle Berlin-München: Während ALBA in der Meisterschaft nach dem Aufstieg der Bayern 2011 lange zehn Jahre warten musste, bis man im letztjährigen Finale endlich auch einmal eine Playoff-Serie gegen die Bayern gewann, lief es für die Berliner im Pokal besser. Von den bisher sieben Pokalduellen gewann Berlin vier, München allerdings zwei der drei Finalspiele:

  • Halbfinale 2012/13: 92:83 für Berlin (in Berlin)
  • Pokal-Quali 2014/15: 74:69 für Berlin (in Berlin)
  • Finale 2015/16: 67:65 für Berlin (in München)
  • Halbfinale 2016/17: 78:70 für München (in Berlin)
  • Finale 2017/18: 80:75 für München (in Ulm)
  • Viertelfinale 2018/19: 78:70 für Berlin (in München)
  • Finale 2020/21: 85:79 für München (in München)
Bayerns bester Spieler in den Playoffs? Combo-Guard Nick Weiler-Babb! (Foto: Steffen Eirich)

Duelle im Fokus: 2020 führten Nick Weiler-Babb und Jaleen Smith beim Finalturnier in München Ludwigsburg bis ins Finale. Weiler-Babb nutzte seine gute Performance zu einem sofortigen Karriere-Sprung nach München. Smith blieb noch eine weitere Saison in der Barockstadt, um 2021 als Liga-MVP nach Berlin zu gehen.

Weiler-Babb, der bei den Bayern lange vor allem in der Rolle des begnadeten Edel-Verteidigers glänzte, muss seit dem Ausfall von Corey Walden auch in der Münchener Offensive mehr Verantwortung übernehmen und machte das im Viertel- und Halbfinale als Topscorer und effektivster Bayern-Profi mit im Schnitt 15,5 PPG, einer 46-prozentigen Dreierquote sowie 5,3 RPG und 3,6 APG sensationell gut. Ohne seine souveränen Auftritte an beiden Enden des Spielfelds vor allem gegen Bonn stünden die Bayern jetzt wohl nicht im Finale. Dort kommt es im Backcourt für „NWB“ zum Duell gegen Berlins Unterschiedsspieler Maodo Lo, aber auch gegen seinen alten Kumpel Jaleen Smith, der nach einigen Anpassungsproblemen mit 12,3 PPG, einer 41-prozentigen Dreierquote und 3,5 APG in den Playoffs für ALBA-Trainer Israel Gonzalez mittlerweile im Backcourt genauso wichtig geworden ist wie Maodo Lo (13,0 PPG mit 39-prozentiger Dreierquote und 4,0 APG).

Auf Münchener Seite startet als zweiter Guard Nihad Djedovic (und so wie Smith und Weiler-Babb früher zusammengespielt haben, ist dies auch bei Djedovic und Lo der Fall). Der Finals-MVP von 2019 hat nach einigen Verletzungen in den Playoffs zu alter Form gefunden und in den vergangenen drei Partien im Schnitt 12,3 Punkte aufgelegt und dabei 13 seiner 22 Wurfversuche genetzt (59,0 Prozent).

Zahlen, bitte: Berlin (Platz 1 im Defense-Rating) und München (Platz drei) setzten in der diesjährigen Punktrunde defensiv oft stärkere Akzente als offensiv. In den Playoffs setzt sich das fort. Die Bayern (75,1) und ALBA (78,5) kassierten im Viertelfinale die mit Abstand wenigsten Gegenpunkte und drückten auch die gegnerischen Wurfquoten von allen acht Playoff-Teilnehmern auf die niedrigsten Werte (Bayern 42 und ALBA 43 Prozent). Auch wurden in den Playoffs von den Gegnern gegen Berlin (32,3) und München (31,5) die wenigsten Rebounds eingesammelt.

Die ewige Bilanz: In der seit der Saison 1998/99 geführten digitalen Datenbank führt München mit 32:25 Siegen. Unter Hinzunahme internationaler Spiele steht die ewige Bilanz bei 38:1:21 Siegen (ein Unentschieden im EuroCup) für München. Höchster Berliner Sieg: 100:62 am 25. April 2021 in München (BBL). Höchster Münchener Sieg: 97:58 am 16. Oktober 2016 in München (BBL).

Die Saisonduelle: Nach einer 69:82-Niederlage in der EuroLeague Ende Oktober verloren die Albatrosse am 12. Dezember auch in der easyCredit BBL ihr Heimspiel gegen die Bayern 73:80. Matchwinner war an seinem 26. Geburtstag Nick Weiler-Babb mit 18 Punkten bei einer fast perfekten Wurfquote von 87,5 Prozent (7/8) sowie den Big Points in der Crunchtime. Auf der Gegenseite glänzte Maodo Lo mit 17 Punkten (7/9 aus dem Feld), erhielt aber ohne den verletzten Luke Sikma zu wenig Unterstützung von seinen Mitspielern.

Beim EuroLeague-Rückspiel acht Wochen später schnupperte ALBA im Audi Dome am ersten Sieg, aber Vladimir Lucic besiegelte in der Crunchtime mit einem für ihn typischen Vierpunktspiel den Münchener 62:56-Sieg. Erst am 10. Mai gelang Berlin mit einem 78:83 in München in einem allerdings für den Endstand in der easyCredit BBL schon bedeutungslosen Nachholspiel der erste Saisonsieg über die Bayern.

EuroLeague: Die beiden Siege im deutschen Derby machten in der EuroLeague-Abschlusstabelle in dieser Saison den Unterschied zwischen den beiden deutschen Vertretern aus. Die Bayern qualifizierten sich mit 14:14 Siegen als Achter für die Playoffs, wo sie sich gegen den FC Barcelona erst im fünften Spiel geschlagen gaben. ALBA wurde mit zwei Siegen weniger (12:16) Zehnter.

Rekordverdächtig: ALBA geht mit 17 Siegen in Folge in das Finale. Das ist seit der Einführung der Playoffs mit drei Runden 1986 die längste Serie für einen Weg ins Finale. 1999 marschierten die Berliner mit 16 Siegen in Folge ins Finale, wo die Serie aber trotz Titelgewinn beim 3:2 gegen Bonn riss. Die längste Siegesserie bis zu einem Titelgewinn hält Leverkusen, das 1970 mit 25 Siegen (24 in der Punktrunde und einem im Finale – Playoffs gab es damals noch nicht) ungeschlagen Meister wurde. Die generell längste Siegesserie in der Liga hält seit der Saison 2016/17 Ulm mit 27 Siegen in Folge.

Im Blick des Bundestrainers: Bei den Berlinern stehen mit Maodo Lo (68 Länderspiele), Johannes Thiemann (54), Louis Olinde (2), Tim Schneider (2) und Jonas Mattisseck (1) gleich fünf Nationalspieler im Kader. Dazu kommt Oscar da Silva, der zwar noch kein A-Länderspiel bestritten hat, aber nach seinen starken Leistungen sicherlich ein Kandidat für die Heim-EM sein wird. Den Münchenern stehen mit Andi Obst (38) und Paul Zipser (43) zwei DBB-Veteranen zur Verfügung.

Louis Olinde und Vladimir Lucic kämpfen um den Ball. (Foto: Camera 4)

Alte Bekannte: Münchens Nihad Djedovic und Leon Radosevic liefen einst für die Albatrosse auf, vor allem Djedovic wurde sein Wechsel 2013 direkt nach einem Jahr nach München von den Berliner Fans nie verziehen. Auch Bayerns Assistant Coach Demond Greene sowie Sportdirektor Marko Pesic trugen als Spieler das ALBA-Trikot. Auf Berliner Seite hat Maodo Lo eine Bayern-Vorgeschichte: Der gebürtige Berliner wechselte 2018 aus Bamberg an die Isar und spielte von 2018 bis 2020 für die Münchener. Apropos Bamberg … Louis Olinde und Johannes Thiemann gaben im Brose-Trikot einst ihr Bundesliga-Debüt. Augustine Rubit ging von 2017 bis 2019 und Leon Radosevic (zusammen mit Maodo Lo) von 2016 bis 2018 im Frankenland auf Punktejagd. Luke Sikma und Vladimir Lucic waren zwischen 2015 und 2016 Zimmerkollegen in Valencia. Jonas Mattisseck, Jason George und Joshua Obiesie konnten 2018 gemeinsam das Albert Schweitzer Turnier gewinnen. Mit Oscar da Silva steht ein weiterer AST-Champion (2016) im diesjährigen BBL-Finale, der zudem in München geboren und aufgewachsen ist, aber nie für die Bayern gespielt hat.

Weise Worte: „Wir haben viel frei gehabt und konnten entspannen, um uns auf eine anstrengende Finalserie vorzubereiten“, freute Flügelspieler Louis Olinde sich laut dpa über die einwöchige Verschnaufpause vor dem Finale, die dem Rivalen aus München verwehrt blieb. Auch Trainer Israel Gonzalez sieht darin einen Vorteil: „Natürlich ist das besser für uns und ich würde diese Situation immer bevorzugen.“

Am Rande der Bande: Fast zwei Wochen ohne Heimspiel haben ausgereicht, um die ALBA-Basketballer in der nach der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen kulturell auf allen Bühnen überaktiven Hauptstadt aus dem Rampenlicht zu schieben. Entsprechend schleppend lief über Pfingsten der Vorverkauf für ein Finale an, bei dem bis Mittwochabend noch nicht einmal der Gegner bekannt war. Aber wenn sich erst herumspricht, dass die Spiele wieder losgehen und dass es sogar gegen den Erzfeind FC Bayern geht, sollte sich das bis Freitagabend noch ändern.

Fernsehen / Livestream: MAGENTA SPORT überträgt ab 20:15 Uhr live aus der Mercedes-Benz Arena. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: ALBA BERLIN vs. FC Bayern München hier auf sportwetten.de.