Status quo: Der Tabellenführer Berlin (27:2 Siege) und der Drittletzte Braunschweig (9:19 Siege) kämpfen an unterschiedlichen Fronten, aber beiden sitzt ein gefährlicher Verfolger im Nacken. Berlin muss gewinnen, um in der Tabelle seine Pole Position gegen Bonn zu verteidigen und Braunschweig, um den Vorletzten Frankfurt auf Distanz zu halten.
Die besondere Brisanz: Vor allem der Blick auf das Restprogramm könnte den Braunschweiger Fan erschrecken, denn da warten im Kampf um den Klassenerhalt neben dem Schlüsselspiel gegen die verstärkten Frankfurter noch Hammer-Gastspiele in Berlin, Göttingen und Bonn. Wie der 84:67-Sieg gegen Ulm am vergangenen Sonntag gezeigt hat, nehmen die Braunschweiger Spieler die Herausforderung aber offenbar an. Immer noch aktuell und lesenswert ist in diesem Zusammenhang „Kochs Nachschlag“ vom 6. April.
Duell im Fokus: Dustin Sleva stieß erst im Januar – als Leihgabe des französischen Erstligisten Paris Basket - zu den Basketball Löwen, ist aber mittlerweile mit seinen 12,4 PPG und 5,9 RPG nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Wie gut der US-Power Forward ins Team passt, sieht man auch daran, dass kein anderer Braunschweiger Spieler länger auf dem Parkett steht als Sleva, der im Schnitt 29 Minuten spielt. Obwohl er im Hinspiel noch nicht dabei war, kennt Sleva ALBA bereits aus der Preseason, wo er bei den „Paris European Games“ mit Paris schon gegen ALBA und Luke Sikma spielte. Sleva hat somit schon eine Vorstellung davon, was ihn in der Mercedes-Benz Arena erwartet. Sikma zählt übrigens – obwohl zuletzt oft geschont - mit seinen zwanzig Minuten pro Spiel neben Maodo Lo (20) sowie Jaleen Smith und Yovel Zoosman (je 21) zu den ALBA-Spielern, die in der BBL am längsten auf dem Parkett stehen.

Zahlen, bitte: Braunschweig und Berlin rangieren in der easyCredit BBL in einer Statistik auf den ersten vier Plätzen, in der niemand gerne vorne steht: Braunschweig verzeichnet die zweitmeisten Ballverluste (15,1 pro Spiel und Berlin die viertmeisten (14,7). Liegt es vielleicht an der Vorliebe der spanischen Trainer für das schnelle und risikofreudige Spiel
Das Hinspiel: David Krämer glänzte im Hinspiel am 6. Dezember mit acht von neun Dreiern für seine Karrierebestleistung von 31 Punkten. ALBA ließ sich davon aber nicht schocken und gewann mit einer ähnlich guten, aber auf sieben Schützen verteilten Dreierquote am Ende mit 95:90.
Die ewige Bilanz: Duelle zwischen Braunschweig und Berlin standen zuletzt unter keinem guten Stern. In der Corona-Saison mussten die Braunschweiger sogar ihre Anreise wegen einer kurzfristigen Quarantäne-Anordnung kurz vor den Toren Berlins abbrechen, während die Berliner sich in der Mercedes-Benz Arena bereits aufwärmten. In der vergangenen Saison wurde das Spiel in Braunschweig abgesagt, weil bis zum Saisonende kein Termin gefunden wurde. Beide Teams beendeten die Saison mit nur 33 Spielen und als Konsequenz führte die BBL die Quotienten-Regelung in der Tabelle ein. Trotzdem stehen schon 70 Spiele zwischen Berlin und Braunschweig in den Büchern. Berlin gewann 57 davon und Braunschweig 13 (zuletzt 87:82 in Berlin vor fast exakt zwei Jahren am 24. April 2021).
Meilensteine: David Krämer fehlt noch ein Dreier bis 400.
Im Blick des Bundestrainers: Nirgendwo in der easyCredit BBL stehen deutsche Akteure länger auf dem Parkett als in Braunschweig und Berlin. Beim Club von NBA-Profi Dennis Schröder kamen die deutschen Spieler in der Hinrunde sogar 68,0 Prozent aller Minuten. Auf Rang zwei folgt Meister Berlin mit 44,1 Prozent. Hinter diesen Zahlen stehen u. a. die Berliner Nationalspieler Maodo Lo und Johannes Thiemann und auf Braunschweiger Seite David Krämer und Robin Amaize. Von den jüngeren Spielern haben Louis Olinde, Tim Schneider, Jonas Mattisseck und Malte Delow sowie Luc van Slooten und die Tischler-Zwillinge ihre ersten Einsätze im Nationalteam schon hinter sich bzw. stehen zumindest im Notizbuch des Bundestrainers. Alle spielen in der BBL regelmäßig und viel.
Alte Bekannte: Benedikt Turudić spielte 2015/16 zusammen mit Tim Schneider für ALBA in der NBBL und mit ALBA-2 in der Regionalliga. U20-Natiionalspieler Gian Aydinoglu wurde in der vergangenen Saison mit ALBA deutscher U19-Meister, entschloss sich anschließend jedoch, seine Karriere in Braunschweig fortzusetzen. Auch der 19-jährige Sananda Fru wuchs in Berlin auf, begann seine Karriere aber beim DBV Charlottenburg und spielte in der NBBL für Berlin Tiger Kreuzberg, bevor er 2020 nach Braunschweig wechselte.
Am Rande der Bande: Bei den Berlinern fehlten zuletzt verletzungsbedingt Marcus Eriksson, Christ Kiumadje und Tamir Blatt, so dass die 6+6-Regel für Trainer Israel Gonzalez kein Thema war. Auf Braunschweiger Seite hat Trainer Jesus Ramirez sein Team (mit dem nach der Verletzung von Braydon Hobbs nachverpflichteten R.J. Cole) endlich komplett.
Fernsehen / Livestream: Bei MAGENTA SPORT kommentiert Alexander Frisch das Spiel. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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