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Kochs NachschlagMeine besten Fünf: Deutsche Point und Shooting Guards

24. Februar 2023
Die Hälfte der regulären Saison ist absolviert und ich blicke diesmal auf die besten Einser und Zweier mit deutschem Pass. Ausgewählt habe ich drei Münchener, zwei Berliner und je einen Spieler aus Frankfurt, Chemnitz, Braunschweig, Bonn und Ulm. Bei welchen Namen teilt Ihr meine Ansicht und welche Spieler habe ich eurer Meinung nach vergessen?

Die Hälfte der regulären Saison ist absolviert und ich blicke diesmal auf die besten Einser und Zweier mit deutschem Pass. Ausgewählt habe ich drei Münchener, zwei Berliner und je einen Spieler aus Frankfurt, Chemnitz, Braunschweig, Bonn und Ulm. Bei welchen Namen teilt Ihr meine Ansicht und welche Spieler habe ich eurer Meinung nach vergessen?

Im Dezember hatte ich bereits meine fünf besten Veteranen und Jünglinge gekürt, diesmal möchte ich mich mit den besten Spielern auf den Positionen Eins und Zwei beschäftigen. Natürlich dominieren an erster Stelle zumeist die ausländischen Guards die Liga. Insbesondere auf der Position des Spielmachers gibt es eine lange Liste an herausragenden Akteuren aus dem Mutterland des Basketballs. TJ Shorts gilt ganz klar als erster Anwärter auf die MVP-Auszeichnung, aber vielleicht könnte ihm mit DeWayne Russell noch ein ernsthafter Konkurrent erwachsen, wenn der Oldenburger seine Form vom TOP FOUR konservieren kann. Aber wer sind die besten deutschen Guards in der easyCredit BBL? Eine Frage, die mir anlässlich des Nationalmannschaftsfensters durchaus passend erschien. Dabei spielt es aber keine Rolle, ob ein Spieler für die DBB-Auswahl spielberechtigt wäre. Entscheidend ist ausschließlich, dass er über einen deutschen Pass verfügt. Bei den Point Guards sind nationale Akteure besonders dünn gesät, so dass ich, um auf meine fünf Namen zu kommen, hier auch Isaac Bonga aufführe, der zugebenermaßen in München eher als Small Forward seine Brötchen verdient. Aber der 23-Jährige verfügt über die Skills, jederzeit auch in die Spielmacherrolle zu schlüpfen. Hier ohne besondere Reihenfolge meine jeweils fünf Spieler:

Die Point Guards

Maodo Lo (ALBA BERLIN): Es ist bislang keine leichte Saison für den kreativsten deutschen Spieler der Liga. Wir wissen, dass der 30-Jährige Tempo und großartige Überraschungsmomente liefern kann. Aber es ist auch offensichtlich, dass er aufgrund der hohen Belastungen und der damit verbundenen Blessuren aktuell nicht an seinem Limit kratzt. Ein Maodo Lo in Bestform ist ein Unterschiedsspieler auf Euroleague-Niveau.

Isaac Bonga (FC Bayern München): Man kann den 2,04-Meter-Mann durchaus als eine größere Variante von Weiler-Babb bezeichnen. Als Jugendspieler wurde dem hochtalentierten Bonga eine Karriere als Point Guard prophezeit. Auch wenn er diese Position nur noch sporadisch bekleidet, kann er sie – wenn gefordert – jederzeit übernehmen. Er wird sicherlich kein Turnout-Shooter mehr, aber sein Standstill-Dreier hat sich stabilisiert.

Nick Weiler-Babb (FC Bayern München): Der MVP des TOP FOUR steht für Zuverlässigkeit. In der Verteidigung repräsentiert er absolute kontinentale Spitze. Aufgrund seiner Größe von 1,96 Metern und seines Bewegungsrepertoires kann er als Point Guard aufposten, verfügt aber gleichzeitig über die Variabilität, auf allen Außenpositionen agieren zu können. NWB ist mit seinem grundsätzlich anderen Spiel ein perfekter Backcourt-Partner für Cassius Winston.

Joshua Obiesie (FRAPORT SKYLINERS): Schafft er irgendwann doch noch den Durchbruch? Diese Frage stellten sich die Fachleute vor dieser Saison (erneut). Joshua Obiesie hat sie definitiv mit „Ja“ beantwortet. Seine zum Teil unnötigen Ballverluste sind momentan das einzige Haar in der Suppe. Der Linkshänder übernimmt jede Menge Verantwortung und hat auch in der Crunchtime schon wichtige Würfe getroffen. 

Nelson Weidemann (NINERS Chemnitz): Mit Arnas Velicka und Wes Clark verfügt der 23-Jährige über ordentliche Konkurrenz auf seiner Position. Trotzdem verzeichnet er im Schnitt über 20 Minuten, und Rodrigo Pastore ist auch bereit, ihm teilweise die Zügel in die Hand zu geben. Zusammen mit dem gleichalten Bonga und dem ein Jahr jüngeren Obiesie beweist der gebürtige Berliner, dass es deutsche Guards mit Perspektive gibt.

Die Shooting Guards

David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig): Der Nationalspieler ist mit 17,8 Punkten der einzige Deutsche, der in die Phalanx der ausländischen Scorer einbricht. Dieser Wert belegt zweifelsohne seine größte Stärke. Er nimmt und trifft auch schwierige Würfe. Mit 26 Jahren zählt er nicht mehr zu den Youngstern, so dass seine Saison auch daran gemessen werden wird, ob Braunschweig der Klassenerhalt gelingt. 

Andreas Obst (FC Bayern München): Es wurde schon häufiger angemerkt, dass der 26-Jährige seine spielerische Bandbreite erheblich vergrößert und sich Alternativen zu seinem großartigen Wurf erarbeitet hat. Für mich wird aber auch immer auffälliger, wie sehr er sich auch mental verbessert hat. Mittlerweile strahlt Andi Obst Führungsspieler- und Gewinnermentalität aus. Aus der Nationalmannschaft ist er nicht mehr wegzudenken. 

Malte Delow (ALBA BERLIN): Als Shooting Guard zeichnet er sich auch dadurch aus, dass er perfekt den Berliner Rhythmus adaptiert. Durch das zeitweise Fehlen von Maodo Lo und Tamir Blatt versuchte es Israel Gonzalez mit dem 21-Jährigen hier und da auch auf der Spielmacherposition. Das kann in der Not auch mit Abstrichen funktionieren, aber auf dem Flügel ist der 1,97 Meter große Youngster eindeutig effektiver.

Sebastian Herrera (Telekom Baskets Bonn): Der Deutsch-Chilene ist genauso wie Tommy Klepeisz nicht für die DBB-Auswahl spielberechtigt. Seine Bedeutung für die Bonner ist durch die Verletzung von Jeremy Morgan noch größer geworden. Mit seiner überlegten Spielweise und seinen Qualitäten im Pick and Roll ist er auch die wichtigste Entlastung für TJ Shorts in den Bereichen Organisation und Kreativität.

Thomas Klepeisz (ratiopharm ulm): Der Österreicher mit deutschem Pass legt in allen für ihn relevanten Statistiken (Punkte, Dreierquote und Assists) bessere Zahlen als in der Vorsaison auf. Das liegt daran, dass er mehr Entscheidungen treffen kann, weil er den Ball wieder häufiger in seinen Händen hält. Da ist das Spielgerät auch in der Schlussphase angesichts der Freiwurfstärke des 31-Jährigen gut aufgehoben.

Kochs Nachschlag

Kostja Mushidi ist mit 13,3 Zählern der zweitbeste deutsche Punktesammler und offiziell als Shooting Guard gelistet. Aber da er in Weißenfels mehr als Small Forward spielt, habe ich ihn nicht in meine Liste aufgenommen. Wie dieses Beispiel belegt, habe ich mir bei den Positionszuordnungen eine gewisse künstlerische Freiheit gegönnt – siehe Isaac Bonga!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.