Status Quo: Die Telekom Baskets Bonn gehen als Tabellenführer in diesen 26. Spieltag. Dabei hat die Truppe von Trainer Tuomas Iisalo eine beeindruckende Serie von zehn Siegen in Folge im Gepäck - wettbewerbsübergreifend sind es gar deren 16! Die Veolia Towers Hamburg indes drohen im tabellarischen Mittelfeld zu versacken. Vier Spiele Rückstand auf die Playoffs, drei Partien Vorsprung auf die Abstiegsränge - quo vadis, Hansestadt?
Beide Mannschaften, die sich im vergangene Jahr in einer knackigen Viertelfinalserie gegenüberstanden, mussten unter der Woche ran. Bonn setzte sich dabei gegen Ludwigsburg mit 91:75 durch, Hamburg musste zum EuroCup-Hauptrundenschluss eine 73:86-Pleite gegen Gran Canaria hinnehmen - im folgenden Achtelfinale geht es gegen Prometey.
Die besondere Brisanz: Wie schnell konnten beide Mannschaften nach den Einsätzen unter der Woche regenerieren? Die Baskets haben dabei sicherlich den Vorteil, dass sie in heimischen Betten schlafen konnten, anstatt quer über den Kontinent zu jetten. Gleichzeitig dürften die Towers allein aufgrund des Playoff-Viertelfinalaus (säuselt da der Wind leise "Gamewinner durch Javontae Hawkins"?!) im vergangenen Jahr bis in die Haarspitzen motiviert sein, den Hardtberg zu stürmen.
Apropos: Enger Spielplan. Für Bonn ist die Partie gegen Hamburg ein willkommener Stresstest, steht in der kommenden Woche immerhin der Auftakt zum BCL-Viertelfinale gegen Strasbourg an.
Das Hinspiel: …konnten die Baskets seinerzeit deutlich mit 101:72 für sich entscheiden.
Duell im Fokus: …oder sollten wir hier lieber den Fokus auf gleich mehrere Duelle legen? Machen wir!
So wie der MVP-Kandidat TJ Shorts die Baskets anführt, tut das seit der Trennung von Kendale McCullum bei den Towers der slowenische Nationalspieler Ziga Samar, der mit seinen erst 22 Jahren zu den größten Spielmachertalenten in Europa zählt. Mit 1,97 Metern ist er 22 Zentimeter größer als Shorts (1,75 Meter) und verkörpert damit einen ganz anderen Spielmachertyp als der 25-jährige Bonner. Was sich der Tower bestimmt noch bei dem Amerikaner abschauen kann, ist dessen Fähigkeit, ein Spiel in Windeseile an sich zu reißen. Gegen Ludwigsburg ging Short mit nur zwei Zählern, einem Rebound und zwei Assists in die Pause, um dort neben seinen Schuhe auch den offensiven Gang zu wechseln - was in weiteren 14 Zählern, zwei Boards und drei Vorlagen kulminierte.
Leon Kratzer und Yoeli Childs zählen mit jeweils. 6,1 Boards zu den zehn besten Reboundern in der Liga. Der Bonner Center ist der zweitbeste Offensivrebounder der Champions League und der Hamburger Center greift im EuroCup die zweitmeisten Offensivrebounds ab. Dabei ist Childs mir 2,03 Metern acht Zentimeter kleiner als der deutsche Nationalcenter!
Award-Anwärter: Geht der Titel des „Most Valuable Player“ auf in der Saison 2022/2023 nach Bonn? Alles sieht danach aus, denn TJ Shorts ist schlcihtweg nicht zu stoppen. Zwar legte ihn unter der Woche der dreifache „beste Verteidiger“ Yorman Polas Bartolo eine Halbzeit lang an die Kette, nach dem Seitenwechsel erzwang Shorts jedoch die Switches, die er brauchte, um die Parte Ende des dritten Viertel mit sieben Zählern in Serie zugunsten der Baskets zu wenden.
Zahlen, bitte: 12 … Heimsiege haben die Telekom Baskets in der laufenden Bundesliga-Saison in ebenso vielen Spielen auf dem Hardtberg eingefahren - damit sind die Magentafarbenen das einzige daheim ungeschlagene Team der easyCredit BBL.
Die ewige Bilanz: Von den bislang neun absolvierten Partien gingen deren sechs an Bonn. Eine spannende Randnotiz ist zudem dass, sich in sieben dieser neun Begegnungen jeweils die Auswärtsmannschaft durchsetzen konnte.
Im Blick des Bundestrainers: …befindet sich auf Bonner Seite mit Leon Kratzer und Michael Kessens ein bereits DBB-erfahrenes Center-Duo. Apropos: Center … diese Position bekleidet auch Hamburgs Jonas Wohlfarth-Bottermann, der seit vergangenem Sommer europäischen Edelmetall um den Hals hängen hat.
Meilensteine: Karsten Tadda muss nur noch 16 Rebounds einsammeln, um in seiner easyCredit BBL-Karriere insgesamt 1.000 Boards abgegriffen zu haben.
Zudem braucht Tadda nur noch fünf weitere Ballgewinne, um in der ewigen Bestenliste mit dem auf Rang neun stehenden Bernd Kruel (367 Steals) gleichzuziehen.
Alte Bekannte: …oder so ähnlich. Die Telekom Baskets sind bereits zweimal auf den ehemaligen Towers-Guard Kendale McCullum getroffen, obwohl dieser in der easyCredit BBL nur im Hinspiel gegen Bonn auf dem Parkett stand. Allerdings bekamen es die Rheinländer unlängst auf internationalem Parkett mit McCullums neuem Club Rytas Vilnius (Litauen) zu tun.
TJ Shorts (Bonn) trifft auf den Club, bei dem in der Saison 202/2021 seine Bundesliga-Karriere begann, ehe es ihn via Crailsheim zu den Baskets zog.
In seine Heimat zurück kehrt Bronzemedaillengewinner Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg), der zu Jugendzeiten einst vom BSV Roleber ins Programm der Baskets wechselte, die NBBL anno 2008 bis ins Top4 führte und in der Folge auf dem Hardtberg zum Bundesligaspieler reifte.
Am Rande der Bande: …wird bei den Baskets neben dem hart am Comeback arbeitenden Jeremy Morgan (Nacken) auch Finn Delany sitzen, der aufgrund einer Knöchelverletzung einige Wochen fehlen wird
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 18:45 Uhr live bei MAGENTA SPORT. Kommentiert wird das Spiel von Holger Sauer. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: Telekom Baskets Bonn vs. Veolia Towers Hamburg hier auf sportwetten.de.
