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Home/Newscenter/Playoff-Auftakt im Zeichen junger Talente: Kann Ulm dem Titelverteidiger Berlin gefährlich werden?

VorberichtePlayoff-Auftakt im Zeichen junger Talente: Kann Ulm dem Titelverteidiger Berlin gefährlich werden?

11. Mai 2023

Stand: ALBA BERLIN (2) - ratiopharm ulm (7) 0-0

Status quo: 31:3 Siege sammelte ALBA BERLIN in der BBL-Punktrunde 2022/23 ein und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf. Dass diese 31 Siege nur zum zweiten Platz in der Abschlusstabelle reichten, spricht für den Punktrundengewinner Bonn, aber nicht gegen die Berliner, die als Titelverteidiger ohnehin als Favorit in die erste Playoff-Runde gegen den Siebten gehen. Dort wartet mit ratiopharm ulm  (18:16 Siege) aber ein Gegner, der zuletzt mit seinem Beinahe-Sieg in Bonn aufhorchen ließ. Unser Experte Stefan Koch kürte die schwach in die Saison gestarteten Ulmer unter anderem wegen ihrer starken Nachverpflichtungen in seiner Kolumne „Kochs Nachschlag“ schon im Februar zu dem Team, das die drei großen B am ehesten ärgern könnte.

Modus 1-1-1-1-1: Eigentlich soll die diesjährige Playoff-Runde im reisekostenfreundlichen Modus 2-2-1 gespielt werden. Aber komplizierte Hallenbelegungen in Berlin (Roger Waters) und Ulm (Mario Barth) erzwingen zumindest in dieser Serie eine Rückkehr zum früheren Modus 1-1-1-1-1, in dem das Heimrecht von Spiel zu Spiel wechselt. Alle anderen Playoff-Serien werden wie vorgesehen im Modus 2-2-1 gespielt.

Alte Bekannte: Anton Gavel hat sich in seiner Spielerkarriere in den Playoffs vier Mal mit Berlin gemessen – mit Bamberg 2011 im Finale (3-2), mit München 2015 im Halbfinale (3-2), 2017 im Viertelfinale (3-1) und 2018 im Finale (3-2) – und alle diese Serien gewonnen. Nun in seinem ersten Jahr als BBL-Headcoach steht wieder eine Serie gegen die Albatrosse an.

Berlin als Playoff-Dauerbrenner: Seit der Vereinsgründung (1990 als BG Charlottenburg) hat ALBA regelmäßig die Playoffs erreicht. In dieser Saison starten die Berliner somit schon zum 33. Mal in die Playoffs. Auch der Vorgängerverein DTV Charlottenburg war seit der Einführung der Playoffs (mit Viertelfinale) 1986 bis 1990 immer dabei, so dass es in der mittlerweile 38-jährigen Playoff-Geschichte der BBL – das Corona-Finalturnier mitgerechnet - keine Postseason ohne Berliner Beteiligung gab. Ulm stand als SSV Ulm von 1992 bis 1999 siebenmal sowie nach  Neugründung (als BBU ’01) und Wiederaufstieg von 2009 bis heute zwölfmal in den Playoffs. Berlin musste in bisher 37 Playoff-Jahren nur neunmal (1987, 1990, 1993, 2007, 2010, 2012, 2013, 2016 und 2017) schon im Viertelfinale die Segel streichen. Ulm schied 1992, 1994 (gegen Berlin), 1995, 1996, 1999, 2009, 2014 (gegen Berlin), 2019 und 2022 ebenfalls neunmal bereits im Viertelfinale aus – bei allerdings nur 18 Playoff-Teilnahmen.

Bisherige Playoff-Serien: In der gemeinsamen BBL-Geschichte bilden die beiden jeweils von ALBA 2013 in Berlin und 2014 in Ulm gewonnenen Pokalendspiele die unbestrittenen Highlights. Weniger brisant war das von ALBA 1998 souverän mit 3:0 gewonnene Meisterschaftsfinale 1998, bei dem die Ulmer Fans auf dem Höhepunkt der damaligen ALBA-Dominanz zum dritten Finalspiel bereits in mit „Deutscher Vizemeister“ bedruckten T-Shirts in die Max-Schmeling-Halle einliefen.

  • VF 1994: 2-1 für Berlin
  • VF 2014: 3-1 für Berlin
  • VF 2019: 3-0 für Berlin
  • HF 2021: 3-1 für Berlin
Zwei Nationalspieler im direkten Duell: Karim Jallow gegen Louis Olinde. (Foto: Harry Langer)

Duell im Fokus: Louis Olinde (25) und Karim Jallow (26) haben noch den Traum von der NBA im Hinterkopf, für dessen Realisierung die Zeit allerdings bald abläuft. Eine starker Playoff-Auftritt könnte auch jenseits des Atlantiks das Interesse steigern. Louis Olinde hat sich in dieser Saison mit seinen langen Armen sowohl als Verteidiger wie auch in der Offensive mit seiner Athletik und einer über 40-prozentigen Dreierquote enorm weiterentwickelt. Zumindest in den letzten Wochen zeichnen auf der Gegenseite Karim Jallow in Ulm ähnliche Qualitäten aus. Der gebürtige Münchener, der bei den Bayern noch mit seinem heutigen Trainer Anton Gavel zusammen spielte, misst zwar sieben Zentimeter weniger, verfügt aber ebenfalls über eine enorme Armspannweite und schraubte seine Dreierquote zuletzt mit 7/7 Dreiern gegen Rostock auf 41,9 Prozent.

Junge Talente im Fokus: Der frisch zum besten deutschen U22-Spieler der easyCredit BBL gekürte Malte Delow (22) ist nicht das einzige vielversprechende Nachwuchstalent in dieser Playoff-Serie. Mit Gabriele Procida (20) hat Delow bei ALBA den talentiertesten Italiener seiner Generation an seiner Seite. Auf Ulmer Seite spielen mit dem 19-jährigen Montenegriner Fedor Zugic und dem 18-jährigen Spanier Juan Nunez zwei Spieler, die zu den fünf besten Spielern bei der letzten U20-Europameisterschaft zählten (Nunez sogar als MVP).

Yanni Wetzell lässt Robin Christen und Bruno Caboclo stehen. (Foto: Camera 4)

Berlins X-Faktor: Yanni Wetzel, der sich im Laufe der Saison mit im Schnitt 9,6 Punkten und 3,4 Rebounds in 27 BBL-Spielen hinter Luke Sikma, Jaleen Smith, Johannes Thiemann und Yovel Zoosman bei ALBA zum fünfteffektivsten Spieler gemausert hat, hat pünktlich zu den Playoffs seinen deutschen Pass erhalten und fällt damit nicht mehr unter die 6+6-Regel. Der neuseeländische Center mit deutschen Vorfahren hatte seinen Einbürgerungsprozess bereits vor drei Jahren in Ludwigsburg eingeleitet. Mit Lo, Delow, Mattisseck, Olinde, Schneider, Thiemann und Wetzell verfügt Trainer Israel Gonzalez bei ALBA jetzt über eine starke siebenköpfige deutsche Rotation, die seinen taktischen Spielraum in den Playoffs erweitert.

Wie voll ist der Akku? Durch ihre internationalen Verpflichtungen in EuroLeague und EuroCup haben Berlin mit wettbewerbsübergreifend schon 71 und Ulm mit 55 absolvierten Saisonspielen neben München (72) von allen Erstligisten die meisten Partien auf dem Kilometerzähler. Vor allem die Berliner gingen nach 23 Spielen im März und April vor zwei Wochen im Punktspiel gegen die Ulmer (17 Spiele im gleichen Zeitraum) auf dem Zahnfleisch, konnten aber anschließend die Beine hochlegen. In den ersten beiden Maiwochen absolvierte ALBA nur noch ein (für die Tabelle unbedeutendes) Spiel in Bayreuth. Hat dem hochbelasteten Kader die zehntägige Spielpause – wie Stefan Koch in seiner Kolumne „Kochs Nachschlag glaubt - gut getan oder sind die Berliner über die ungewohnt lange Spielpause womöglich eingerostet? Ulm musste sich Anfang Mai noch in drei Spielen innerhalb von fünf Tagen das Playoff-Ticket verdienen und präsentierte sich im letzten Punktspiel in Bonn bereits in bester Playoff-Form.

Zahlen, bitte: Ulm nimmt die meisten Dreier in der Liga und kommt so trotz einer mittelmäßigen Quote (35,7 Prozent) auch auf die meisten Dreipunkt-Erfolge (11,5 pro Spiel). ALBA nimmt pro Spiel fünf Dreier weniger, trifft seine 10,5 Dreier pro Spiel (nur die achtmeisten in der Liga) aber mit der besten Quote von Downtown (38,4 Prozent).

Das Saisonduelle: Das letzte Punktspiel zwischen beiden Teams in der Mercedes-Benz Arena ist gerade mal zwei Wochen her. ALBA spielte ohne Louis Olinde und Ulm ohne Juan Nunez. Bruno Caboclo erzielte die zehn ersten Ulmer Punkte (15:10), kassierte dann aber schon in der achten Minute sein drittes Foul und blieb am Ende nach nur 15 Minuten Einsatzzeit wie auch Thomas Klepeisz und Karim Jallow bei 13 Zählern. Bei ALBA teilten sich für den 91:79-Sieg Jaleen Smith und Tim Schneider mit ebenfalls je 13 Punkten die Topscorer-Würde. Das Hinspiel in Ulm gewann ALBA am 18. Dezember mit 22 Punkten von Luke Sikma 110:83.

Die ewige Bilanz: Beide Clubs weisen eine Zäsur in ihre Liga-Historie auf. ALBA BERLIN übernahm 1990 als neugegründeter Club die Bundesligalizenz des insolventen DTV Charlottenburg und beginnt seine Geschichtsschreibung deshalb mit der Saison 1990/91. Die Ulmer formierten sich nach dem Abstieg des SSV Ulm 2001 als „BBU ’01“ neu und feierten 2006 ihr Comeback in der easyCredit BBL. Beides  führt zuweilen zu unterschiedlichen Angaben bezüglich der ewigen Bilanz. Die in unserer digitalen Datenbank ausgewiesene Bilanz von 57:17 für Berlin umfasst dabei alle Phasen: Zwischen dem SSV Ulm und DTV Charlottenburg gab es bis 1990 vier Spiele (3:1 für Berlin), von 1990 bis 2001 standen sich SSV Ulm und ALBA 22 Mal gegenüber (17:5 für Berlin) und seit dem Ulmer Wiederaufstieg 2006 gab es 48 Duelle (37:11 für Berlin).

Meilensteine: Ben Lammers fehlt noch ein Block bis 100.

Am Rande der Bande: Bei den Berlinern fehlten zuletzt Louis Olinde und Yovel Zoosman mit einem grippalen Infekt, der aber mittlerweile auskuriert sein müsste. Unklar ist, ob der Daumen von Tamir Blatt schon wieder einen Einsatz zulässt, und wie es um ein eventuelles Comeback von Marcus Eriksson steht. Bei den Ulmern fehlte in Bonn ohne Angaben von Gründen Fedor Zugic.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 15 Uhr live bei SPORT1 übertragen. Bei MAGENTA SPORT kommentiert Alexander Frisch das Spiel bereits ab 14:45 Uhr. Anett Sattler führt die Interviews. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: ALBA BERLIN vs. ratiopharm ulm hier auf sportwetten.de.