Titelverteidiger ALBA BERLIN hat zum Auftakt der Playoffs eine böse Überraschung erlebt. Im ersten Spiel der Viertelfinalserie unterlagen die Hausherren den Gästen von ratiopharm ulm vor 9.134 Zuschauern mit 64:88. Am Mittwoch geht es mit der zweiten Partie in Ulm weiter.
Stand: ALBA BERLIN (2) - ratiopharm ulm (7) 0-1
Spielverlauf und Wendepunkt: Auftakt für die beste Zeit des Basketball-Jahres: Die Playoffs in der easyCredit Basketball Bundesliga starteten am Sonntagnachmittag mit dem Duell zwischen ALBA BERLIN und ratiopharm ulm.
Das Team aus der Hauptstadt ging als Favorit ins Rennen, verdiente es sich doch nach der Hauptrunde den zweiten Platz. Zudem feierte Berlin zuletzt drei Meisterschaften in Serie.
Bis zur 27. Spielminute entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, in der mal die Ulmer (7:14, 6.) und mal die Berliner (31:26, 15.) Vorteile für sich verbuchten. Nach ausgeglichener erster Halbzeit und einer knappen ALBA-Führung (44:42) setzte sich der Trend zunächst fort. Die Ulmer, bei denen frühzeitig Brandon Paul mit drei Fouls auf der Bank Platz nehmen musste (10.), erwiesen sich als echte Herausforderung für den amtierenden Meister.
54:54 hieß es schließlich mit noch 3:03 Minuten auf der Uhr – und dann brach das sportliche Unheil über Berlin herein. ALBA traf nicht mehr, Ulm umso besser; Ulm verteidigte leidenschaftlich, ALBA verlor jeden Zugriff. Resultat: Bis zur 36. Minute marschierte die Mannschaft von Trainer Anton Gavel ungebremst per 22:0-Lauf zur 76:54 Führung gegen konsternierte Gastgeber.
Duell im Fokus: Es fiel an diesem Nachmittag schwer, ein Duell besonders herauszuheben, denn letztlich entschieden die Gäste unter dem Strich praktisch alle Vergleiche auf dem Parkett für sich. Die vermeintliche Überlegenheit auf den großen Positionen glichen die Ulmer mit Cleverness aus, die Guards wiederum stellten ihre Berliner Gegenüber immer wieder vor unlösbare Herausforderungen.
Zahlen, bitte: Exakt dieselbe Anzahl an Wurfversuchen aus dem Feld erarbeiteten sich beide Mannschaften; doch während ALBA von 62 Würfen nur 22 traf (35 Prozent), versenkte Ulm 33 (53 Prozent). So konnten die Gäste es auch verschmerzen, dass sie an der Freiwurflinie kleine Schwächen zeigten (12/19, 63 Prozent).
Meilensteine: Berlins Ben Lammers blockte zum 100. Mal einen gegnerischen Wurf in der easyCredit BBL.
Spieler der Partie: Aus einer starken Ulmer Mannschaft ragte einmal mehr Guard Yago Dos Santos heraus. Er kam in Berlin auf 24 Punkte und traf neun seiner 13 Würfe aus dem Feld.

Die Deutschen: Yanni Wetzell lief für ALBA erstmals mit deutschem Pass auf und kam auf vier Punkte. Erfolgreicher waren seine Teamkollegen Johannes Thiemann (elf Punkte) und Maodo Lo (zehn). Bei den Ulmern erzielte Karim Jallow neun Punkte und fünf Rebounds.
Am Rande der Bande: Berlin konnte Tamir Blatt wieder in der Rotation begrüßen, während Gabriele Procida, Marcus Eriksson und Yovel Zoosman aussetzten.
Sonstiges: Die Serie zwischen Berlin und Ulm läuft im 1-1-1-1-1-Format, da es Terminkollisionen mit anderen Veranstaltungen in den jeweiligen Spielstätten gibt. Alle anderen Viertelfinalserien folgen dem Modus 2-2-1.
Was wir im ersten Spiel gelernt haben: Der Weg zum möglichen vierten Titel in Folge wird für die Berliner kein einfacher sein! Gleich zum Auftakt hat Ulm bewiesen, dass mit der Mannschaft zu rechnen ist. Der Druck im zweiten Spiel am Mittwoch dürfte für das Team von Trainer Israel Gonzalez bereits groß sein. Bemerkenswert: In der zweiten Halbzeit kam ALBA nur noch auf 20 Punkte.
Wie geht’s weiter: Die zweite Partie findet am kommenden Mittwoch, 17. Mai, in Ulm statt (19 Uhr).
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.