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VorberichteWas bringt der überraschende Heimvorteil den ausgeruhten Münchener Favoriten gegen die heißen Ulmer Underdogs?

26. Mai 2023
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<p><strong>Status quo</strong>: Das Halbfinale zwischen dem FC Bayern München und ratiopharm ulm beinhaltet für beide Teams eine Überraschung. Zum einen hatten die Bayern sich seit Anfang April damit abgefunden, ohne Heimvorteil ins Playoff-Halbfinale zu gehen. Aber nachdem Ulm im Viertelfinale den Tabellenzweiten Berlin aus dem Weg geräumt hat, kann der Vizemeister nun im Halbfinale doch auf den Heimvorteil zählen. Und die Ulmer haben generell damit überrascht, dass sie als Siebter den Meister der vergangenen drei Jahre souverän ausgeschaltet haben, schließlich gingen die früheren vier Playoff-Serien gegen die Albatrosse alle verloren.</p>
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<p>Nach diesem Coup wittern die heiß gelaufenen Schwaben jetzt die große Chance auf einen noch größeren Wurf. Denn wie Berlin steckt den Münchenern eine strapaziöse EuroLeague-Saison in den Knochen und den Ulmern „nur“ eine 14 Spiele weniger umfassende EuroCup-Saison. Aber die Bayern konnten schon die letzten Punktspiele nutzen, um wichtige Leistungsträger zu schonen und stießen auch in ihrer Viertelfinalserie beim Sweep über Göttingen auf weniger Gegenwehr als die Ulmer, die auch am Mittwoch beim <a href="https://www.easycredit-bbl.de/spiele/d7ceb846-bd0b-46a9-b959-96623b3f4d99#boxscore">83:81</a> über Berlin noch einmal an ihr Limit gehen mussten. Zudem steht Trainer Andrea Trinchieri auch ohne die verletzten Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Othello Hunter immer noch ein Kader zur Verfügung, der tiefer ist als der von Anton Gavel.</p>
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Stand: FC Bayern München (3) - ratiopharm ulm (7) 0-0

Status quo: Das Halbfinale zwischen dem FC Bayern München und ratiopharm ulm beinhaltet für beide Teams eine Überraschung. Zum einen hatten die Bayern sich seit Anfang April damit abgefunden, ohne Heimvorteil ins Playoff-Halbfinale zu gehen. Aber nachdem Ulm im Viertelfinale den Tabellenzweiten Berlin aus dem Weg geräumt hat, kann der Vizemeister nun im Halbfinale doch auf den Heimvorteil zählen. Und die Ulmer haben generell damit überrascht, dass sie als Siebter den Meister der vergangenen drei Jahre souverän ausgeschaltet haben, schließlich gingen die früheren vier Playoff-Serien gegen die Albatrosse alle verloren.

Nach diesem Coup wittern die heiß gelaufenen Schwaben jetzt die große Chance auf einen noch größeren Wurf. Denn wie Berlin steckt den Münchenern eine strapaziöse EuroLeague-Saison in den Knochen und den Ulmern „nur“ eine 14 Spiele weniger umfassende EuroCup-Saison. Aber die Bayern konnten schon die letzten Punktspiele nutzen, um wichtige Leistungsträger zu schonen und stießen auch in ihrer Viertelfinalserie beim Sweep über Göttingen auf weniger Gegenwehr als die Ulmer, die auch am Mittwoch beim 83:81 über Berlin noch einmal an ihr Limit gehen mussten. Zudem steht Trainer Andrea Trinchieri auch ohne die verletzten Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Othello Hunter immer noch ein Kader zur Verfügung, der tiefer ist als der von Anton Gavel.

Was wir bisher gelernt haben: Die Bayern haben sich bei ihrem Sweep über Göttingen zwar schadlos gehalten, aber alle Siege waren letztlich Arbeitssiege. Die Ulmer spielten hingegen im Viertelfinale gegen Berlin – mit Ausnahme der zweiten Halbzeit des zweiten Spiels – über weite Phasen einen furiosen Basketball, der die Bayern-Defense deutlich mehr fordern wird als die Spielweise der Göttinger das tat. Und Ulm hat den Vorteil, bereits eine Serie gegen einen der Favoriten gespielt zu haben. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft scheint überragend zu sein. Der Erfolg über den Titelverteidiger könnte die Truppe noch stärker beflügeln. Auf der anderen Seite sind die Bayern natürlich gewarnt und dürften deshalb besser auf ihren Heimvorteil aufpassen als Berlin das getan hat.

Die historische Brisanz: München ist das letzte Team im Rennen, das bereits einen Meisterschafts-Stern auf dem Trikot hat. Bonn, Ulm und Ludwigsburg dagegen haben noch nie die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Nach 2009 hieß am Ende der Playoffs der Sieger immer Bamberg, Berlin oder Bayern (und selbst die Finals dominierten diese drei Klubs: Wird das Corona-Jahr mit dem Final-Turnier 2020 ausgeklammert, ist es das erste Mal seit der Saison 2011/12, dass nur einer dieser drei Vereine das Halbfinale erreicht). In dieser Saison, bestreitet– wenn überhaupt – in Bayern München nur einer dieser drei das Finale. Die Münchener standen in den letzten zwölf Jahren bis auf 2012 (im Aufstiegsjahr) und 2020 (beim Corona-Turnier) immer im Halbfinale, zogen sechsmal ins Finale ein und wurden 2014, 2018 und 2019 Meister. Aber auch Ulm stand im gleichen Zeitraum immerhin schon siebenmal im Halbfinale, zog aber nur 2012 und 2016 ins Finale ein, wo man dann jeweils an Bamberg scheiterte.

Duell im Fokus: Hier gibt es jede Menge interessante Duelle. Wir konzentrieren uns an erster Stelle auf zwei Aufbau-Center-Duos: Cash Winston und Freddie Gillespie gegen Yago dos Santos und Bruno Caboclo: Die beiden Münchener Europa-Rookies mit NBA-Erfahrung treffen auf Ulms brasilianisches Nationalspieler-Duo. Wobei dos Santos und Caboclo vor der Saison auch noch nicht großartig in Europa gespielt haben (Caboclo absolvierte 2021 ein paar Spiele für Limoges), aber natürlich mit ihrem Nationalteam viel Erfahrung in den internationalen FIBA-Wettkämpfen gesammelt haben. Bei München wurde darüber gesprochen, dass ohne Lucic, Rubit und Hunter viel Erfahrung fehlt. Nun können Winston, Gillespie und auch Backup-Fünfer Zylan Cheatham zeigen, dass sie das auffangen können. Bruno Caboclo war mit 62 Zählern, 19 Rebounds und acht Blocks der überragende Spieler gegen Berlin und warf bei einer Quote von 76 Prozent nur acht Würfe daneben. Werden Gillespie und Zylan Cheatham dem Brasilianer das Leben schwerer machen als die Berliner Big Men?

Weitere interessante Duelle wären auf der Zwei Andi Obst gegen Tommy Klepeisz (zwei Ausnahmeschützen, die auch den Ball bringen können) oder die Nationalspieler Niels Giffey und Karim Jallow, wobei sich Letzterer gerade schon mit Louis Olinde, also mit Giffeys Nachfolger in Berlin, ein ebenso sehenswertes wie physisches DBB-Duell geliefert hat.

Münchens X-Faktor: Nationalspieler Isaac Bonga. (Foto: Harry Langer)

Münchens X-Faktor: Nationalspieler Isaac Bonga war schon in den letzten Punktspielen (nach dem Ende der EuroLeague) neben Nick Weiler-Babb der konstanteste Münchener Spieler und auch in der Viertelfinalserie ein Schlüsselspieler für Andrea Trinchieri. Mit seiner Kombination aus Athletik und Größe kann er jede Position verteidigen und wäre mit dieser Qualität in der Serie gegen Ulm für die Bayern sowohl eine Option gegen Yago als auch gegen Caboclo.

Ulms X-Faktor: Philipp Herkenhoff hat sich nach einer fast einjährigen Verletzungspause seit April Schritt für Schritt wieder ins Spiel hineingetastet und pünktlich für das Halbfinale seine Form erreicht, die ihn vor seinem Kreuzbandriss auszeichnete. Am Mittwoch im vierten Viertelfinale gegen Berlin war der auf den Positionen vier und fünf einsetzbare Nationalspieler mit vier von fünf Dreiern beim Ulmer 83:81-Sieg sogar der Matchwinner. Er könnte gegen München auch auf den drei Jahre älteren Niklas Wimberg treffen, mit dem ihn auch abseits der Spielposition etwas verbindet: Wimberg wurde in Oldenburg ausgebildet, Herkenhoff um die Ecke in Quakenbrück und Vechta.

Zahlen, bitte: Ulm hat Berlin in der Serie durchschnittlich zu 18,8 Ballverlusten gezwungen und sich dabei pro Partie 10,5 Steals gegriffen. Luft nach oben haben die Ulmer hingegen bei den Rebounds, wo sie gegen Berlin nur 29,8 pro Spiel einsammelten. Die Bayern kamen gegen Göttingen auf im Schnitt 37,3 Rebounds. Auch unser Experte Stefan Koch macht in der aktuellen Ausgabe seiner Kolumne "Koch Nachschlag" die Rebounds als die größte Problemzone im Ulmer Spiel aus.

Alte Bekannte: Der gebürtige Münchener Karim Jallow wurde bei den Bayern groß, wo er von 2015 bis 2018 seine ersten 39 BBL-Einsätze an der Seite seines heutigen Trainers Anton Gavel spielte. 2018 trennten sich die Wege: Gavel beendete seine aktive Karriere, Jallow wurde von den Bayern nach Ludwigsburg ausgeliehen. Seit 2021 spielt der Nationalspieler für Ulm. Andreas Obst kehrte 2019 nach einer Saison für den spanischen Erstligisten Obradoiro in die easyCredit BBL zurück und empfahl sich von 2019 bis 2021 mit starken Leistungen in Ulm für einen Wechsel zum Münchener Europaligisten.

Anton Gavel feiert nach dem Pokalsieg 2018. (Foto: Ulf Duda)

Die Trainer: Anton Gavel ist in seinem ersten Jahr als BBL-Headcoach ins Halbfinale vorgedrungen (ebenso wie Ludwigsburgs Josh King jetzt auch und Berlins Israel Gonzalez 2022), aber ihm gegenüber steht nun in Andrea Trinchieri einer der erfahrensten Cheftrainer Europas, der mit Bamberg drei Mal Deutscher Meister war, mit den Bayern aber diesen Titel noch nicht gewinnen konnte. Wenn die Stationen von Trinchieri und Gavel verglichen werden, ist es fast erstaunlich, dass sie noch nie zusammengearbeitet haben: Trinchieri war vier Jahre in Bamberg und ist seit drei Jahren in München, Gavel war fünf Jahre in Bamberg und vier Jahre in München, wo er 2018 zum Abschluss seiner aktiven Karriere das Double gewann.

Die Saisonduelle: Beide Duelle in dieser Spielzeit gingen an die Bayern. Am ersten Spieltag setzte sich die Trinchieri-Truppe mit 87:80 durch (Highlights). Cassius Winston legte 25 Punkte, sechs Rebounds und fünf Assists auf. Das Rückspiel Anfang April war mit 77:59 eine eindeutigere Angelegenheit, unter anderem weil Nationalspieler Isaac Bonga (18 Punkte und 14 Rebounds) ein beachtliches Double-Double beisteuerte.

Ewige Bilanz: Es mausert sich so langsam zur Story dieser Playoffs, denn auch Ulm und München sind bislang noch nie in den Playoffs aufeinandergetroffen (wie auch Bonn-Chemnitz, Oldenburg-Ludwigsburg, München-Göttingen und nun Bonn-Ludwigsburg). Von den bislang gegeneinander absolvierten 30 Punkt- und Pokalspielen haben die Münchener 20 Duelle für sich entschieden.

Die größten Siege: Dreimal trafen sich beide Clubs bereits im Pokal-Halbfinale: (2014, 2018 und 2021), beim ersten Mal setzten sich die Schwaben durch, danach zweimal die Bajuwaren.

Meilensteine: Nick Weiler-Babb fehlen auf Münchener Seite noch vier Rebounds bis 500, Niels Giffey noch zwei Offensiv-Rebounds bis 250 und Paul Zipser noch zwei Dreier bis 200.

Am Rande der Bande: Anton Gavel beklagt (bis auf den Langzeitverletzten Sagaba Konate) in seinem Team keine Verletzungen, beschränkte sich aber gegen Berlin auf eine Zehner-Rotation. Andrea Trinchieri bestritt (ohne die Langzeitverletzten Lucic, Rubit und Hunter sowie ohne die im Viertelfinale nicht eingesetzten Paul Zipser und DJ Seeley) die drei Spiele gegen Göttingen mit einer Elfer-Rotation.

Fernsehen / Livestream: Bei MAGENTA SPORT kommentiert Benni Zander das Spiel ab 17:45 Uhr. Denis Wucherer ist Experte und Jan Lüdeke führt die Field-Interviews. Es gibt alle Partien in HD – live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: FC Bayern München vs. ratiopharm ulm hier auf sportwetten.de.