Der deutsche Meister ratiopharm ulm bleibt im BBL Pokal im Rennen und zieht durch einen knappen 76:72-Auswärtserfolg bei den Würzburg Baskets in die Runde der letzten acht Mannschaften ein. Nach einer langen EuroCup-Reise nach Gran Canaria zeigt das Team von Anton Gavel eine über weite Strecken starke Leistung, muss in der Schlussphase aber nochmal zittern. Am Ende macht Topscorer LJ Figueroa den Unterschied.
Spielverlauf und Wendepunkt: In der Schlussminute hatte Würzburg tatsächlich noch zwei Mal die Chance, das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen. Nachdem man über weite Strecken der Partie teils zweistellig im Hintertreffen lag, glich der überragende Zach Seljaas 61 Sekunden vor Ende an der Freiwurflinie aus (71:71).
Als Tommy Klepeisz im Gegenzug einen Freiwurf liegen ließ bebte die Turnhölle, doch Javon Bess verfehlte einen Mitteldistanzwurf und auch Seljaas konnte nach erkämpftem Offensiv-Rebound keinen Wurf mehr anbringen. Karim Jallow stibitzte sich die Kugel und spielte LJ Figuero frei, der sich den Korbleger nicht mehr nehmen ließ und Ulm doch auf der Siegerstraße hielt.
Bitter für Würzburg, das nach einem guten Start in die Partie (14:9; 5. Minute), doch zunehmend ins Hintertreffen geriet, aber niemals aufgab und immer weiter kämpfte. Ulm setzte sich bis auf 14 Punkte ab (56:42; 26. Minute), konnte einen Würzburger Lauf im Schlussviertel aber nur schwer bremsen. Am Ende können sie die Ulmer bei LJ Figueroa bedanken, dass man weiter im Rennen um den Pokal-Titel sein darf.
Duell im Fokus: Die beiden Forwards Zach Seljaas und LJ Figueroa lieferten sich ein packendes Duell. Würzburgs Neuzugang ackerte an beiden Enden des Feldes und legte mit 15 Punkten und 15 Rebounds ein Monster-Double-Double auf. Seine überragende Leistung krönte der Fokuhilha-Träger mit je vier Assists und Steals. Sein Pendant auf Ulmer Seite war mit 19 Zählern Topscorer des Abends und vor allem während der Crunchtime zur Stelle.

Zahlen, bitte: 46:32! Die Würzburg Baskets griffen sich 14 Rebounds mehr als der Deutsche Meister und sicherten sich so 13 Würfe mehr auf den gegnerischen Korb. Dieses Übergewicht konnten Livingston und Co. aber nicht ganz ausnutzen, da die Trefferquote aus dem Feld mit nur 38 Prozent eher dürftig ausfiel. Ulm traf mit 46,6 Prozent deutlich sicherer und konnte so das Rebound-Defizit gerade noch kaschieren.
Die Deutschen: Max Ugrai und Tommy Klepeisz scorten als einzige Deutsche mit je zehn Punkten zweistellig. Karim Jallow kam auf neun, Nico Bretzel auf acht Punkte.
Wie geht’s weiter: Ulm hat direkt die nächste Aufgabe im EuroCup vor der Brust, denn bereits am Dienstag gastiert der litauische Vertreter Lietkabelis Panaevezys an der Donau. In der BBL reist man am kommenden Wochenende nach Hamburg.
Die Würzburg Baskets empfangen am Samstag die Basketball Löwen Braunschweig zum vierten Bundesliga-Spieltag in der Turnhölle.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.