Trotz massiver Verletzungssorgen gewinnen die NINERS Chemnitz das Ost-Derby in der easyCredit BBL gegen ein ebenfalls ersatzgeschwächtes Team aus Weißenfels. Der SYNTAINICS MBC steht durch die 65:74-Niederlage weiter sieglos am Tabellenende, während sich Chemnitz mit dem vierten Sieg aus den ersten fünf Saisonspielen im oberen Drittel des Tableaus festsetzt. Jeff Garrett ist mit 18 Punkten und 16 Rebounds der überragende Akteur des Tages.
Spielverlauf und Wendepunkt: „Sieben auf einen Streich“ prangte es auf einem riesigen Banner über der Gegentribüne in der Messehalle Chemnitz. Die Fans waren mehr als heiß auf den siebten Derby-Sieg in Serie gegen den großen Rivalen aus Weißenfels, dem SYNTAINICS MBC. Trotz lautstarken Supports von den Rängen kamen beide Teams nur sehr langsam in Fahrt und taten sich besonders im Angriff lange schwer. Chemnitz, das auf seine beiden Topscorer Kevin Yebo und Kaza Kajami-Keane verzichten musste, leistete sich zahlreiche Ballverluste, die der MBC im Verlauf der ersten Halbzeit immer besser zu nutzen wusste.
So richtig absetzen konnten sich die Wölfe, bei denen vor allem Youngster Ralph Hounnou frech aufspielte aber nicht, zu schwach war die Quote von außen. So wurden beim Stand von 31:33 aus Sicht der Heimmannschaft die Seiten gewechselt. Nach Wiederbeginn setzte sich Weißenfels durch einige Layups aus dem Fastbreak zunächst auf fünf Punkte ab, doch Chemnitz hatte in Person von DeAndre Landsdowne die passenden Antworten und ging prompt wieder in Führung (45:42; 26. Minute).
Mit einem krachendem Dunking war es wieder Landsdowne, der den Chemnitzer Lauf auf 16:2 ausbaute und sein Team gegen des dritten Viertels auf die Siegerstraße führte. Weißenfels warf zwar weiterhin alles in die Waagschale, schaffte es aber nicht mehr, den Rückstand zu verkürzen.

Duell im Fokus: Im Fokus standen weniger einzelne Spieler-Duelle, sondern vielmehr, welches Team mit der kleinen Rotation besser zurecht kommen würde. Beide Coaches musste auf wichtige Akteure verzichten und vertrauten im Endeffekt auf sieben (Chemnitz) bzw. acht Spieler. Rodrigo Pastore holte mit Elijah Ifejeh einen Debütanten in seinen Erstliga-Kader. Der 26-jährige Kanadier war von den Niners vor der Saison primär für die Zweitvertretung verpflichtet worden. In seinem ersten Spiel in der deutschen Beletage kam Ifejeh auf zwei Rebounds in elf Minuten. Für Weißenfels sprang Ralph Hounnou, der bislang mit durchschnittlich gut fünf Minuten pro Spiel eine sehr kleine Rolle spielte, in die Bresche und zeigte mit acht Punkten in elf Minuten eine ansprechende Leistung.
Zahlen, bitte: 13,8 Ballverluste leisten sich die Niners im Schnitt bisher in dieser Saison. Im Derby war der Saisonschnitt schon fast zur Halbzeit erreicht: 13 Turnover ermöglichten Weißenfels insgesamt neun Abschlüsse mehr. „Das hatte bisher nichts mit Niners-Basketball zu tun“, konstatierte Geschäftsführer Steffen Herold im Halbzeit-Interview bei Dyn. Die Niners-Akteure schienen die Worte ihres Chefs gehört zu haben, denn die Anzahl der Ballverluste ging im zweiten Durchgang rapide nach unten und der Ball wurde deutlich besser geteilt. Während die Niners zulegten, ging beim MBC offensiv weiter sehr wenig: Mit einer Dreierquote von 8,7 Prozent (2/23 Dreier) ist es einfach schwierig ein Spiel zu gewinnen.
Meilensteine: John Bryant bleibt BBL-Legende Chris Ensminger auf den Fersen, was Rang 4 in der ewigen Bestliste der getroffenen Würfe aus dem Feld angeht. Der ehemalige Bonner steht bei 2057 Treffern, Bryant hat aktuell 2055 versenkte Würfe zu Buche stehen. Im nächsten Spiel gegen Göttingen könnte der Ex-MVP als endgültig zum Überholmanöver ansetzen.
Spieler der Partie: DeAndre Landsdowne und Jeff Garrett! Das Chemnitzer Duo kam jeweils auf 18 Punkte. Garrett griff sich zudem 16 Rebounds, Landsdowne läutete in der zweiten Hälfte mit seiner Energie die Wende im Spiel ein.
Am Rande der Bande: … ein ganzes Chemnitzer Lazarett. Neben dem länger ausfallenden Dominic Lockhart fehlten kurzfristig die beiden Topscorer Kevin Yebo und Kaza-Kajami Keane. Bei den Wölfen musste Stephon Jelks angeschlagen zuschauen.
Wie geht’s weiter: Chemnitz hat jetzt vier Auswärtsspiele in Serie vor der Brust: Unter der Woche trifft man im FIBA Europe Cup auf den Bosch, dann geht es nach Würzburg, zu Peja in den Kosovo und am 12. November nach Tübingen. Der MBC hat die gesamte Woche Zeit, um sich auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag gegen die BG Göttingen vorzubereiten.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.