Die Siegesserie der Würzburg Baskets hält: Mit starken Nerven zwingen sie die Tigers Tübingen in die Verlängerung und haben dann den Mann des Abends in ihren Reihen. Otis Livingston, der sich mit Jhivvan Jackson ein heisses Duell unter Topscorern liefert und die meisten Punkte in einem Spiel seit 21 Jahren auflegt.
Spielverlauf: Das erste Viertel endete mit 19:19. Und das zweite begann mit einem 8:0-Lauf für Tübingen: Jhivvan Jackson bediente Kriss Helmanis zum Korbleger und schoss selbst zwei erfolgreiche Dreier zum 27:19 hinterher (zwölfte Minute). Der Spielfluss nahm auf beiden Seiten dann etwas ab, doch Würzburg kämpfte sich mit starker Defensive ran. 27 Sekunden vor der Halbzeit ließ Isaiah Washington die Chance auf den Ausgleich allerdings an der Freiwurflinie liegen und als Javon Master erhöhte per Korbleger wieder auf 41:39 für die Tigers.
Mitte des dritten Viertels setzte sich Tübingen mit einem 7:0-Lauf erneut etwas ab (61:54, 27.), doch auch diesen Rückstand verkürzten die Gäste bis zum Schlussabschnitt auf drei Punkte (62:65). Jhivvan Jackson baute mit fünf Punkten in Serie die Führung zwar erneut auf sieben Punkte aus (74:67, 34.), doch die hielt nicht ewig: Denn knapp 90 Sekunden vor Schluss versenkte Otis Livingston einen Dreier zum 85:86. Und kurz danach versenkte er auch zwei Freiwürfe zum Ausgleich (87:87). Tübingen hatte die Chance auf den Sieg, aber Jimmy Boeheim wurde unsanft von Owen Klassen abgebaut - Overtime!
In der war es ein klassischer offensiver Schlagabtausch: Dreier für Tübingen hier, Dreipunkt-Spiel von Würzburg dort. Und zum Schluss hatten die beiden Hauptakteure wieder den Ball in der Hand: Otis Livingston schoss Würzburg 36 Sekunden vor der Sirene per Dreier mit 101:99 in Führung, doch Jackson verpasste den Ausgleich. Anschließend musste Tübingen foulen und Livingston machte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen der Sieg klar.
Duell im Fokus: Die beiden Aufbauspieler Jhivvan Jackson und Otis Livingston lieferten sich das im Vorbericht versprochene Duell der Topscorer. Jackson verpasste mit 31 Punkten nur knapp seine persönliche Bestleistung (von 32 Punkten). Dafür versenkte er sieben seiner acht Dreier (keine neue persönliche Bestleistung!) und verteilte noch vier Vorlagen. Aber auf der Gegenseite drehte einer noch ein wenig mehr auf.
Spieler der Partie: Livingston rettete Würzburg offensiv in die Verlängerung und schoss sie dort auch zum Sieg. Mit 42 Punkten schrieb er sich eine neue persönliche Bestleistung in die Statistik und stellte damit einen neuen Saisonrekord auf, da er die 35 Punkte von Göttingens Umoja Gibson übertraf. Und historisch gesehen waren die 42 Zähler die höchste Punkteausbeute eines einzelnen BBL-Spielers seit 21 Jahren.

Zahlen, bitte: Wie knapp das Spiel war, belegen 14 Führungswechsel und ein neunmalig ausgeglichener Spielstand. Dazu präsentierte Tübingen gutes Teamspiel. 30 Assists verteilten die Tigers, Würzburg zeigte sich mit 16 etwas weniger teamorientiert.
Die Deutschen: Mateo Seric war mit neun Punkten und acht Rebounds auf Weg zum Double Double. Christoph Philips gab nach über drei Monaten Verletzungspause sein Comeback und stand gut sieben auf dem Feld. Collin Welp kratzte mit 14 Punkten an seiner persönlichen Bestleistung in der Bundesliga.
Am Rande der Bande: Würzburgs Zachary Seljaas fehlte weiterhin mit einer Verletzung. Bei Tübingen gab es noch mehr Ausfälle, denn unter der Woche gab es gleich drei Trainingsausfälle: Georgios Kalaitzakis hat sich den Finger gebrochen, Daniel Keppeler ist umgeknickt und Till Jönke wurde im Training die Nase gebrochen.
Wie geht's weiter: Für die Tigers Tübingen stehen zum Ende der Hinrunde beim SYNTAINICS MBC und gegen die BG Göttingen zwei direkte Duelle im Abstiegskampf an. Für die Würzburg Baskets gibt es zwischen Hin- und Rückspiel gegen ALBA BERLIN (16. und 18. Spieltag) noch eine Auswärtsfahrt zu den ROSTOCK SEAWOLVES.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.