Die Hakro Merlins Crailsheim haben am 34. Spieltag der easycredit BBL ihr Heimspiel mit 83:103 gegen ALBA BERLIN verloren. Die Schwaben sind im letzten Viertel bis auf drei Punkte dran, müssen dann aber einen 0:17-Lauf hinnehmen. Durch die Niederlage stehen die Zauberer als Tabellen-17. und somit zweiter Absteiger nach den Tigers Tübingen fest.
Spielverlauf und Wendepunkt: Berlin begann das Spiel nach dem Comeback-Erfolg vom vergangenen Freitag gegen den FC Bayern Basketball ohne die angeschlagenen Johannes Thiemann und Sterling Brown, erwischten aber mit fünf schnellen Punkten aber den besseren Start. Als Mitte des ersten Viertels der Merlins-Rückstand erstmals zweistellig war, bat Jussi Laakso sein Team zur Auszeit und sorgte dafür, dass die defensive Intensität hochgefahren wurde. So richtig zu greifen bekamen die Zauberer ALBA aber nicht, denn die Berliner erspielten sich weiter freie Abschlüsse oder zogen Fouls, um an die Freiwurflinie zu kommen.
Erst mit der Einwechslung von Rene Kindzeka ging ein kleiner Ruck durch die Merlins-Mannschaft. Der flinke Guard netzte zwei Dreier und brachte sein Team wieder in Schlagdistanz und Keandre Cook nutzte das Momentum, um ebenfalls per Dreier die Führung zu erzielen (33:32; 15. Minute). Beendet wurde die Halbzeit aber mit einem 8:0-Lauf von Berlin, der den 49:43-Pausenstand herstellte. Wie schon im ersten Viertel brauchte Crailsheim nach Wiederbeginn etwas, um seinen Rhythmus wiederzufinden. Nachdem der Rückstand zwischenzeitlich wieder in den zweistelligen Bereich angewachsen war, liefen Stuckey erneut hinterher, gaben aber zu keiner Sekunde auf.
Im Schlussviertel verkürzten die Merlins zwischenzeitlich auf drei Punkte (83:86), das Publikum hielt es längst nicht mehr auf ihren Sitzen. So richtig umstoßen konnte Crailsheim den berühmt berüchtigten Bock aber nicht mehr, ALBA kam in Person von Martin Hermannsson immer wieder zu relativ einfachen Punkten. Crailsheim konnte nichts mehr zusetzen und kassierte in der Schlussphase sogar einen 0:17-Lauf, was den Abstieg endgültig besiegelte.
Duell im Fokus: Keandre Cook ist als starker Scorer bekannt und machte seinem Ruf mit 16 Punkten allein in der ersten Halbzeit alle Ehre. Er lieferte sich auf der Flügelposition ein spannendes Duell mit Malte Delow, der auch immer wieder seine offensive Qualität aufblitzen ließ. Am Ende waren 25 Cook-Punkte aber nicht genug, um den bitter nötigen Sieg einzufahren. Delow zeigte mit elf Punkten, vier Rebounds und fünf Assists eine starke Allround-Performance.

Zahlen, bitte: Dass Crailsheim zu den schwächsten Offensiven der Liga (81,2 Punkte pro Spiel) gehört oder sich durchschnittlich 16,6 Ballverluste leistet, sind Fakten, die nach 33 Spieltagen natürlich Aussagekraft haben, in einem do-or-die-Spiel aber nur eine untergeordnete Rolle spielen sollten. Dass es am Ende wieder 103 kassierte Punkte waren, passte irgendwie dann doch zum Gesamtbild, dass die Merlins in dieser Saison abgaben.
Spieler des Spiels: 16 Punkte, 13 Rebounds, drei Assists! Justin Bean hatte richtig Lust und war der effektivste Spieler auf dem Parkett. Auch sein +/- - Wert von 27 war absoluter Topwert!
Am Rande der Bande: ALBA musste neben den Langzeitverletzten Matteo Spagnolo, Ziga Samar und Gabriele Procida auch auf Sterling Brown verzichten. Johannes Thiemann musste zudem mit Rückenproblemen passen.
Wie gehts weiter: Für die HAKRO Merlins ist die Saison mit dem bitteren Abstieg beednet, während ALBA auf seinen Gegner in der ersten Playoff-Runde wartet. Die Berliner treffen auf den Sieger der PlayIn-Partie zwischen Bonn und Ludwigsburg und haben dabei zunächst Heimrecht.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem YouTube-Kanal von Dyn.