Status Quo: easyCredit BBL, Alaaf! Jetzt wird’s räderdoll und spannend zugleich. Die ROSTOCK SEAWOLVES (10:9 Siege) haben als Neunter bereits jetzt einen Sieg mehr als in der gesamten vergangenen Saison. Aber auch an der Ostseeküste gibt es Sorgen, denn in Robin Amaize fällt nicht nur der Kapitän, sondern auch der beste deutsche Scorer der Liga mit einem Handbruch die restliche Saison aus. In der FIBA-Pause wurde dafür als Ersatz der US-Flügelspieler Pedro Bradshaw aus der australischen Liga losgeeist (Klub-PM). Die gastgebenden Telekom Baskets Bonn indes rangieren auf Platz 15 (8-11) und hoffen nach zuletzt fünf Pleiten in Serie darauf, dass der Aschermittwoch nicht schon verfrüht auf dem Hardtberg aufschlägt.
Die besondere Brisanz: Das Karnevalsspiel ist in Bonn immer einer der Höhepunkte der Saison, bei dem es auch um viel Spaß geht – und in der Gegenwart um die sportliche Kehrtwende. Die fünf Niederlagen vor dem FIBA-Fenster sind ligaweit die zweitlängste Serie von Misserfolgen. Es sind für den Finalisten von 2023 zwar nur zwei Siege Rückstand auf die direkten Playoff-Ränge, aber nachdem der neue Headcoach Marko Stankovic zweieinhalb Wochen ohne Pflichtspiel hatte, um sein Team auf seine Linie einzustellen, muss jetzt geliefert werden.
Das Hinspiel: Am 10. November des vergangenen Jahres gewann Bonn in Rostock mit 69:64, da die Rheinländer im dritten Viertel mit 25:9 an beiden Enden des Feldes ordentlich ablieferten.
Duell im Fokus: In Bonn und Rostock ist der teaminterne Topscorer jeweils ein US-Guard – aber mit Herkunft und genereller Positionszuordnung hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Darius McGhee ist ein nur 1,75 Meter kleiner Aufbau, der in seinem ersten Jahr in Europa im Schnitt 17,5 Punkte und 5,1 Assists, aber eben auch 2,8 Turnover liefert und die magentafarbenen Fans häufig verzückt, aber auch immer mal wieder wegen Leichtsinn verzweifeln lässt. Rostocks Bryce Hamilton ist ein klassischer Shooting Guard, der in 15 seiner bisher 19 Saisonspiele zweistellig gepunktet und ligaweit hinter Würzburgs Jhivvan Jackson (122) die zweitmeisten Feldkörbe erzielt hat (119).
Award-Kandidaten: McGhee hat bereits 44 Punkte und einmal zwölf Dreier genetzt, Hamilton hat in Berlin 37 Zähler aufgelegt – aber sind sie eigentlich auch Anwärter auf die Auszeichnung als bester Offensivspieler der Liga? Darüber lässt sich vor, während und nach dem Spiel bei lecker Kamelle trefflich diskutieren.
Zahlen, bitte: Rostock hat bisher die meisten Fouls begangen, satte 24,2 im Schnitt, aber vielleicht werden es in dieser Partie weniger, denn die Bonner haben bisher dem Drive zum Korb eher den Wurf aus der Distanz vorgezogen: 31,6 Dreierversuche pro Spiel sind Ligabestwert.
Die ewige Bilanz: Von sechs gespielten Partien konnte Bonn bislang deren fünf für sich entscheiden.
M/W/D - German Basketball is mad sexy: Da die Telekom Baskets 2023 die Champions League gewonnen haben, können die Bonner Fans hoffentlich verschmerzen, dass wir beim Thema Vereinsjubiläum mal wieder darauf hinweisen, dass der Club in eben jenen 30 Jahren sechsmal im BBL-Finale und dreimal im Pokalfinale stand, aber keinen nationalen Titel gewonnen hat – und das ist bestimmt einzigartig und damit ja auch irgendwie … mad sexy!
Bewegte Bilder: 30 Jahre Telekom Baskets Bonn! Aus diesem Anlass blickt die Doku „Heimat und Herzblut“ in vier Folgen auf die Vereinsgeschichte. Hier der erste Teil …
Alte Bekannte: Rostocks Philipp Hartwich und Bonns Bodie Hume gingen 2023/2024 gemeinsam für Göttingen auf Punktejagd.
Im Blick der Bundestrainer: Bonns Thomas Kennedy war für sein Land unterwegs. Bei der etwas überraschenden 65:74-Pleite Kanadas gegen die Dominikanische Republik kam Kennedy auf zehn Punkte und drei Rebounds. Rihards Lomazs war mit Lettland unterwegs.
An Rande der Bande: Bonns Angelo Allegri wird wegen seiner Knieverletzung wohl noch ausfallen. Bei Rostock ist neben Amaize auch Till Gloger nicht mehr dabei, der vor dem FIBA-Fenster nach Neuseeland gewechselt ist.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, den 01.03.2025, ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Als Kommentatoren-Prinz vom Hardtberg ist Henning Kuhl im Einsatz.
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