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Home/Newscenter/Das dramatische fünfte Finale: Beide Mannschaften zeigen ihre mentale Klasse

Kochs NachschlagDas dramatische fünfte Finale: Beide Mannschaften zeigen ihre mentale Klasse

27. Juni 2025
Gratulation an den FC Bayern München Basketball zur siebten Deutschen Meisterschaft, Gratulation an ratiopharm ulm zur Vizemeisterschaft und zu einer großartigen Spielzeit, die in einer Finalserie mündete, in der die Uuulmer dem Favoriten alles abverlangten. Eingebettet in eine unfassbare Dramatik stellten die Teams in der letzten Begegnung der Saison einmal mehr ihre großen mentalen Qualitäten unter Beweis. Deshalb ziehe ich vor den Spielern und Coaches beider Finalisten mit Hochachtung meinen Hut!

Gratulation an den FC Bayern München Basketball zur siebten Deutschen Meisterschaft, Gratulation an ratiopharm ulm zur Vizemeisterschaft und zu einer großartigen Spielzeit, die in einer Finalserie mündete, in der die Uuulmer dem Favoriten alles abverlangten. Eingebettet in eine unfassbare Dramatik stellten die Teams in der letzten Begegnung der Saison einmal mehr ihre großen mentalen Qualitäten unter Beweis. Deshalb ziehe ich vor den Spielern und Coaches beider Finalisten mit Hochachtung meinen Hut!

Die erste Halbzeit

Bei den direkten Duellen gab es zum Start des Spiels wie erwartet keine Veränderungen, Ulm verteidigte erneut mit Tobias Jensen gegen Andi Obst und Justinian Jessup gegen Vladimir Lucic, während es die Bayern wieder umgekehrt angingen. Ansonsten hieß es Nick Weiler-Babb gegen Ben Saraf, Jack White gegen Karim Jallow und Devin Booker gegen Marcio Santos. Vor der Begegnung lag die Vermutung nahe, dass Basketball mehr gearbeitet als gespielt werden würde. Das sah im ersten Viertel aber ganz anders aus. Ulm spielte gut, trat defensiv aggressiver als in der vierten Partie auf und attackierte offensiv die Zone viel konsequenter. Die Bayern agierten jedoch noch besser. Bis in die Mitte des zweiten Abschnitts lief der Motor auf allen Zylindern, weil jeder eingesetzte Spieler bis dahin eine gute Leistung abgerufen hatte. Die größte Führung des Titelverteidigers betrug 17 Zähler und war auch in dieser Höhe verdient.

Nach dem 47:30 durch Weiler-Babb zweieinhalb Minuten vor der Halbzeitsirene schienen die Gastgeber die komplette Kontrolle erlangt zu haben. Aber genau in diesem Moment zeigten die Ulmer ihre Mentalität. Sie verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf sieben Punkte. Sinnbildlich für ihre Energie stand der Fast-Break-Drive, mit dem Nate Hinton das 48:41 markierte.

Die zweite Halbzeit

Nach dem Wechsel begannen die Gäste überraschend mit Jensen als Point Guard und beorderten Hinton und Nicolas Bretzel in die Startformation. Ulm hatte längst Blut geleckt und blieb dran. Aber die Bayern verteidigten zunächst ihren Vorsprung und gingen mit einem 65:61 in den Schlussabschnitt.

Dort traf Nelson Weidemann sieben Minuten vor dem Ende einen tiefen Dreier zur Ulmer Führung (65:66). Spätestens zu diesem Zeitpunkt lastete ein immenser Druck auf den Münchnern. Wie hoch er war, erkennt man daran, dass auf die Auszeit von Gordon Herbert, die eigentlich zur Beruhigung dienen sollte, zwei Ballverluste folgten. Die Bayern steckten sie weg und unterstrichen damit und danach ihre mentalen Qualitäten, die sie sich in unzähligen Schlachten erworben haben. Weltmeister Johannes Voigtmann traf in der Schlussphase zwei wichtige Dreier, aber als Ulm 34 Sekunden vor dem Ende noch einmal in Ballbesitz kam, betrug die Münchner Führung nur zwei Punkte. Ty Harrelson entschied sich zur Auszeit, und damit war klar, dass die Ulmer den Einwurf ins Vorfeld verlegen würden, um einen schnellen Abschluss zu nehmen; mit dem Ziel, in der verbleibenden Spielzeit zwei Angriffe gegenüber einem der Münchner zu haben. Die Rechnung ging nicht auf. Jessup verwarf einen schweren Dreier, und die Bayern sicherten sich das Spiel trotz eines Zitterhändchens an der Freiwurflinie.

Die Münchner Protagonisten

Der angeschlagene Devin Booker legte mit 19 Punkten und einer starken Wurfquote den Grundstein für sein Team. Joe Voigtmann war in den entscheidenden Momenten zur Stelle und zeigte eine starke Allroundvorstellung mit 13 Punkten, sechs Rebounds und drei Assists. Shabazz Napier steuerte 15 Punkte bei und wurde zurecht als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Nick Weiler-Babb, bei dem in den Playoffs häufig der Rhythmus fehlte, steigerte sich zum richtigen Zeitpunkt und lieferte neben seiner starken Verteidigung sechs Rebounds und neun Assists.

Die Ulmer Protagonisten

Karim Jallow spielte mit 22 Punkten und 13 Rebounds überragend. Tobias Jensen agierte auf höchstem Niveau abgeklärt und fehlerfrei (zehn Punkte, sieben Rebounds, fünf Assists). Spieler wie Nelson Weidemann, Nate Hinton und Nicolas Bretzel erfüllten ihre Rollen und brachten Energie. Aber in Justinian Jessup und Alfonso Plummer trafen die beiden wichtigsten Distanzwerfer nur zwei von 15 Dreierversuchen. Dazu fehlte Noa Essengue wegen des NBA-Drafts, und Ben Saraf, der sich entschieden hatte, nicht nach New York zu fliegen, war wie im Spiel zuvor nur ein Schatten seiner selbst. Der ganze Wirbel war verständlicherweise nicht spurlos an dem 19-Jährigen vorbeigegangen.

Kochs Nachschlag

Der Nachschlag besteht dieses Mal aus dem Hinweis auf zwei weitere Kolumnen. Am Samstag werde ich mich noch einmal ausführlich mit den Bayern befassen und am Montag mit den Ulmern. Bis dahin!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Im Podcast "Talkin‘ Basketball", der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, sprechen er und Oliver Dütschke regelmäßig mit Protagonisten aus der deutschen Basketballszene. Seine Kolumne zum BBL-Geschehen findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".