Status Quo: Die Veolia Towers Hamburg zählen neben Oldenburg und den Schlusslichtern Frankfurt und Göttingen mit einer Bilanz von drei Siegen und neun Niederlagen zu den auswärtsschwächsten Teams in der easyCredit BBL. Aber auch Bonn war in dieser Saison (außer in der närrischen Zeit) schon für viele Clubs eine Reise wert. Neben den Telekom Baskets (5-6 Siege auf dem Hardtberg) weisen in der easyCredit BBL nur Frankfurt und Göttingen eine negative Heimbilanz auf. Allerdings: Nach der Trennung von Trainer Roel Moors gewannen die Rheinländer zwei ihrer letzten drei letzten Heimspiele gegen Rostock (im Karnevalsspiel) und Bamberg. Wird der Telekom Dome unter dem neuen Headcoach Marko Stankovic womöglich wieder zu der Festung, die sie einmal war?
Die besondere Brisanz: Vor dreißig Jahren (am 20. März 1995) wurden die Telekom Baskets gegründet und feiern diesen Jahrestag am Samstag schon am Nachmittag mit vielen Gästen aus der Baskets-Geschichte. Das sich am Abend anschließende „Jubiläumsspiel“ gegen die Veolia Towers Hamburg könnte dann nicht brisanter sein. Beide Teams rangieren nach bisher sehr wechselhaftem Saisonverlauf gleichauf mit den kriselnden MHP RIESEN Ludwigsburg und ALBA Berlin sowie den angeschlagenen ROSTOCK SEAWOLVES (alle je 11-12 Siege) auf den Tabellenplätzen zehn bis 14. Zur Erinnerung: Nur die ersten zehn Klubs erreichen die Playoffs, bzw. die Play-Ins!
Das Hinspiel: … entschieden die Nordlichter mit 91:84 für sich, wobei sie in der zweiten Hälfte mit 52 erzielten Punkten ein erfolgreiches Comeback feierten.
Duell im Fokus: Darius McGhee (17,0 PPG) und Brae Ivey (16,0 PPG) sind vor allem durch ihre Gefährlichkeit an der Dreierlinie die Topscorer ihrer Teams. Die effektivsten Spieler sind indes der Bonner Center Thomas Kennedy (10,7 PPG und 7,1 RPG) und sein Hamburger Gegenüber Kur Kuath (11,5 PPG und 7,0 RPG), die uns am Samstag auch in der Zone ein spektakuläres Duell bescheren. Beide fügen sich mit ihrer Athletik und Beweglichkeit perfekt ins schnelle Spiel ihrer Mannschaften ein. Während der kanadische Nationalcenter im Bonner Trikot vor allem aus dem Pick-and-Roll heraus korbgefährlich abschließt, springt Hamburgs südsudanesischer Nationalcenter für Alley-Oops noch ein paar Zentimeter höher und zählt mit 1,6 Blocks zu den besten Shotblockern in der Liga.

Zahlen, bitte: Bonn mit 76,3 Ballbesitzen pro Spiel und Hamburg (75,4) weisen in der Liga hinter Oldenburg und Göttingen die höchste Pace der Liga auf. Die Pace-Statistik ist zwiespältig: Je mehr Angriffe ein Team hat, desto höher sind die Pace und das Spieltempo. Eine hohe Pace entsteht durch vergleichsweise frühe Abschlüsse (Run and Gun), aber auch durch eigene Ballverluste oder aggressives Verhalten beim Offensiv-Rebound. In diesem Zusammenhang: Hamburg leistet sich ligaweit die zweitmeisten Ballverluste (im Schnitt 15,5). Bonn passt mit nur 13,8 Turnovern deutlich besser auf den Ball auf. So oder so können wir uns auf ein eher flottes Spiel einstellen.
Meilensteine: Johnathan Stove (Hamburg) fehlen noch 18 Punkte bis zur 750er-Marke.
Niklas Wimberg (Hamburg) braucht nur noch 27 Punkte, um 1.000 Zähler in der easyCredit BBL erzielt zu haben.
Kenneth Ogbe (Hamburg) fehlen noch zwei erfolgreiche Dreier, um 150 Distanzwürfe versenkt zu haben.
Till Pape (Bonn) fehlen noch drei Dreier, um 100 Treffer von „Downtown“ gelandet zu haben.
Die ewige Bilanz: Von 13 absolvierte Partien konnten die Bundesstädter bislang deren neun für sich entscheiden.
Im Blick des Bundestrainers: Der 19-jährige Fabian Giessmann feierte im Hinspiel mit vier Punkten und fünf Rebounds ein sehenswertes BBL-Debüt und rückte als 3x3-Weltmeister (U18) in den folgenden Wochen ins Rampenlicht. Mittlerweile stiehlt ihm aber in Hamburg der von seiner langwierigen Verletzung genesene Nationalspieler Niklas Wimberg im Frontcourt zunehmend die Show. Das Hamburger Abendblatt beleuchtet das Comeback des mittlerweile 29-Jährigen, der am vergangenen Spieltag beim Sieg gegen Vechta mit 19 Punkten einen neuen Karrierebestwert erzielte.
M/W/D - German Basketball is mad sexy: Und anlässlich dieses Jubiläums muss bei den Telekom Baskets Bonn natürlich darauf hingewiesen werden, dass der Klub neunmal in einem nationalen Wettbewerb Zweiter geworden ist und erst 2023 dann mit dem Gewinn der Champions League den ersten Titel eingeheimst hat … wenn das nicht absolut mad sexy ist, dann wissen wir es auch nicht!
Bewegte Bilder: … was auch in der 3. Episode der Dokumentation „Heimat und Herzblut“ ausführlich beleuchtet wird.
Kochs Nachschlag: Apropos: Bewegung … das Trainerkarussell in unserer Liga drehte in den vergangenen zehn Monaten schneller als vermutlich jemals zuvor. Nur vier Trainer aus der vergangenen Saison sind noch im Amt, vor der Saison wurden acht neue präsentiert und weitere fünf wurden in der Saison installiert. Und obwohl Stefan Koch mit einem schrägen Bild aus der ZDF-Hitparade von 1975 einsteigt, so ist doch lesenswert, wie er die Situationen der 17 BBL-Cheftrainer einschätzt und welche für ihn Kandidaten für den Trainer des Jahres sind. Hier geht es zur Kolumne!
Alte Bekannte: Towers-Kapitän Benedikt Turudic trug in der vergangenen Saison noch das Bonner Trikot, aber die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte weckt unschöne Erinnerungen. Beim Bonner Auswärtsspiel in Hamburg zog er sich im Dezember 2023 eine Wadenverletzung zu, die eine alte Rückenverletzung aufbrechen ließ. Die notwendige Bandscheiben-OP warf ihn damals praktisch bis zum Saisonende aus dem Rennen.
Am Rande der Bande: Bevor um 20:00 Uhr das easyCredit BBL-Spiel gegen die Towers stattfindet, öffnet der Telekom Dome bereits um 14:00 Uhr seine Türen. Baskets-Fans erwarten nicht nur Interviews mit Baskets-Legenden und -Wegbegleitern wie Chris Ensminger, Mike Koch, Branko Klepac, Bernd Kruel, Andrej Mangold, Patrick Flomo, Florian Koch und vielen weiteren spannenden Gästen, sondern auch die Eröffnung des neuen History Walks. So werden auf großformatigen Fotos im Umlauf des Telekom Dome 30 Jahre Baskets-Clubgeschichte ausgestellt, Spieler und Trainer gewürdigt sowie Meilensteine thematisiert.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, den 29.03.2025, ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper.
Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.