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NewsHermann Schüller, Wolfgang Wiedlich und Marko Pesic – drei Macher unserer Liga treten ab

16. Mai 2025
Die easyCredit BBL und ihre Klubs wollen immer voran, aber dafür sollte man auch wissen, wo man herkommt und was bisher bewegt und geleistet wurde. In erster Linie muss dabei auf die Vereine geschaut werden – und bei vielen unserer BBL-Klubs gibt es Menschen, Enthusiasten, Entscheider, Macher, die ihre Vision ihres Vereins über Jahrzehnte entwickelt und vorangetrieben haben. Mit Oldenburgs Herrmann Schüller, Bonns Wolfgang Wiedlich und Münchens Marko Pesic treten drei von ihnen in diesem Jahr ab. Der richtige Zeitpunkt, um mal einen Blick darauf zu werfen, was unter ihrer Ägide entstanden ist, denn … Zukunft kommt von Herkunft!

Die easyCredit BBL und ihre Klubs wollen immer voran, aber dafür sollte man auch wissen, wo man herkommt und was bisher bewegt und geleistet wurde. In erster Linie muss dabei auf die Vereine geschaut werden – und bei vielen unserer BBL-Klubs gibt es Menschen, Enthusiasten, Entscheider, Macher, die ihre Vision ihres Vereins über Jahrzehnte entwickelt und vorangetrieben haben. Mit Oldenburgs Hermann Schüller, Bonns Wolfgang Wiedlich und Münchens Marko Pesic treten drei von ihnen in diesem Jahr ab. Der richtige Zeitpunkt, um mal einen Blick darauf zu werfen, was unter ihrer Ägide entstanden ist, denn … Zukunft kommt von Herkunft!

Hermann Schüller (EWE Baskets Oldenburg)

Wachstum, das stand bei Hermann Schüller immer im Mittelpunkt. Sowohl in seinem Leben als erfolgreicher Unternehmer, als auch in seiner ehrenamtlichen Funktion als Geschäftsführer des Basketball-Klubs EWE Baskets Oldenburg. Beide Bereiche füllte er parallel mit fortwährender Begeisterung und Beharrlichkeit. Während er aus einem zunächst eher kleinen Unternehmen in der Glasbranche über die Jahrzehnte eines der größten seiner Art in ganz Europa formte – die heutige Semcoglas Holding –, wuchsen auch die Dimensionen im Sport nahezu ungebremst weiter. Das erste Heimspiel nach dem Erstliga-Aufstieg im Jahr 2000 fand, damals noch als Oldenburger Turnerbund, in der Halle am Haarenesch statt. 2005 wechselte man in die kleine EWE Arena. Dort wurde 2009 die Deutsche Meisterschaft gefeiert. Die kreisrunde Arena bot bereits mehr Menschen Platz als das Wohnzimmer am Haarenesch, 2013 aber folgte schon der nächste Umzug in die große EWE Arena. Dort durfte Schüller 2015 den zweiten Titel genießen, als die Oldenburger Deutscher Pokalsieger wurden.

Hermann Schüller feiert mit Headcoach Mladen Drijencic den Pokalsieg 2015 (fotoduda.de).

Schüller, der in den 1970er-Jahren als Point Guard für den FC Bayern München aufgelaufen ist, hat nun nach insgesamt 30 Jahren an der Spitze die Verantwortung weitergereicht. Der geschäftsführende Gesellschafter übergab seine Aufgaben an Christian Andresen und Srdjan Klaric, die fortan als Geschäftsführer-Duo die Geschicke der EWE Baskets leiten. Das Publikum in Oldenburg weiß Schüllers Bedeutung für die Entwicklung des Klubs einzuordnen: Bei seiner Verabschiedung während des Heimspiels gegen Chemnitz spendeten die Fans auf den Rängen der dauerhaft ausverkauften Arena lang anhaltenden Applaus. Der Wechsel in der Klubführung geht übrigens noch weiter: Die kaufmännische Geschäftsführerin Regina Kulms verlässt die EWE Baskets in diesem Sommer. Der 73-jährige Schüller bleibt der Region derweil nicht nur wegen seiner fortlaufenden Tätigkeit im Unternehmen treu: Er will sich noch intensiver um die Belange des Baskets4Life e.V. kümmern, der mit einer Vielzahl an sozialen Projekten junge Menschen zusammenbringt und für den Basketball begeistert.

Deutscher Meister 2009, links Saison-MVP Jason Gardner (fotoduda)

Wolfgang Wiedlich (Telekom Baskets Bonn)

Im nächsten Frühjahr feiert Wolfgang Wiedlich seinen 70. Geburtstag. Mehr als die Hälfte dieser Zeit hat er sich um den Basketball, besonders den in Deutschland, und über alle Maße um den in Bonn verdient gemacht. Unter seiner Ägide gründeten sich anno 1995 die Telekom Baskets, die aus der heutigen BBL-Landschaft nicht mehr wegzudenken sind - und die dank des hauptberuflichen Investigativjournalisten Wiedlich in vielen Belangen eine Vorreiterrolle einnahmen. Von der Finalteilnahme als Aufsteiger über kilometerlange Sonderzüge für die Fans, vom Event-Spiel in der Kölnarena mit 18.500 Zuschauern bis hin zur Errichtung eines clubeigenen Hallenkomplexes. Als Präsident des Vereins hat Wiedlich alles erlebt. Hat eigenhändig Tickets verkauft, hat Pflastersteine vor dem Telekom Dome verlegt, hat in neun Finals (6x Meisterschaft, 3x Pokal) den Kürzeren gezogen. Hat mit dem Gewinn der Basketball Champions League anno 2023 internationale Wiedergutmachung erfahren.

Wolfgang Wiedlich IST die Telekom Baskets Bonn (wolterfoto).

Der von ihm viel und gern zitierte Ameisenstaat, der den Club strukturell trägt, hat sich in 30 Jahren von einem Heer ehrenamtlicher Enthusiasten zu einem professionellen Mitarbeiterstab entwickelt, ohne die Identität der Magentafarbenen dabei zu verlieren. Seine klare Linie und Streitbarkeit hat dazu beigetragen, dass Bonn für mehr als Basketball steht. Es geht um einen sportlichen Leuchtturm der Bundesstadt, der bis weit über die Stadtgrenzen hinaus Leuchtkraft besitzt. Bei alldem hat Wiedlich nie die Weitsicht verloren, an einem gewissen Zeitpunkt „seine“ Baskets an die kommende Generation übergeben zu müssen. Was sowohl für ihn als auch weitere Mitstreiter der ersten Stunde gilt. „Wir waren immer ganz nah dran und uns auch immer in wesentlichen Fragen einig“, stellt Wiedlich ein Erfolgsrezept der Bonner Führungsriege heraus, und fügt an: „Das wird in Teilen, so lange Gesundheit und Energie mitmachen, auch so bleiben.“ Mit dem gebürtigen Bonner Simon Pallmann wurde bereits ein Nachfolger für den Posten des Geschäftsführers gefunden, der mit reichlich Expertise aus dem Profifußball an den Hardtberg kommt - und seinem scheidenden Vorgänger mit einer weiterhin gelebten Baskets-DNA kommendes Frühjahr sicherlich das größte Geburtstagsgeschenk machen würde.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bonn nach dem Gewinn der Champions League 2023, rechts Headcoach Tuomas Iisalo (wolterfoto).

Marko Pesic (FC Bayern Basketball)

So richtig wahr haben wollte es Präsident Herbert Hainer zunächst offenbar nicht, doch die Entscheidung von Geschäftsführer Marko Pesic stand fest. Nach intensiven Gesprächen hat der Klub-Chef den Entschluss des ehemaligen Nationalspielers akzeptiert. „Marko ist auf mich zugekommen und hat mir erklärt, dass er nach 15 intensiven Jahren mehr Zeit für die Familie und sich haben will. Er wird als Geschäftsführer der Basketballer aufhören“, so Hainer in einer extra einberufenen Pressekonferenz Anfang Mai im BMW Park. Es wird allerdings ein Abschied auf Raten, denn Pesics Vertrag läuft eigentlich schon Ende Juni aus, er wird aber noch bis Ende des Jahres an Bord bleiben, um seine Nachfolger – der bisherige Sportdirektor Dragan Tarlac und der Chief Strategy Officer Adrian Sarmiento – bestmöglich einzuarbeiten. Das sei ihm wichtig, betont Pesic, der den FC Bayern Basketball in den letzten 15 Jahren als seine Lebensaufgabe ansah. „Geschäftsführer des FC Bayern bedeutet sieben Tage die Woche, 24 Stunden da zu sein und darüber nachzudenken, wie man den Klub weiterentwickeln kann.“

Marko Pesic feiert mit Niels Giffey die Meisterschaft 2024 (Foto: FCBB)

Weiterentwicklung ist wahrscheinlich auch das Stichwort, das man der Amtszeit Pesics als Überschrift geben kann. 2011 kam der langjährige DBB-Nationalspieler als im administrativen Bereich ziemlich unbeschriebenes Blatt nach München, zunächst als Sportdirektor. „Ich habe auch Glück gehabt, als damals 34-jähriger Nobody so eine Chance zu bekommen“, sagt Pesic, der nach seiner aktiven Karriere Mitinhaber einer Spieleragentur war, heute. Sukzessive baute er den FC Bayern zu einer der stärksten Marken im europäischen Basketball auf. Über die erste Meisterschaft 2014, vier weitere Titel sowie vier Pokalsiege und zwei Playoff-Teilnahmen in der EuroLeague formte er den FC Bayern Basketball zu einem A-Lizenz-Inhaber in Europas Königsklasse. „Die Titel sind messbare Größen“, erklärt der 48-Jährige, betont aber auch wie wichtig es gewesen sei, den Verein in schwierigen Zeiten wie beispielsweise der Corona-Pandemie auf Kurs gehalten zu haben. Generell war Pesic mit seinem Office im Rücken ein Treiber vieler Innovationen: Das Corona-Bubble-Turnier 2020 in München, die Installation des LED Glasbodens im BMW Park, die „Night of the legends“ im Rahmen des TOP FOURs 2024 und nicht zuletzt der Umzug in den SAP Garden sind Meilensteine, die in seine Amtszeit fallen. Pesic hat das Bayern-Motto „Immer weiter“ verinnerlicht und wird zunächst kürzertreten, dem Klub aber auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Geschäftsführers weiter beratend zur Seite stehen. „Ich habe Herrn Hainer mein Wort gegeben, immer da zu sein, wenn meine Hilfe gefragt ist. Und auf mein Wort kann er sich verlassen.“

Teamfoto mit der Officecrew der Bayern-Geschäftsstelle nach der Meisterschaft 2019 (Foto: FCBB).