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Home/Newscenter/Mit der Heimserie im Rücken: Macht Ulm gegen Berlin den Sweep perfekt?

VorberichteMit der Heimserie im Rücken: Macht Ulm gegen Berlin den Sweep perfekt?

22. Mai 2025

Stand: ratiopharm ulm (2) - ALBA BERLIN (7) 2-0

Die besondere Brisanz: ALBA BERLIN steht nach der Heimniederlage gegen ratiopharm ulm im zweiten Playoff-Duell mit dem Rücken zur Wand und läuft Gefahr, ohne Sieg aus den Playoffs auszuscheiden. Zuletzt wurden die Albatrosse in der Saison 2015/16 von Frankfurt mit dem Besen aus dem Playoff-Viertelfinale gekehrt. Den letzten Sweep in den Playoffs generell kassierten die Berliner in den Finals 2019 gegen München. Brisant ist diese Situation auch für Berlins Pedro Calles, der als Headcoach nunmehr 14 Playoff-Spiele nacheinander verloren hat (Play-Ins ausgeklammert). Die Ulmer würden dann Berlin zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren aus dem Playoff-Viertelfinale werfen.

Martin Hermannsson (mit Ball) und ALBA BERLIN droht am Samstag bei Noa Essengue und ratiopharm ulm das Saisonende. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Playoff-Historie: Neben Berlin liegen auch Chemnitz und Weißenfels in ihrer Serie mit 0-2 zurück. In der digitalen Ära ab der Saison 1998/99 gelang es nur drei Playoff-Teams, einen Rückstand von 0-2 noch zu drehen (mehr Infos zu Playoff-Überraschungen gibt es hier):

Halbfinale 1999/00: Leverkusen – Frankfurt 3-2
Viertelfinale 2001/02: Bonn – Bamberg 3-2
Viertelfinale 2002/03: Bonn – Leverkusen 3-2

Der Blick zurück: Beim Ulmer 74:62-Erfolg in Berlin stand erneut die Verteidigung des Hauptrundenzweiten im Fokus: Nur im Heimspiel gegen Ludwigsburg hatten die Berliner in dieser Saison mit 62 Zählern weniger Punkte markiert, aus 18 Ballverlusten erzielten die Ulmer 18 Punkte im Schnellangriff – ganze 13 mehr als Berlin. Dank eines 16:0-Laufs setzten sich die Ulmer zur Pause auf 47:27 ab. Zwar kamen die Albstrosse durch einen 14:0-Lauf im vierten Viertel zurück und verkürzten ihren Rückstand auf sieben Zähler Differenz, Philipp Herkenhoff stoppte mit zwei Dreiern jedoch die Berliner Aufholjagd.

Status quo: Die Berliner tun sich also weiterhin schwer gegen die aggressive Ulmer Verteidigung, im ersten Spiel hatten sie 23-mal den Ball verloren. Die Ulmer können aber nicht nur auf ihre Defensive setzen, zurück im eigenen Wohnzimmer läuft auch die Offensive häufig auf Hochtouren. Nach den sechs Spielen mit dreistelliger Punkteausbeute in Serie folgten zwei Partien mit immerhin über 90 Zählern, darunter der 94:83-Auftakterfolg gegen Berlin. Damit ist das Team von Headcoach Ty Harrelson zu Hause seit elf Partien ungeschlagen – zuletzt gab es in der Liga am 14. Dezember 2024 eine Heimniederlage, übrigens die einzige der Saison.

Was wir bisher gelernt haben: Dass die Ulmer weiterhin das vielleicht ausgeglichenste Team der Liga stellen. Beim Sieg in Berlin erzielten fünf Spieler zwischen zehn und 15 Punkte, auch im ersten Duell hatten fünf Akteure zweistellig gepunktet. In der Hauptrunde hatten acht Spieler zwischen 8,2 und 12,0 Punkte pro Spiel markiert. Auch die Berliner sind, und das schon seit Jahren, eigentlich ein ausgeglichenes Team. Doch es scheint, als würde dies für die Albatrosse im Gegensatz zu Ulm ein Nachteil sein, denn bisher tut sich in der Serie kein Berliner Go-to-Guy auf.

Duell im Fokus: Mit seinen beiden Dreiern Mitte des vierten Viertels stoppte Philipp Herkenhoff die Berliner Aufholjagd und erlöste die Ulmer im zweiten Spiel. Der 25-Jährige wusste nicht nur mit elf Punkten, sechs Rebounds, zwei Assists und zwei Blocks zu überzeugen, nach einem vielseitigen ersten Spiel (6 PTS, 7 REB, 4 AST) stellt Herkenhoff den bislang effektivsten Center der Serie. Herkenhoff kommt von der Bank ins Spiel, die zweite Partie beendete er aber natürlich. In seiner aktuellen Kolumne bezeichnet Koch ihn, neben Tobias Jensen, somit auch als "stillen Held" der Ulmer. Die Berliner haben in Yanni Wetzell von der Bank eigentlich einen Center-Trumpf in der Hinterhand, doch auch Wetzell beißt sich mitunter gegen die Ulmer Verteidigung die Zähne aus: Sieben Ballverluste hat er in den bisherigen zwei Partien zu beklagen, er trifft „nur“ 46,2 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, nachdem er in der Hauptrunde noch 58,5 Prozent verwandelt hatte. Setzt Herkenhoff weiter so starke Impulse von der Bank? Und kann Wetzell der Berliner Offensive eine effizientere Option geben?

Zahlen, bitte: Matt Thomas hatte in der Hauprunde 2,7 Dreier pro Spiel versenkt – die fünftmeisten ligaweit. Kein Spieler vor ihm konnte dem Berliner Scharfschützen bei der Quote (44,5 3P%) das Wasser reichen. Doch Thomas ist in dieser Serie noch nicht angekommen, der Berliner Topscorer hat bislang nur zwei seiner acht Versuche von Downtown versenkt. Ein weiteres Beispiel dafür, wie stark die Ulmer Verteidigung agiert.

Die ewige Bilanz fällt nach dem Ulmer Sieg mit 67-26 immer noch deutlich zugunsten Berlins aus. Aber: Die Ulmer haben sowohl die vergangenen drei Duelle gewonnen als auch die drei vergangenen Playoff-Partien in Berlin für sich entschieden.

Meilensteine: Ulms Justinian Jessup muss noch viermal aus dem Feld treffen, um den 200. Wurf seiner Bundesligalaufbahn einzunetzen. Berlins Yanni Wetzell ist vier getroffene Freiwürfe und drei Rebounds von der 400er Marke entfernt. Teamkollege Jonas Mattisseck macht bei einem Assist die 250 voll.

Alte Bekannte: Michael Kessens spielte in Vechta zusammen mit Philipp Herkenhoff unter Pedro Calles. Nelson Weidemann spielte als gebürtiger Berliner in seiner Jugend bis zu seinem 16. Lebensjahr in ALBAs Nachwuchs und kennt aus dieser Zeit noch den zwei Jahre älteren Tim Schneider sowie die ein bzw. zwei Jahre jüngeren Jonas Mattisseck und Malte Delow. 2016 gewann Weidemann zusammen mit Louis Olinde und Philipp Herkenhoff das Albert-Schweitzer-Turnier, wurde 2017 (ebenfalls an der Seite von Olinde und Herkenhoff) in Ägypten mit Deutschland Fünfter der U19-Weltmeisterschaft und gewann 2018 (zusammen mit Olinde) Bronze bei der U20-Europameisterschaft. Mattisseck und Herkenhoff wiederholten das 2019 bei der U20-Europameisterschaft.

Am Rande der Bande: Die Berliner mussten zuletzt weiterhin auf Matteo Spagnolo und Louis Olinde verzichten, im zweiten Spiel rutschte Rob Baker für Gabriele Procida in den Kader. Ändert Pedro Calles angesichts des Rückstands erneut sein Aufgebot? Bei Ulm sind weiterhin die langzeitverletzten Tommy Klepeisz und Isaiah Roby außer Gefecht gesetzt.

Bewegte Bilder: Wie abgeklärt kann man als 19-Jähriger sein? Ulms Spielmacher Ben Saraf demonstrierte dies im zweiten Duell, wie in den Dyn-Highlights zu sehen:

M/W/D – German Basketball is mad sexy: Beim zweiten Duell war Franz Wagner in seinem alten Wohnzimmer in Berlin zu Gast, weiter südlich ließ es sich in Dennis Schröder ein anderer Weltmeister nicht nehmen, die Partie seiner Braunschweiger in Würzburg vor Ort zu verfolgen. Isaiah Hartenstein würde sicherlich auch gerne die dritte Partie in Ulm sehen, schließlich ist der Center vor ein paar Monaten als Investor bei den Schwaben eingestiegen. Aber Hartenstein ist gerade selbst gefragt – steht er mit den Oklahoma City Thunder doch in den Conference-Finals der NBA und hat gute Chancen auf den Titel. Und in Daniel Theis hätte ein ehemaliger Ulmer auch keine Zeit, in seinem alten Wohnzimmer aufzuschlagen – der Center der AS Monaco kämpft an diesem Wochenende um den EuroLeague-Titel und könnte beim Final Four in Abu Dhabi mit Tibor Pleiß ein Schwätzchen auf Deutsch abhalten. Um Moritz Wagners Worte etwas umzuformulieren: German basketball stays mad successful.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 17.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Stefan Koch, es moderiert C-Bas. Als Experte ist Kostja Mushidi am Mikro. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet übrigens einen vergünstigten Playoff-Pass an, alle Details zu dem Angebot gibt es hier. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.