Die Basketball Löwen Braunschweig entscheiden das Spitzenspiel des letzten Hauptrundenspieltags gegen die FIT/One Würzburg Baskets mit 86:72 für sich, mit einem 12:1-Lauf beendet das Team des Trainers des Jahres Jesus Ramirez die Partie. Damit gehen die Löwen als Dritter in die Playoffs und stellen ihren Vereinsrekord von 20 Erfolgen in der Hauptrunde ein, die Würzburger beenden die Hauptrunde als Sechster - womit sich beide Teams also direkt im Playoff-Viertelfinale wiedersehen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Braunschweiger setzten sich nach sieben Minuten erstmals zweistellig ab (23:13), da sie immer wieder den Weg an die Freiwurflinie fanden. Vor allem der beste deutsche Nachwuchsspieler der Liga, Sananda Fru, zog viele Fouls, acht ihrer ersten 13 Zähler erzielten die Löwen von der Linie. Auf der Gegenseite hatten es die Würzburger Hannes Steinbach, Zweiter bei der Wahl zum besten Nachwuchsakteur, zu verdanken, dass sie zur Viertelpause auf 21:25 herangekommen waren: Beim 10:2-Lauf erzielte er acht Punkte. Neben Steinbach erhielten die Gäste von der Bank auch Impulse von Mike Lewis; so gingen die Würzburger mit einer 44:42-Führung in die Kabine, obwohl Liga-MVP Jhivvan Jackson mit frühen Foul-Problemen nicht seinen Rhythmus fand und in der ersten Hälfte nur vier Punkte erzielte.
Mitte des dritten Durchgangs schien Jackson dann Fahrt aufzunehmen, kassierte aber wenig später sein drittes Foul und ging auf die Bank. Die Partie blieb dennoch ausgeglichen, beim Stand von 64:64 ging es in das vierte Viertel. Dort erlaubten die Hausherren fünfeinhalb Minuten lang keinen Feldtreffer, nach TJ Crocketts Dreier zum 79:71 bei 3:12 Minuten auf der Uhr hatten sich die Löwen ihre höchste Führung der zweiten Hälfte erspielt. 97 Sekunden vor Spielende netzte Arnas Velicka den Dagger-Dreier zum 82:71 ein, sein erster Treffer im fünften Versuch von Downtown. Mit einem 12:1-Lauf beendeten die Löwen die Partie.

Duell im Fokus: In Braunschweigs Sananda Fru traf der beste Nachwuchsspieler der Saison auf den zweitplatzierten der Wahl, Würzburgs Hannes Steinbach. Und beide Talente waren zur Pause Topscorer ihrer Teams. Fru (9 PTS, 4 REB) nahm zwar nur einen Wurf aus dem Feld und vergab diesen, stand aber zehnmal an der Linie und traf neun Versuche. Steinbach zeigte sich mit 6/7 treffsicher aus dem Feld und stand bei zwölf Zählern sowie sechs Rebounds. Nach der Pause kühlten beide Talente ab. Steinbach musste viereinhalb Minuten vor Ende mit seinem fünften Foul die Partie vorzeitig beenden, mit zwölf Punkten (6/8 FG), sieben Rebounds, zwei Assists und zwei Steals entschied er das Duell gegen Fru (10 PTS, 10/12 FT, 4 REB) dennoch für sich.
Zahlen, bitte: Die Braunschweiger standen 43-mal an der Linie, trafen dort starke 38 Versuche (88,4 FT%) und erzielten von der Linie so 20 Zähler mehr als Würzburg (18/20 FT, 90,0%).
Rekordverdächtig: Mit 20 Siegen stellten die Braunschweiger ihren Vereinsrekord aus der Saison 2010/11 ein, zudem wiederholten sie ihre bisher beste Platzierung nach der Hauptrunde, auch 2002/03 waren sie einmal Dritter.
Es waren in der Geschichte der Liga, also seit der Saison 1966/67, am Ende einer Hauptrunde zwölf Mal drei Teams punktgleich, aber noch nie mehr. Und in dieser 59. BBL-Saison gibt es gleich zwei Vierervergleiche und beide auf den Postseason-Plätzen – was für ein Sinnbild für diese historisch enge Saison!
Plätze vier bis sieben: Chemnitz, Heidelberg, Würzburg und Berlin haben jeweils 18-14 Siege
Plätze neun bis zwölf: Oldenburg, Rostock, Ludwigsburg und Vechta haben jeweils 16-16 Siege
Spieler der Partie: Sieben Braunschweiger erzielten zwischen neun und 16 Zählern, womit es wie so oft in der Saison schwer fällt, einen Spieler herauszuheben. Luka Scuka war mit 15 Zählern (6/9 FG) und neun Rebounds zumindest der effektivste Spieler, dazu erzielte er im vierten Viertel acht Punkte.
Die Deutschen: Neben Fru und Steinbach muss noch Ferdinand Zylka genannt werden, der trotz schwacher Quote aus dem Feld (1/7 FG) mit neun Zählern, einem Karrierebestwert von acht Rebounds und drei Assists eine gute Partie ablieferte.
Am Rande der Bande: Die Würzburger mussten weiter auf Owen Klassen verzichten.
Sonstiges: Zwei ehemalige Braunschweiger waren zum Hauptrundenabschluss zu Gast. Igors Miglinieks, Olympiasieger von 1998 und von 1992 bis 1994 im Braunschweiger Trikot, sowie Brandon Thomas, von 2009 bis 2011 im Löwen-Trikot, waren zwei der insgesamt 4.471 Zuschauer.
Wie geht’s weiter: Die Braunschweiger als Dritter und Würzburger als Sechster sehen sich direkt am kommenden Wochenende im Playoff-Viertelfinale wieder, die Würzburger müssten also gar nicht erst zurück nach Franken reisen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.