Letztes Jahr noch ausgeschieden im Play-In gewinnen die EWE Baskets Oldenburg nun erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ein solches K.O.-Spiel. Für die ROSTOCK SEAWOLVES ist die Saison beendet. Dadurch verlängern beide Teams die eigene Serie aus der regulären Saison: Oldenburg gewinnt das fünfte Spiel, Rostock verliert das fünfte in Folge. Justin Jaworski und Bryce Hamilton liefern sich mit je mindestens 40 Punkten ein überragendes Scoring-Duell.
Spielverlauf: Mit einem 13:0-Lauf ging Rostock früh im ersten Viertel zweistellig in Führung (15:5, vierte Minute) und war dank Bryce Hamilton lange auf gutem Kurs. In letzter Minute drehte aber auch Justin Jaworski auf und brachte Oldenburg per Drei-Punkt-Spiel auf 21:22 zurück. Das konterte Hamilton nochmals mit einem Dreier - er machte 16 Punkte im ersten Viertel - und Teamkollege Oshane Drews legte zwei Freiwürfe zum 27:21 drauf. Anschließend schnupperte Oldenburg mit lautstarkem Publikum immer öfter am Turnaround; es dauerte allerdings bis zur 17. Minute als Jaworski seinen dritten Dreier versenkte und den Spielstand zum 39:38 drehte. Rostock zeigte sich davon nicht übermäßig beeindruckt und so ging es passend zum Verlauf mit 45:45 in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte starteten die Donnervögel dank zweier Dreier von Geno Crandall mit einem 10:0-Lauf. Zwar hielt Rostock weiter dagegen, hatte aber auch mit Foul-Problemen zu kämpfen; Malik Osborne ging bereits im dritten Abschnitt mit seinem fünften Foul auf die Bank. So hielten die Gastgeber ihren Vorsprung bis zu Beginn des letzten Viertels (68:58). In dem hält vor allem Hamilton die SEAWOLVES am Leben - die ersten elf Punkte seines Teams gehen alle auf sein Konto. Da machte sich die offensive Unterstützung für Jaworski durch Crandall, Norris Agbakoko und Co. deutlich bemerkbar. Dennoch gelang es den Gästen Oldenburg nochmals ins Schwitzen zu bringen, denn gut drei Minuten vor Schluss waren sie auf 77:82 dran. Dieser Hoffnung machten die Hausherren aber schnell ein Ende und sicherten sich den Sieg.
Duell im Fokus: Hamilton und Jaworski dominierten den offensiven Auftritt ihrer Teams und standen dafür beide jeweils über 36 Minuten auf dem Parkett. Jaworksi legte mit 40 Punkten einen neuen persönlichen Saisonrekord auf (zuvor 39 Punkte), netzte fünf Dreier und verteilte dazu fünf Assists. Hamilton legte da noch eine Schippe drauf und ist deswegen trotz der Niederlage seines Teams irgendwie auch der Mann des Abends gewesen.

Spieler der Partie: Bereits mit 16 Punkten im ersten Viertel war er die Versicherung seines Teams. Mit 45 Punkten schrieb Hamilton sich dann nicht nur eine neue persönliche Bestleistung in den Boxscore, sondern überbot auch den bisherigen Saisonrekord der 44 Punkte von Bonns Darius McGhee -, den dieser ebenfalls gegen Oldenburg aufgestellt hatte. Außerdem schreibt er sich damit auf Rang zwei in der Liste der meisten Punkte in einem Spiel seit Beginn der digitalen Datenerfassung 1998 hinter Donald Williams ein. Seine sechs Dreier sind dabei eingestellter persönlicher Rekord, zudem griff er sieben Rebounds für sein Team ab. Mit den 45 Punkten machte er mal eben über die Hälfte der 83 Punkte seines Teams.
Die Scorer hinter den Scorern: Bei Rostock punktete neben Hamilton nur Drews zweistellig (zwölf), nächstbester Werfer war JeQuan Lewis mit sechs Punkten. Bei Oldenburg kam vor allem durch Crandall (17 Punkte) und Agbakoko (13) deutlich mehr Unterstützung, zudem kratzte auch Artur Konontsuk mit neun Punkten an der Zehner-Marke.
Zahlen, bitte: Mit 16 Offensivrebounds gewann Oldenburg das Duell um die zweiten Chancen und nutzte diese für 25 Punkte. Rostock sammelte zehn Offensivrebounds ein und machte daraus mit acht Punkten nur etwa ein Viertel der Ausbeute.
Mehr Zahlen, bitte: Mit 30 Fouls beging Rostock nur fünf mehr als die Gastgeber (25 Fouls). Allerdings waren diese deutlich schlechter verteilt: Mit Osborne, Robin Amaize und Lewis foulten drei Spieler der SEAWOLVES aus.
Die Deutschen: Agbakoko fehlte mit zwölf Punkten und neun Rebounds nur ein Abpraller fürs Double Double. Dabei hatte der Center mit sechs von acht getroffenen Würfen aus dem Feld eine überragenden Wurfquote von 75 Prozent.
Am Rande der Bande: Bei den Rostockern fehlten Dominic Lockhart und D’Shawn Schwartz.
Hinter der Bande: Mit 6.200 Zuschauern war die EWE Arena in Oldenburg zum 44. Mal in Folge ausverkauft.
Wie gehts weiter: Für die EWE Baskets Oldenburg geht es schon diesen Donnerstag gegen den Verlierer aus der Partie zwischen ALBA Berlin und SYNTAINICS MBC. Klar ist auch, dass es ein Auswärtsspiel sein wird.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem YouTube-Kanal von Dyn und der Liga.