– Horst Schneider
In der easyCredit BBL ist die Dominanz des einstigen Serienmeisters aus der Hauptstadt nach sieben Titeln in Folge (1997 bis 2003) und einem achten Meistertitel 2008 schon lange verblasst. Aber im Pokal sind die „Albatrosse“ einfach nicht klein zu kriegen. Von den letzten vier TOP-FOUR-Turnieren nahmen sie dreimal (2013 in Berlin, 2014 in Ulm und 2016 in München) den Pokal mit nach Hause und füttern damit die Mär von den „eigenen Gesetzen“ im Pokal.
Wenn der neunmalige Pokalsieger bei seiner 14. TOP-FOUR-Teilnahme in der vertrauten Mercedes-Benz Arena erneut alle Prognosen über den Haufen wirft, ziehen die Berliner in der Historie mit dem Rekord-Pokalsieger Leverkusen gleich.
Wird Spielmacher Peyton Siva fit?
Durch die 56:80-Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen den Halbfinalgegner FC Bayern München haben die Hauptstädter dafür gesorgt, dass sie vor heimischem Publikum gegen München als Außenseiter an den Start gehen. Dabei hatte das Team von Trainer Ahmet Caki nach einem schwierigen Saisonstart im Dezember und Januar gerade seinen Rhythmus gefunden. Indes: Durch die Adduktoren-Verletzung von US-Point-Guard Peyton Siva fehlte zuletzt die Struktur - was sich in den Ergebnissen niederschlug. Verständlich, dass die medizinische Abteilung hofft, den Spielmacher rechtzeitig für den ersten Höhepunkt wieder fit zu bekommen.
Ahmet Caki sorgt mit seiner auf mehr Attraktivität in der Offensive abzielenden Philosophie für einen radikalen Stilwandel, an den sich nicht nur die Berliner Fans, sondern auch die im Team verblieben Spieler wie Ismet Akpinar und Akeem Vargas, die schon bei den Pokaltriumphen 2014 und 2016 dabei waren, erst gewöhnen mussten. Peyton Siva, der mit seiner Schnelligkeit und blitzschnellen Pässen die Räume für die Offensive öffnet, spielt in diesem Konzept eine zentrale Rolle, in der ihn weder der routinierte Engin Atsür noch der junge Ismet Akpinar vollwertig ersetzen können.
Milosavljevic und Kikanovic sind die Berliner Go-to-Guys
Neben dem im Dezember zum Team gestoßenen 35-jährigen kanadischen Dreier-Spezialisten Carl English spielt Kapitän Dragan Milosavljevic, der vor einem Jahr mit seinem Wurf das Pokalfinale in München zugunsten der Berliner entschied, auch in dieser Saison aufgrund seiner Vielseitigkeit eine Hauptrolle. Der serbische Nationalspieler, der gleichermaßen gegen Guards und Forwards verteidigen kann, beendete den EuroCup als bester Dreierschütze der Gruppenphase (54 Prozent), zudem verteilt er bei den "Albatrossen" die zweitmeisten Assists und holt die zweitmeisten Rebounds.
Auch auf den großen Positionen spielen die Berliner ein hohes Tempo, wobei sich neben dem drahtigen und dynamischen Power Forward Tony Gaffney die Forwards Niels Giffey und Malcolm Miller sowohl inside als auch outside hervortun. Die erste Option unter den Körben bildet aber zweifelsohne der bosnische Nationalcenter Elmedin Kikanovic, der seine Würfe in dieser Saison auch aus der Halbdistanz als drittbester Werfer der easyCredit BBL mit großer Präzision im Korb unterbringt.
Das easyCredit TOP FOUR - Live auf ProSieben MAXX und Telekom Basketball
Neben „Telekom Basketball“, das das komplette easyCredit TOP FOUR auf Entertain und telekombasketball.de live und in voller Länge zeigt, ist die Endrunde auch live im Free-TV zu sehen. ProSieben MAXX überträgt erstmals drei Partien live. Sendungsstart ist am Samstag um 16:45 Uhr und Sonntag um 14.45 Uhr.
Tickets für das easyCredit TOP FOUR gibt es hier, ebenso Informationen zu den Karten-Kontingenten in den Fanblöcken der vier teilnehmenden Klubs (Ansprechpartner und Links).