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Home/Newscenter/Meine Saisonprognose, erster Teil: Welche Teams landen in der unteren Tabellenhälfte?

Kochs NachschlagMeine Saisonprognose, erster Teil: Welche Teams landen in der unteren Tabellenhälfte?

04. November 2020
Welche drei Teams sollten sich auf Abstiegskampf einrichten? Und wer schafft es vielleicht doch in die Playoffs: Würzburg, Braunschweig oder Göttingen? Meine Einschätzungen vor dem Start der regulären Saison.

– Stefan Koch

Welche drei Teams sollten sich auf Abstiegskampf einrichten? Und wer schafft es vielleicht doch in die Playoffs: Würzburg, Braunschweig oder Göttingen? Meine Einschätzungen vor dem Start der regulären Saison.

Am Freitag beginnt die außergewöhnlichste und gleichzeitig unberechenbarste Saison in der Geschichte der Basketball Bundesliga mit der Auftaktbegegnung zwischen Ludwigsburg und Göttingen. Obwohl die Pandemie Vorhersagen noch schwieriger macht als sie es ohnehin schon sind, möchte ich Prognosen zum Abschneiden der Teams wagen. Schließlich erwartet ihr ja nichts Anderes von einem (vermeintlichen) Experten. Wenn ich falsch gelegen haben sollte, könnt ihr mich bei Saisonende genüsslich in die Pfanne hauen. Anders als in meinem Nachschlag „Stärker, schwächer, anders“, in dem ich die veränderten Kader einfach nur anhand der Addition der Qualitäten der einzelnen Spieler bewerten wollte, ohne damit eine Prognose zum Abschneiden zu treffen, geht es jetzt genau darum: Wer landet in welchen Tabellengefilden? Genug der Vorrede, Butter bei die Fische! Ich habe unsere 18er-Liga zweigeteilt und beginne mit den Mannschaften, die ich in der unteren Hälfte erwarte.

Zur Person:

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL.

Im Niemandsland

Zu schwach für die Playoffs, zu gut, um abzusteigen. So könnte man den Status der Teams in dieser Kategorie umschreiben. Über s.Oliver Würzburg hatte ich bereits geschrieben. Die drei Auftritte im Pokal ändern nichts an meiner Einschätzung, auch wenn der Mannschaft von Denis Wucherer gegen Ulm fast die Überraschung geglückt wäre.

Die Basketball Löwen Braunschweig sind das Team im Niemandslandpool, dem ich es am ehesten zutraue, sich in Richtung Playoffs zu entwickeln. Das hat zwei Gründe: Einerseits gehen die Löwen mit nur drei Ausländern an den Start, verfügen also über jede Menge Luft, sich durch Nachverpflichtungen noch auf ein deutlich höheres Niveau zu hieven. Zum anderen ist die Mannschaft sehr jung, was zur Hoffnung Anlass gibt, dass sie sich während der Saison deutlicher steigern kann als ältere Teams. Beim 97:88-Pokalsieg gegen Oldenburg konnten die Schützlinge von Pete Strobl schon eine erste Duftmarke setzen (Video rechts).

Neben den Braunschweigern könnte für mich noch ihr Niedersachsenrivale BG Göttingen ein wenig Richtung Postseason schielen. Roel Moors hat mit seinen Mannen mit drei Pokalsiegen das TOP FOUR gebucht, was man angesichts der mit Abstand leichtesten Vorrundengruppe aber nicht überbewerten sollte. Unter dem Strich bleibt aber der positive Eindruck, den die Veilchen hinterließen. Die Teamchemie scheint zu stimmen, Spielfreude und Energie waren klar erkennbar.

Die FRAPORT SKYLINERS und RASTA Vechta, die mit den Göttingern in Pokalgruppe B konkurrierten (und sich im Pokalduell 89:80 für Frankfurt trennten – Video rechts), müssen sich eher nach unter orientieren. Bei Vechta sollte die Rolle von Stefan Peno noch genauer austariert werden. Darüber hinaus muss sich das komplette Team defensiv verbessern. Frankfurt hingegen setzt wie gewohnt auf Verteidigung. Wenn alle Mann an Bord sind (aktuell fällt Richard Freudenberg länger aus und Matt Mobley hat einen Muskelfaserriss), sollte die offensive Feuerkraft ausreichen, um nicht in akute Abstiegssorgen zu geraten.

Mit den HAKRO Merlins Crailsheim hatte ich mich bereits näher befasst. Mit den Nachverpflichtungen Boggy Radosavljevic und Elias Lasisi wird es der innovative Headcoach Tuomas Iisalo schaffen, die Hohenloher in der Beletage zu halten.

Die Abstiegskandidaten

Ich beginne mit dem SYNTAINICS MBC, den ich trotz eines 99:94-Auftaktsieges im Pokal gegen Crailsheim (Video rechts) etwas schwächer als die Merlins einstufe. Für die Jungs von Silvano Poropat geht es ähnlich wie bei den Gießenern, zu denen ich noch komme, darum, eine defensive Identität zu entwickeln. Werft ein Auge auf Philipp Hartwich, einen deutschen 2,18-Meter Center, der zuletzt in der zweiten spanischen Liga aktiv war. Mit seinen 25 Jahren ist er längst noch nicht ausgereift und könnte für die Weißenfelser ein X-Faktor werden, wenn er sein Foulmanagement in den Griff bekommt.

Die JobStairs GIESSEN 46ers haben eine schwache Preseason gespielt und bei den drei Pokalniederlagen im Schnitt fast 103 Punkte kassiert. Das ist schon eine Menge Holz, auch wenn eine Verlängerung mit dabei war. Die Schlüsselspieler sind entweder auf diesem Niveau noch unerfahren oder haben schon ordentlich Meilen auf dem Tacho wie Brandon Thomas und Brandon Bowman, die jeweils 36 Jahre alt sind. Ordnung – und zwar an beiden Enden des Feldes – fehlte dem Spiel der 46ers in der Vorbereitung. Die Verantwortlichen hoffen diesbezüglich auf den verletzten Spielmacher Jonathan Stark.

Für die Chemnitz NINERS kann es als Aufsteiger nur um den Klassenerhalt gehen. Dieses Unterfangen ist keineswegs aussichtslos, vor allem, weil man einen großen Fundus an deutschen Rollenspielern hat, die schon im Oberhaus unterwegs waren (Malte Ziegenhagen, Jan Wimberg, Filip Stanic, Luis Figge, Dominique Johnson). Eine entsprechende Tiefe im Kader ist damit vorhanden, und die Ergebnisse in der Vorbereitung belegen, dass die Mannschaft konkurrenzfähig ist.

Kochs Nachschlag

2019/2020 gab nach Abschluss der Saison keinen Absteiger. Da die Liga ohnehin nur mit 17 Teams unterwegs gewesen war, ist für die jetzt startende Saison mit einem Neuling die Sollstärke wieder erreicht. Eine unkalkulierbare Spielzeit liegt vor uns, aber trotz aller Variablen finde ich es wichtig, dass wir am Ende zwei Ab- und zwei Aufsteiger haben. Mir ist bewusst, dass hierbei auch wirtschaftliche Aspekte eine große Rolle spielen. Aber der Modus ist darauf ausgerichtet. Auf- und Abstieg sind wichtige Charakteristika des Wettbewerbs, die – wenn irgend möglich – auch in diesen besonderen Zeiten zum Tragen kommen sollten.

Dies ist der erste Teil von Stefans Koch Vorschau auf die neue Saison, der zweite Teil erscheint am morgigen Donnerstag und befasst sich mit den Teams, die unser Kolumnist in der oberen Tabellenhälfte sieht.