Titelverteidiger Berlin ausgeschlafen genug für die Heimvorteil-Diebe aus Ulm?
Stand: (2) ALBA BERLIN – (6) ratiopharm ulm 0:0
Status quo: ratiopharm ulm hat seinen zum Ende der Punktrunde mit neun Siegen in Folge gestarteten Lauf im Viertelfinale auch ohne Heimvorteil gegen Oldenburg fortgesetzt und wird sich als Punktrundensechster auch vor dem Berliner Heimvorteil kaum fürchten. Aber der Titelverteidiger ALBA BERLIN hatte als Zweiter der Punktrunde beim 3:0 gegen Hamburg den leichteren Weg ins Halbfinale und hatte zwei Tage mehr Zeit, um neue Kräfte für das Halbfinale zu sammeln. Bei den Berlinern dürfte Luke Sikma wieder einsatzbereit sein (und Christ Koumadje auf die Tribüne schicken?), so dass nur noch Louis Olinde und eventuell Johannes Thiemann verletzt fehlen. Bei den Ulmern zeigte sich Trainer Jaka Lakovic bezüglich John Petrucelli, der sich in Spiel vier verletzte, schon am Mittwoch zuversichtlich, so dass im Halbfinale nur Thomas Klepeisz und eventuell Christoph Phillips verletzt fehlen.
Was wir bisher gelernt haben: Wer Spiel eins gewinnt, gewinnt die ganze Serie? Für Berlin und Ulm stimmte das im Viertelfinale zu hundert Prozent. ALBA setzte mit seinem 82:59 im Auftaktspiel ein starkes Zeichen, von dem die Hamburger sich in den folgenden Spielen nicht mehr erholten. Ulm klaute den EWE Baskets mit dem 93:88 in Oldenburg gleich im ersten Spiel den Heimvorteil und gab ihn nicht mehr her.
Duell im Fokus: Troy Caupain musste in den letzten Wochen nach den Ausfällen von Per Günther und Thomas Klepeisz den Ulmer Spielaufbau fast alleine stemmen, macht das aber als „Late-Season-MVP“ sensationell gut. Auch im Halbfinale war der US-Point Guard im vierten Spiel gegen Oldenburg mit 20 Punkten, sechs Rebounds und sieben Assists wieder der Matchwinner. Im Halbfinale stehen ihm aber auf Berliner Seite nicht nur Peyton Siva und Maodo gegenüber, sondern auch der vom „Vaterschafts-Urlaub“ zurückgekehrte Jayson Granger. Angesichts dieser Übermacht muss Caupain froh sein, dass er jetzt zumindest Per Günther wieder an seiner Seite hat, der Ulm am Mittwoch beim entscheidenden Sieg gegen Oldenburg mit 3/3 Dreiern auf die Siegerstraße führte.
Zahlen, bitte: In der Hauptrunde glänzte Ulm mit einer Dreierquote von 43,1 Prozent, die sogar die beste Saisonquote in der Geschichte der easyCredit BBL war! Im Viertelfinale verließ die Ulmer aber das Wurfglück von „Downtown“ – zumindest in den beiden ersten Spielen in Oldenburg, wo Ulm nur 29 bzw. 15 Prozent seiner Dreier traf. Trotzdem gewannen die Ulmer Spiel eins und trotz der unterirdischen Dreierquote fast auch sogar Spiel zwei. Bei den beiden folgenden und die Serie entscheidenden Spielen in Ulm klettere die Ulmer Dreierquote zwar schon wieder auf 38 bzw. 44 Prozent, aber unter dem Strich wurde Ulms Gesamt-Dreierquote im Viertelfinale (31 Prozent) nur von Hamburg unterboten. ALBA BERLIN, das seine Dreier in der Punktrunde zu 38 Prozent (Platz fünf in der Liga) traf, legte im Viertelfinale mit 39 Prozent (40, 39 und 37 Prozent in den einzelnen Spielen) die zweitbeste Dreierquote auf.
Die ewige Bilanz: In der seit der Saison 1998/99 geführten digitalen Datenbank führt Berlin mit 36:10 Siegen (30:10 seit dem Ulmer Wiederaufstieg 2006). In der diesjährigen Punktrunde besiegte ALBA die Ulmer am 19. Dezember 93:83 in Berlin und am 7. März 84:76 in Ulm. Berlin und Ulm bestritten 2013 und 2014 das Pokalfinale (mit ALBA als Sieger), aber in den Playoffs kreuzten sich die Wege beider Klubs bisher wenig spektakulär nur im Viertelfinale. 2013 setzte sich ALBA dabei mit 3:1 durch und 2019 – ebenfalls mit Heimvorteil – mit 3:0.
Im Blick des Bundestrainers: Vier Wochen vor dem Start der Olympia-Qualifikation wird Henrik Rödl seinen Blick auf die Spieler konzentrieren, die für diese Spiele in der engeren Wahl stehen. Bei den Berlinern dürften das Maodo Lo und Niels Giffey und bei den Ulmern Andreas Obst sein. Alle drei zählten im Viertelfinale zu den Leistungsträgern ihrer Klubs
Alte Bekannte: Andi Obst und Per Günther spielten im Halbfinale 2015 und im Finale 2016 noch gegeneinander – Günther für Ulm und Obst noch für Bamberg. 2016/17 wurden Patrick Heckmann und Louis Olinde mit Bamberg Deutscher Meister. Johannes Thiemann war in jener Saison auch noch in Bamberg, stand aber nicht im Playoff-Kader.
Weise Worte: Laut Per Günther (im MagentaSport-Podcast vom 13. April) gleicht das Ulmer Playbook von zu 90 Prozent dem von Hamburg: „Als wir Video gesichtet haben, war die Ansage, dass wir uns nur zwei Plays von Hamburg anschauen müssen – weil wir die anderen 15 Plays auch in unserem Playbook haben.“ Da müsste den Berlinern die Umstellung vom Viertelfinale gegen Hamburg auf das Halbfinale gegen Ulm ja eigentlich leicht fallen ...
Am Rande der Bande: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Profisport in Arenen und Stadien Zuschauer aktuell nicht erlaubt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 14:00 Uhr live bei SPORT1 übertragen. Bei MAGENTA SPORT kommentiert Alexander Frisch das Spiel bereits ab 13:45 Uhr. Stefanie Blochwitz führt die Interviews und Pascal Roller ist der Experte. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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