FC Bayern München Basketball logo
ALBA BERLIN logo
NINERS Chemnitz logo
FIT/One Würzburg Baskets logo
ratiopharm ulm logo
RASTA Vechta logo
Telekom Baskets Bonn logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
Veolia Towers Hamburg logo
EWE Baskets Oldenburg logo
Bamberg Baskets logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
SYNTAINICS MBC logo
BG Göttingen logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
MLP Academics Heidelberg logo
SKYLINERS logo
Home/Newscenter/Beim Pokalwochenende im Fokus: Auf diese acht Spieler sollte geachtet werden

Kochs NachschlagBeim Pokalwochenende im Fokus: Auf diese acht Spieler sollte geachtet werden

18. Februar 2022

Ein Finalturnier im Cup ist ein Ereignis, bei dem nicht nur ein Titel ausgespielt wird, sondern auch eine großartige Gelegenheit für Spieler, sich ins Schaufenster zu stellen. In der Regel reisen Scouts und Agenten an, um alte Kontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen. Der komprimierte Charakter der Veranstaltung erlaubt ihnen, dass sie mehr Eindrücke als bei anderen Gelegenheiten sammeln können. Ich kann und möchte den professionellen Beobachtern keine Tipps geben, auf wen es sich besonders zu achten lohnt, aber für alle Fans und interessierten Beobachter habe ich pro Mannschaft zwei Spieler ausgewählt, auf die ich auch abseits der Stars an diesem Wochenende einen genaueren Blick werfen werde.

ALBA BERLIN: Jaleen Smith und Christ Koumadje

Nachdem Jaleen Smith in der vergangenen Saison bei den MHP Riesen Ludwigsburg der wertvollste Spieler der Liga war, kam er nach seinem Wechsel im Sommer nach Berlin zunächst nur schwer in die Gänge. Dieser Anpassungsprozess ist nichts Neues für den 27-Jährigen, der seine Karriere in Deutschland in der ProA begann. In Heidelberg spielte er ein deutlich besseres zweites als erstes Jahr, was ihm die Chance in Ludwigsburg eröffnete. Auch dort steigerte er sich in seiner zweiten Saison und schaffte mit Berlin den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Derzeit geht die Formkurve beim „Ananaskopf“ nach oben. Seine Vielseitigkeit ist sein größter Trumpf. 

Mismatch: Christ Koumadje (Foto: Camera4).

Auch bei Christ Koumadje (Video unten: Je zwölf Punkte und Rebounds beim 89:77-Sieg in Bonn) zeigt der Richtungspfeil gen Norden. Der 2,21-Meter-Mann spielt eine wachsende Rolle in der Rotation von Israel Gonzalez. Dabei ist der spanische Head Coach immer weniger darauf angewiesen, auf eine Zonenverteidigung zurückgreifen zu müssen, um seinem längsten Akteur Spielzeit zu gewähren. Der Tschader ist ein echtes Defensivbollwerk, das Würfe verändern und blocken kann. Zudem hat er sein offensives Repertoire erweitert und läuft das Feld für einen Spieler seiner Größe ausgesprochen gut. Ach ja, und natürlich ist er jederzeit im dritten Stockwerk anspielbar.

Basketball Löwen Braunschweig: Brandon und Nicholas Tischler

Zwillingsbrüder im gleichen Team und auf der gleichen Position: Das gab es in der NBA von 2019 bis 2021 bei den Charlotte Hornets mit Caleb und Cody Martin. In Deutschland sorgen Brandon und Nicholas Tischler (Video unten: Braunschweigs letzter 78:59-Erfolg in Ulm) für diese außergewöhnliche Konstellation. Die Tischlers gingen einen unüblichen Weg, indem sie sich vor der Saison 2020/2021 wegen der Corona-Unabwägbarkeiten dafür entschieden, für keine Mannschaft zu spielen und stattdessen mit Nowitzki-Mentor Holger Geschwindner individuell zu trainieren. Mittlerweile hat Dennis Schröder die Zwillinge nach Braunschweig gelotst, wo sie sich nach eineinhalb Jahren ohne Wettkampfpraxis in die Rotation gespielt haben.

Coach Jesus Ramirez lobt die exzellente Arbeitseinstellung von Brandon und Nicholas, die sich vor allem defensiv schon als wertvoll für die Löwen erwiesen haben. Die Unterschiede im Spiel der Zwillinge sind marginal. Brandon verfügt über eine stärkere 1-1-Scorer-Mentalität, während Nicholas etwas mehr zum Allrounder tendiert. Beide sind natürliche Small Forwards, die offensiv auch Shooting Guard oder Power Forward spielen können. Defensiv ist ihre Variabilität sogar noch größer, im Prinzip können sie alle fünf Positionen verteidigen. Wenn sie sich offensiv an das höhere Entscheidungstempo in der BBL gewöhnt haben, dürften ihre Rollen noch größer werden.

NINERS Chemnitz: Niklas Wimberg und Jonas Richter

Niklas Wimberg und Jonas Richter sind zwar keine Zwillinge, aber trotzdem haben sie einige Gemeinsamkeiten. Beide werden mit einer Größe von 2,06 Meter geführt, der Altersunterschied beträgt nicht einmal eineinhalb Jahre und Punktausbeute sowie Wurfquoten aus dem Zweier- und Dreierbereich sind sehr ähnlich. Mit ihrer Beweglichkeit passen sie perfekt in das defensive Konzept von Rodrigo Pastore, das viele Switches beinhaltet. 

Jonas Richter und Niklas Wimberg (Foto: Daniel Löb).

Niklas Wimberg ist zudem ein sicherer Freiwerfer, dem aber in dieser Saison noch die Konstanz von jenseits der 6,75-Meter-Linie fehlt. Nachdem dem vielgepriesenen Talent der Durchbruch in seinem Heimatverein Oldenburg verwehrt geblieben war, schloss es sich nach zwei Zwischenstationen 2019 dem damaligen Zweitligisten Chemnitz an. Dort startete der 26-Jährige durch und avancierte zum Nationalspieler. 

Das Eigengewächs Jonas Richter (Video unten: Zwölf Punkte und neun Rebounds beim 77:58-Heimsieg über München) spielt seit 17 Jahren für die NINERS. Nominell wird er auf der Centerposition verortet, kann aber im Fast Break den Ball vortragen und dann auch gute Passentscheidungen treffen. Defensiv ist Jonas Richter unfassbar gut darin, kleinere Gegenspieler vor sich zu halten. So erhält er häufiger Spezialaufgaben gegen Guards, die er mit Bravour löst.

HAKRO Merlins Crailsheim: Elias Lasisi und Fabian Bleck

So wie das Crailsheimer Spiel offensiv konzipiert ist, benötigt Coach Sebastian Gleim gute Schützen, um erfolgreich zu sein. Elias Lasisi (Video unten: 18 PTS beim 90:73-Erfolg gegen Hamburg) passt da wie die Faust aufs Auge. Der Belgier trifft starke 48,5 Prozent von der Dreipunktelinie bei fast fünf Versuchen pro Partie und er kann auch eskalieren. So erzielte er beim Auswärtssieg in der Liga in Chemnitz 29 Zähler und versenkte sieben Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Nachdem er in seinem Heimatland mit Oostende Titel gewonnen hatte, suchte der 30-Jährige in Deutschland eine neue Herausforderung. Nach einer Saison in Göttingen und einem kurzen Intermezzo in Bamberg hat er in Crailsheim eine sportliche Heimat gefunden.

Gruppenbild mit Ball: Fabian Bleck und Elias Lasisi (Die Lichtbuilder).

Nie war er wertvoller als heute: Fabian Bleck (15 PTS, 11 REB gegen Hamburg) ist der Klebstoff, der ein Team zusammenhält. Das wissen die Crailsheimer längst, und deshalb hat der 28-Jährige auch das Kapitänsamt bei den Hohenlohern inne. Bleck ist der perfekte Rollenspieler, der sich zum Wohle der Mannschaft zurücknimmt, aber auch die Verantwortung nicht scheut, wenn sie an ihn herangetragen wird. Eine Zweierquote von fast 72 Prozent spricht für eine äußerst smarte Wurfauswahl, und Gefahr von der Dreipunktelinie strahlt der Forward auch noch aus. Dazu kommen all die Dinge, die auf keinem Statistikbogen auftauchen.

Kochs Nachschlag

An dieser Stelle wird natürlich ein Tipp von mir erwartet. Kurz und schmerzlos: Ich sehe die Berliner als Favoriten. Sie verfügen über den talentiertesten Kader, den Heimvorteil und sind aktuell gut in Form.

Zur Person

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.