ratiopharm ulm logo
Telekom Baskets Bonn logo
FC Bayern München Basketball logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
ALBA BERLIN logo
EWE Baskets Oldenburg logo
BG Göttingen logo
NINERS Chemnitz logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
Bamberg Baskets logo
Würzburg Baskets logo
MLP Academics Heidelberg logo
HAKRO Merlins Crailsheim logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
Veolia Towers Hamburg logo
SYNTAINICS MBC logo
RASTA Vechta logo
Tigers Tübingen logo
Home/Newscenter/Voigtmann, Thiemann, Theis und WoBo – Die Big Men im DBB-Kader und ihre Qualitäten

Kochs NachschlagVoigtmann, Thiemann, Theis und WoBo – Die Big Men im DBB-Kader und ihre Qualitäten

15. September 2022
Kein Maxi Kleber, kein Isaiah Hartenstein, kein Moritz Wagner, kein Tibor Pleiß, kein Problem! Die Riege der anwesenden Big Men im DBB-Kader funktioniert im bisherigen Turnierverlauf gut und die harmonische Rollenverteilung auf den großen Positionen ist ein Schlüssel für den Erfolg.

Kein Maxi Kleber, kein Isaiah Hartenstein, kein Moritz Wagner, kein Tibor Pleiß, kein Problem! Die Riege der anwesenden Big Men im DBB-Kader funktioniert im bisherigen Turnierverlauf gut und die harmonische Rollenverteilung auf den großen Positionen ist ein Schlüssel für den Erfolg.

Wer den deutschen Sieg am Dienstag gegen Griechenland gesehen hat, wird mir zustimmen, dass es einfach ein großartiges Basketballspiel war. Diese Nationalmannschaft ist ein echtes Team, aber bei aller Homogenität, die eine klare Stärke darstellt, sind es letztendlich Individuen, die zusammenkommen und mit ihren Fähigkeiten die Gruppe bereichern. Deshalb möchte ich euch heute die Big Men der DBB-Auswahl näher vorstellen (am morgigen Freitag geht es im zweiten Teil dann um die Außenspieler).

Dabei werde ich mich nicht über Dennis Schröder äußern, weil er derzeit extrem im Fokus steht und überall über ihn geschrieben wird. Darüber hinaus – und das ist der eigentliche Grund – habe ich mich in meiner Kolumne über die EM-Vorrunde schon mit seiner Entwicklung auseinandergesetzt, so dass ich es bei der lapidaren, aber wichtigen Erkenntnis belasse: Schön, dass im wichtigen Spiel gegen Griechenland auch noch der Dreier gefallen ist! Justus Hollatz und Christian Sengfelder gehören nicht zur festen Zehn-Mann-Rotation von Bundestrainer Gordon Herbert. Auch sie haben ihren Wert für diese Mannschaft, aber aufgrund ihren geringen Spielanteile belasse ich es bei dieser Erwähnung hier im Vorspann.

Johannes Voigtmann

Der 29-Jährige zeichnet sich durch seine Spielintelligenz aus. Voigtmann sieht den freien Mann und ist aus meiner Sicht manchmal sogar zu teamorientiert, wenn er gute eigene Abschlusschancen gegen maximal äquivalente Optionen seiner Mitspieler eintauscht. Seine 2,4 Assists werden nur von den nominellen Point Guards übertroffen. Mit nur 5,1 Punkten liegt er als Scorer unter den Erwartungen, ist aber mit 7,1 Rebounds bester Deutscher in dieser Kategorie. Der Neu-Milanese gibt mit seiner Fähigkeit, sowohl Power Forward als auch Center spielen zu können, Variabilität auf den großen Positionen. Zudem ist er mit seinem besonnenen aber gleichzeitig bestimmten Auftreten einer der Meinungsführer des Teams.

Daniel Theis

Kein anderer Spieler der deutschen Mannschaft musste im Turnierverlauf so viel einstecken wie Daniel Theis. Zu allem Überfluss bekam er in manchen dieser Situationen auch noch ungerechtfertigt ein Foul aufgebrummt. Aber wer seit fünf Jahren mit 2,04 Meter als eigentlich zu klein geratener Center in der NBA sein Brötchen verdient, hat gelernt, mit solchen Dingen umzugehen. Der 30-Jährige steht seinen Mann in der Verteidigung, muss aber immer sein Foulmanagement im Auge behalten. Nachdem eine Verletzung seine Teilnahme lange in Frage gestellt hatte, gewinnt er im Turnierverlauf zusehends an offensivem Rhythmus. Sein Pick and Roll mit Dennis Schröder ist ein Bread-and-Butter-Play.

Johannes Thiemann

Wenn sich ein Spieler, der mit 28 Jahren nicht mehr der allerjüngste ist, stetig verbessert, dann spricht es für seine Arbeitseinstellung und seine Liebe zum Basketball. Johannes Thiemann war der Finals-MVP in der Bundesliga, obwohl er in der Regel hinter Luke Sikma von der Bank kam. Diese Rolle spielt er auch bei der Nationalmannschaft, wo er sofort Betriebstemperatur erreicht. „JT“ bringt Energie, kann mit seinem Dreier das Feld weit machen und nach einer Wurftäuschung oder aus dem catch and go den Korb attackieren. Dazu kommt eine exquisite Fußarbeit im Low Post. Über die Jahre hinweg hat er sein Repertoire erweitert, so dass es fast schon die Bezeichnung „komplett“ verdient.

Jonas Wohlfarth-Bottermann

Bei diesem Spieler komme ich nicht umhin, zunächst mit nutzlosem Trivialwissen zu glänzen, denn WoBo ist ein Nachfahre von Arndt Bottermann, der 1647 als letzter „Hexer“ in Deutschland hingerichtet wurde. Zu relevanteren Punkten: Im Angriff soll der 32-Jährige hier und da einmal einen Durchstecker verwerten. Seine Hauptaufgaben liegen aber in den Bereichen Rebounding und Verteidigung, wo er bislang als Shotblocker für Furore gesorgt hat. Kein Spieler kam unerwarteter in den finalen EM-Kader als der Mannschaftssenior. Mit dem Wissen, dass es sehr wahrscheinlich sein einziges großes Turnier bleiben dürfte, genießt Wohlfarth-Bottermann jede Sekunde.

Kochs Nachschlag

Die deutschen Big Men machen ihren Job, und sie machen ihn gut. Vor diesem Turnier wurde eigentlich ausführlicher über die Spieler gesprochen, die auf diesen Positionen nicht dabei sind. Mit Maxi Kleber, Isaiah Hartenstein und Moritz Wagner fehlen drei NBA-Spieler, mit Tibor Pleiß ein zweimaliger Euroleague-Champion. Doch wer weiß, wie es aussehen würde, wenn alle Stars eingecheckt hätten? Gäbe es möglicherweise Probleme mit den Rollen? Bei 80 Minuten für fünf Akteure ist es nicht einfach, geballte und mit Ansprüchen verbundene Starpower glücklich zu halten. Dadurch, dass WoBo im Schnitt nur sieben Minuten spielt und Chris Sengfelder sein Bankdasein akzeptiert, empfindet das Trio Voigtmann, Thiemann und Theis eine große Sicherheit. Und zusätzlich hat der Bundestrainer die Small-Ball-Option mit Niels Giffey auf der Vier.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.